Ein starkes "Wir-Gefühl"
Die von der Immobilien Zeitung (IZ) im Rahmen der Joboffensive befragten Absolventen immobilienwirtschaftlicher Studiengänge haben das Finanz-, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) hinter Hochtief auf Platz zwei der begehrtesten Arbeitgeber gewählt. Tina Reuter hat dort eine Blitzkarriere hingelegt. Die IZ begleitete die 31-jährige Teamleiterin der Management Services Region West/Mitte einen Arbeitstag lang.
Punkt neun Uhr geht es los für Tina Reuter. Heute steht Frankfurt auf dem Programm. Die Teamleiterin pendelt nämlich ständig zwischen Frankfurt und Düsseldorf, da sie für beide Städte und über 50 Mitarbeiter verantwortlich zeichnet. Ihren Wohnsitz hat die Hessin weder in der einen noch in der anderen Metropole, sondern in Darmstadt. Ihr Terminkalender verrät ein volles Tagesprogramm: Heute wird eine Konferenz die nächste jagen.
Als erstes steht ein Treffen mit der stellvertretenden Leiterin des Frankfurter Teams und Key-Account-Managerin Silke Behac an, die schon seit 20 Jahren bei JLL arbeitet. Gemeinsam sprechen sie und Reuter Änderungen an einem Kundenhandbuch durch, das alte und neue Mitarbeiter auf den aktuellen Stand bringt, welche Besonderheiten beim jeweiligen Kunden zu beachten sind, für den JLL das Gebäudemanagement übernimmt. „Jeder Kunde stellt andere Anforderungen. Wir liefern maßgeschneiderte Lösungen“, sagt Reuter. Dies gilt beispielsweise für die zu verwendenden Datenbanksysteme oder die Regeln, inwieweit die JLL-Vermietungsabteilung die Mieter des Kunden kontaktieren darf.
Gleich nach dem Gespräch schaut Teammitglied Fabienne Andreas vorbei. Die junge Mitarbeiterin studiert derzeit im vierten Semester Immobilienwirtschaft an der Deutschen Immobilienakademie in Freiburg und berichtet Reuter von der Reaktion ihres Professors auf ihren Themenvorschlag aus dem Property-Management.
Und schon geht’s weiter: Die Teamleiterin braucht ihren Platz im Konferenzraum gar nicht zu verlassen. Die meisten Konferenzräume bei JLL tragen die Namen bekannter Grünflächen – beispielsweise Hydepark – und sind auch entsprechend bebildert.
Cigdem Sert, eine Facility-Managerin, der JLL jüngst einen Arbeitsplatz direkt in jenem Frankfurter Wolkenkratzer zugewiesen hat, den sie betreut, erzählt Reuter und dem Frankfurter Teamleiter Andreas Gast nun von ihren ersten Eindrücken bei der neuen Tätigkeit.
Erfolgreiche Halbjahresbilanz
Gemeinsam geht es dann zur großen Konferenz, bei der jeder Mitarbeiter der Teamleiterin Auskunft über die Anzahl der Kundenkontakte und den Stand der Nebenkostenabrechnungen gibt. Die Teamleiterin hält für ihre Mitarbeiter viel Lob bereit, was das vergangene Halbjahr angeht. Zwei sind zum Senior Manager befördert worden, eine Kollegin hat erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen. Zudem ist Thema, dass das Team weiter ausgebaut werden soll.
Nach dem Meeting hat Reuter kurz Zeit zu erzählen, wie es sie selbst zu JLL verschlagen hat: Nach ihrem Architekturstudium in Darmstadt arbeitete sie bei einem Darmstädter Ingenieurbüro. „Ich wollte mir zunächst einmal Baupraxis verschaffen.“ Sie hatte damals noch nicht gezielt vor, einmal bei JLL zu arbeiten. „Es war aber für mich eindeutig eine Adresse.“ Zufällig saßen dann bei einem Gala-Diner der Frankfurter Facility-Management-Messe JLL-Entscheider an ihrem Tisch, und die Sache war praktisch schon geritzt. 2006 stieg sie als Frankfurter Teamleiterin und Senior Manager ein, wurde 2007 Prokuristin und übernahm 2008 die Leitung der Region West/Mitte. Im gleichen Jahr wurde sie zum Associate Director.
An JLL schätzt Reuter die „offenen, verglichen mit vielen eher konventionellen deutschen Unternehmen, weniger starren Strukturen“. Zudem herrsche im Unternehmen ein starkes „Wir-Gefühl“. Um dieses zu fördern, gibt es auch zahlreiche Veranstaltungen wie das alljährliche All-Staff-Meeting oder den JLL-Highlight-Award, für den die Mitarbeiter gemeinsam Filme drehen.
Ihre Mittagspause verbringt Reuter gerne auf der Firmenterrasse, die über einen tollen Ausblick auf die Frankfurter Skyline verfügt. Danach führt sie noch ein Personalgespräch. In dem IPMP (Individual Performance Management Program) genannten Verfahren gibt es zweimal jährlich auf den verschiedenen Hierarchiestufen des Unternehmens Bewertungsgespräche zwischen den Mitarbeitern und ihren direkten Vorgesetzten. „Es ist bei der Anzahl der Mitarbeiter ein großer Aufwand, der sich aber gerade in Bezug auf die Mitarbeiterführung und -entwicklung sehr lohnt“, sagt Reuter.
Es folgen noch mehrere Projektbesprechungen mit den Chefs anderer Abteilungen. Kurz nach 18 Uhr ist dann Feierabend für die Teamleiterin. In den nächsten Tagen wird Reuter nach London fliegen. Die geplante Akquise eines Großprojekts wartet dort auf sie. (law)