← Zurück zur Übersicht

Von Stipendien profitieren beide Seiten

Wer eine Aus- oder Weiterbildung bezahlt bekommt, kann sich freuen. Doch auch die Sponsoren profitieren von der Nachwuchsförderung. Stipendien sind deshalb ein beliebtes Mittel geworden, um sich als Unternehmen oder Hochschule am Markt zu präsentieren und Kontakte zu jungen Talenten zu knüpfen.

Janina Stadel
04. September 2021
Quelle: adobe.stock.com, Urheber: BGStock72

Ein Studium ist teuer. Doch wer nicht nur Fleiß, sondern auch Talent mitbringt, kann auf ein Stipendium hoffen, etwa in Form von kostenlosen Aus- oder Weiterbildungen oder als Zuschuss für diese. So zum Beispiel bei Ziegert Everestate. Das Unternehmen nimmt derzeit Aufsätze zum Thema „Maßnahmen zur Modernisierung, Attraktivitätssteigerungen und zum nachhaltigen Wachstum von Kleinstädten“ von Young Professionals entgegen. Die Fragestellung wurde abteilungsübergreifend von Mitarbeitern aus dem Marketing, der Personalabteilung und der Projektentwicklung erstellt und soll viele junge Bewerber wie Absolventen und Auszubildende ansprechen. Dem Beitrag, den die Jury zum besten kürt, winkt eine Veröffentlichung auf dem Unternehmensblog und der Autor kann sich über 2.000 Euro freuen.

Projekteinreichung statt klassischer Bewerbung

Mit der Ausschreibung verfolgt der Sponsor ein ganz bestimmtes Ziel: „Das neue Ziegert-Stipendium dient als unterstützende Maßnahme, um in der relevanten Zielgruppe der Young Professionals Aufmerksamkeit zu erzielen“, fasst Svetlana Stockmann, Head of HR der Ziegert Group, zusammen. Das Unternehmen wolle durch die Aktion früh mit potenziellen Bewerbern in Kontakt treten und sie statt in Form einer klassischen Bewerbung „aus einer anderen Perspektive“ kennenlernen. Kurz nach dem Start der Ausschreibung sei das Unternehmen zufrieden mit der Zahl der bisherigen Einreichungen. Da Aufsätze und Präsentationen als Bewerbung aber noch bis zum 4. Oktober angenommen werden, rechne man im Moment damit, dass viele Beiträge erst kurz vor der Deadline kommen.

Doch nicht nur Recruiter können von der Vergabe eines Stipendiums profitieren. Beim EBZ in Bochum soll ein gemeinsames Stipendium mit dem Verband „Frauen in der Immobilienwirtschaft“ die Studentenschaft stärker durchmischen. Wer sich bis zum 15. September bewirbt, hat an der Hochschule die Chance auf einen von zwei Studienplätzen im neuen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Nachhaltiges Energie- und Immobilienmanagement. Sieben Semester lang übernimmt die Hochschule 75% der Studiengebühren. Eine Chance auf die kostenlose Ausbildung im Wirtschaftsingenieurwesen haben aber nur Frauen. Zudem bekommen sie Unterstützung durch das Netzwerk des beteiligten Verbands. „Die Stipendien sind eine große Chance und Unterstützung für junge Frauen, die den Schritt in eine Karriere als Wirtschaftsingenieurinnen in der Immobilienwirtschaft wagen möchten“, sagt Katrin Williams, Vorstandsvorsitzende des Vereins.

Für die Hochschule seien solche Kooperationen wichtig, um ein Stipendium aufzuwerten, erklärt EBZ-Rektor Daniel Kaltofen. „Kooperationen bedeuten, dass man zusammen zu einer Sache steht“, betont er und erklärt mit Bezug auf die Ausschreibung: „Das Stipendium ist ein weiteres Element der am EBZ gelebten Förderung von Frauen in der Immobilienbranche.“

Denn die Studiengänge sind noch immer Männerdomänen, wie Zahlen des statistischen Bundesamts zeigen. Demnach waren unter den rund 81.000 Studenten, die im Wintersemester 2020/2021 an deutschen Hochschulen für Studiengänge aus dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen eingeschrieben waren, nur etwas mehr als ein Drittel Frauen – und das sowohl bei Studiengängen mit wirtschaftswissenschaftlichem als auch mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt.

Die Ausschreibung hat einen weiteren Vorteil für die Hochschule: „Das Stipendium verbindet sich mit unserer Kommunikationsstrategie für den neuen Studiengang“, erklärt Kaltofen. Es soll also deutschlandweit Aufmerksamkeit für den Studiengang wecken und so langfristig mehr Studierende an die Hochschule locken.

Köpfe

Christoph Gröner kann wieder frei über sein Vermögen verfügen

Acht Tage nach Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens über das Privatvermögen von Christoph Gröner hat das Amtsgericht Leipzig seinen Beschluss wieder aufgehoben. Gröner kann nach Zahlung einer Millionensumme frei über sein Privatvermögen verfügen.

Köpfe

Michael Buchholz wechselt zu Gebag FE

Als Geschäftsführer steigt Michael Buchholz bei der Gebag Duisburg Flächenentwicklungsgesellschaft (Gebag FE) ein. Er kommt von Metroloq.

Köpfe

Rotthege ernennt Alexander Bongartz zum Partner

Rund ein Jahr nach seinem Wechsel zu Rotthege hat die Kanzlei den Fachanwalt Alexander Bongartz in die Riege ihrer Partner aufgenommen.