So viel verdienen Facility Manager in der Deutschschweiz
Das Institut für Facility Management an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat die erste repräsentative Vergütungsstudie fürs Facility-Management in der Deutschschweiz vorgelegt. Berufseinsteiger und -erfahrene erhalten im Schnitt deutlich höhere Gehälter als in Deutschland.
80.590 Euro Bruttojahreslohn erhält ein FMler in der Schweiz im Durchschnitt (Wechselkurs 1 Euro = 1,35 CHF). Das entspricht einem Monatsgehalt von rund 6.700 Euro. Ein Betrag, den nach der ersten Lünendonk-Vergütungsstudie aus dem Jahr 2010 in Deutschland nur ein Teil der Projektmanager, Key-Account-Manager und Regionalleiter mit nach Hause nehmen kann. Auch den Berufseinsteigern geht es in der Schweiz in finanzieller Sicht besser als in Deutschland: Sie dürfen sich nach ihrem Abschluss über einen Durchschnittslohn von 61.975 Euro freuen.
In der jährlich durchgeführten Umfrage zur Joboffensive der Immobilien Zeitung boten die FM- und Gebäudetechniker dem Nachwuchs im Schnitt 34.440 Euro zum Berufseinstieg an. Die Gehaltsspanne in der Schweizer Umfrage reichte von 37.000 Euro bis mehr als 148.000 Euro. Die Hälfte der Teilnehmer verdient zwischen 63.000 Euro und 91.600 Euro, mit 17% liegt die größte Gruppe in der Stufe 66.501 Euro bis 74.000 Euro.
Allerdings ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit das Schweizer Preisniveau etwa 20% höher als das deutsche. In der UBS-Studie Preise und Löhne belegt Zürich (Indexhöhe: 100) beim Preisniveau Rang zwei nach Oslo, München hingegen nur Platz 18 (Indexhöhe: 77).
An der Umfrage, die die ZHAW im Auftrag der Schweizer FM-Verbände – Ifma Schweiz und fmpro (ehemals FM Schweiz und MFS) – durchgeführt hat, nahmen 1.017 Fach- und Führungskräfte teil. Davon besaßen 44% einen Hochschulabschluss. Der Männeranteil betrug 58%.
Ein Blick auf die verschiedenen Teilsegmente des FM offenbart mit 85.185 Euro Bruttojahresgehalt den höchsten Median im kaufmännischen Immobilienmanagement (siehe Grafik). Die zweithöchsten Gehälter werden im technischen Immobilienmanagement gezahlt. Schlusslicht ist das Hospitality-Management.
Die Forscher haben versucht, die unterschiedlichen Einflussgrößen auf die Höhe des Gehalts zu ermitteln. So lassen sich 22% des Gehalts über Kriterien wie Position, Personal- und Budgetverantwortung sowie Qualifikation erklären. Für weitere 16% sind die Berufserfahrung und das Alter als Faktor entscheidend. 12% der Lohnunterschiede werden durch das Aufgabengebiet, den Wirtschaftszweig und das Geschlecht beeinflusst.
Die Wissenschaftler fanden offenkundige Lohndifferenzen zwischen Männern (Median: 78.518 Euro) und Frauen (Median: 71.333 Euro). Würden die Gehälter jedoch branchenbereinigt, so gebe es diese Unterschiede nicht mehr, sagt ZHAW-Dozent Daniel von Felten. Die Differenzen kämen dadurch zustande, dass Frauen im FM oft in dem lohnschwachen Segment des Hospitality-Managements tätig seien, während es Männer in die lohnstarken Tätigkeiten ziehe.
Die Facility Management Salärstudie 2010 gibt es im Internet.