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Keiner mag Makler

Auf die Umfrage der Immobilien Zeitung zum Ansehen der Immobilienberufe scheint die Branche gewartet zu haben: Rund 1.700 Personen beteiligten sich an IZ Trend. Das Ergebnis spricht eine eindeutige Sprache: Wohn- und Gewerbemakler haben das geringste Ansehen, Architekten das höchste. Begleitet wurde die Umfrage von heftiger Kritik.

Christoph von Schwanenflug
02. Oktober 2008

„Immobilienprofis – zu dumm, zu faul, zu teuer?“ Mit dieser Schlagzeile riefen wir am 2. September die Leser des IZ-Newsletter auf, sich an der ersten Umfrage zum Ansehen der Immobilienberufe zu beteiligen. Gefragt wurde nach dem Image von 21 Berufen (Architekt, Projektentwickler, Finanzierer etc.). Außer dem Ansehen sollten auch Eigenschaften wie Kompetenz, Preis-Leistungs-Verhältnis und Korruptionsanfälligkeit bewertet werden. Die Resonanz auf unseren Aufruf war überwältigend: 1.690 Personen stimmten zwischen dem 2. und 16. September online ab, so viele wie noch nie bei einer Befragung im Rahmen von IZ Trend.

Nach der Auswertung durch die Marktforscher von Immo Media Consult liegen die Ergebnisse nun vor. Sie weisen in eine ähnliche Richtung wie die jährliche Berufsprestigeskala des Instituts für Demoskopie Allensbach: Auf den vorderen Rängen finden sich Berufe mit akademischem Hintergrund. Auf Platz eins liegen die Architekten. Rund 35% der Befragten gaben ihnen auf die Frage nach dem Berufsstand mit dem höchsten Ansehen ihre Stimme, viel mehr als den Rechtsanwälten (23%) und den Ingenieuren/Fachplanern (22%). Es folgen Bewerter (22%) sowie Forschung und Lehre (19%). Dieses Resultat ist bemerkenswert, da nur 2% der Umfrageteilnehmer Architekten waren. Joachim Brenncke, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer, zeigt sich erfreut: „Architekten sehen sich als Generalisten, die ein Gesamtvorhaben im Blick haben. Das wird offenbar anerkannt.“

Fragt man umgekehrt nach dem geringsten Ansehen, werden die Wohnungsmakler mit Abstand am häufigsten genannt (59%), gefolgt von den Gewerbemaklern (27%), Politik und Verwaltung (22%), Bauträgern (20%) und Wohnungsverwaltern (19%). Jürgen Schick, Vizepräsident des Maklerverbandes IVD, sagt: „Dieses Ergebnis ist nicht wirklich überraschend.“ Er führt es u.a. darauf zurück, dass Immobilienmakler noch immer kein geschützter Beruf sei.

Noch nie hat eine Umfrage der Immobilien Zeitung aber auch so viel Kritik provoziert. Vor allem Makler empörten sich über die Fragen (u.a. „Der vermeintlich schlechte Ruf der Immobilienbranche wird gerne den Immobilienmaklern angelastet. Zu recht?“). Ein Makler schrieb: „Als Fachorgan sollte die IZ aufklären und nicht blöde und tendenziöse Frage stellen, bei denen man an zehn Fingern abzählen kann, was herauskommt.“ Offenbar aus Sorge über das Abschneiden der Makler hatte der IVD seine Mitglieder allerdings zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen. (cvs)

Die Ergebnisse von IZ Trend zum Ansehen der Immobilienberufe lesen Sie hier. Außerdem: Warum Gewerbemakler auf Wohnungsmakler herabschauen (Seite 38).

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