Absolventen erwarten mehr als nur Maklerjobs
Einstiegsmöglichkeiten. Nur wenige Absolventen planen eine Karriere in der Transaktionsberatung. Bei großen Arbeitgebern sehen sie aber noch ganz andere Jobchancen.

Mit CBRE, JLL, BNP Paribas Real Estate und Savills haben die Teilnehmer der Arbeitsmarktumfrage in diesem Jahr vier Unternehmen in die Top Ten ihrer Wunscharbeitgeber gewählt, die vorrangig als Maklerhäuser groß geworden sind. Dabei zielt nur ein Bruchteil der Absolventen darauf ab, beruflich in die Transaktionsberatung zu gehen. Von 467 befragten Studenten gaben nur 27 die Sparte als ihre Zieltätigkeit nach dem Berufseinstieg an. Etwa die Hälfte von ihnen würde gerne Gewerbeimmobilien vermitteln, die anderen zielen auf die Assetklasse Wohnen ab.
Und genau von diesen Teilnehmern haben die vier Maklerhäuser kaum Stimmen bekommen. Stattdessen sehen die Nachwuchskräfte bei den vier großen Playern ganz andere Karrieremöglichkeiten. Jeder Fünfte, der für CBRE oder JLL gestimmt hat, plant einen beruflichen Einstieg ins Asset-Management, andere wollen als Bewerter oder ESG-Manager tätig werden. Das zeigt, dass die Unternehmen es durch ihre Außenkommunikation geschafft haben, den Nachwuchskräften zu vermitteln, dass sie eine große Bandbreite an Geschäftsfeldern bespielen – und diese in Zukunft gerne weiter ausbauen wollen.
So setzt CBRE nach Angaben der HR-Abteilung in der kommenden Zeit auf den Ausbau der Digitalisierung, um Services kundenfreundlicher zu machen, und will einen Fokus auf Projektmanagement und Workspace Solutions legen. JLL, das mehrere Stimmen von Studenten aus dem Studiengang Facility-Management erhielt, sieht passend dazu in den kommenden Monaten ein Wachstumspotenzial in diesem Feld. Beide Unternehmen ziehen mit ihren Perspektiven vorrangig Masterstudenten an. Die meisten Teilnehmer, die CBRE oder JLL als Wunscharbeitgeber benannt haben, würden sich schwerpunktmäßig später am liebsten mit der Assetklasse Büro beschäftigen. Von denen, die sich für Logistikimmobilien interessieren, sehen die meisten eine Zukunft für sich bei CBRE.
BNP Paribas Real Estate und Savills hingegen wurden überwiegend von Bachelorstudenten gewählt. Diese sehen vor allem bei BNP Paribas Real Estate langfristige Karrierechancen. Fast jeder Vierte schätzt das Unternehmen als solides Ausbildungsunternehmen mit sicheren Übernahmen. Direkteinstiege hat BNP Paribas Real Estate in Junior-Positionen nicht nur für Makler zu bieten. Auch Analysten, kaufmännische und technische Property-Manager und Juniors im Feld Valuation werden gesucht.
Im Property-Management und im Facility-Management sieht auch Savills neue Mandate auf sich zukommen. Zudem will das Unternehmen die Sparten Healthcare, Capital Markets und Corporate Finance weiter ausbauen, ebenso das Feld Building & Project Consultancy. Dafür werden passende Köpfe unter den Absolventen gesucht.
Diese werden ab diesem Sommer unter neuer Deutschlandführung einsteigen: Nach dem Weggang von Marcus Lemli, der nach 13 Jahren zu CBRE wechselte, führt inzwischen Draženko Grahovac das Unternehmen in Deutschland. Ob dieser Wechsel an der Spitze in der kommenden Zeit auch zu einer neuen Personalstrategie führen wird, steht noch nicht fest.