← Zurück zur Übersicht

Samuel, Frederik und Jutta auf dem IZ-Karriereforum

340 km sind die drei gefahren, um am IZ-Karriereforum 2011 in Frankfurt am Main ihre Einstiegschancen in die Immobilienwirtschaft auszuloten. Frederik, Jutta und Samuel studieren im siebten Semester BWL (Bau & Immobilien) an der Hochschule Biberach. Nicht nur die Hochschule und der Studiengang verbindet die drei: Sie sind alle 23 Jahre alt. Außerdem stehen sie kurz vor ihrem Bachelorabschluss, weshalb sie detailliertere Informationen haben wollen als die üblicherweise auf den Internetseiten präsentierten Hinweise.

Florian Manthey
03. Juni 2011
Bild: Alexander Sell

Den Vorteil des IZ-Karriereforums gegenüber anderen Jobmessen sehen sie in der speziellen Ausrichtung auf die Immobilienwirtschaft. Zwar fänden auch an ihrer Hochschule regelmäßig solche Veranstaltungen statt, aber diese seien auf die gesamte Bandbreite der angebotenen Studiengänge ausgerichtet. Auf dem IZ-Karriereforum findet dagegen parallel der RICS-Hochschultag statt und es gibt Karrieretipps von erfolgreichen „Immobilien-Frauen“. Zudem hat die personelle Besetzung der Unternehmensstände auf dem IZ-Karriereforum eine besondere Qualität. Viele Firmen sind durch Geschäftsführer und Personalchefs vertreten, die den Studierenden und Berufseinsteigern fundiert Rede und Antwort stehen können.

Gleich am Eingang bei Arcadis bleiben die Biberacher Absolventen hängen. „Tja, die suchen eher Ingenieure“, sagt Samuel nach dem Gespräch. Er ist aber nicht enttäuscht, denn er habe trotzdem eine sehr interessante Unterhaltung mit Dr. Sebastian Reich und Michael Zink gehabt. Samuel hat seinen Tag von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr fast komplett durchgeplant. Bereits vor dem Karriereforum hat er individuelle Gesprächstermine mit Unternehmen vereinbart. Dazu gehört ein Treffen um 11.00 Uhr mit Birgit Voigtländer von Engel & Völkers. Nach der Unterhaltung hat Samuel zwar noch nicht das Jobangebot in der Tasche, aber ein erster – vor allem persönlicher – Kontakt wurde hergestellt.

Bewerbungsunterlagen können auch mal kreativ sein

Während Frederik sich die Unternehmenspräsentationen von DTZ, Drees & Sommer sowie mfi anhört, lassen Samuel und Jutta ihre Bewerbungsunterlagen auf Herz und Nieren prüfen. Silke Paffhausen und Oliver Reesing von Heidrick & Struggles empfehlen Samuel, die Chronologie seines Lebenslaufs zu ändern, denn er hat seine aktuellste Tätigkeit an das Ende seines CV geschrieben. Das Aktuellste gehört aber nun mal nach oben. Jutta hat ihre Bewerbungsmappe schon vor einiger Zeit mal prüfen lassen, weshalb Olaf Kenneweg von Kenneweg Property Personalberatung auch nur minimale Veränderungen am Layout anregt. Aber auch sie solle die Chronologie ihres Lebenslaufs nochmals überarbeiten.

Jutta ist vor allem an seiner Meinung zu ihrer selbst erstellten Bewerbungskarte interessiert. Auf Postkartengröße hat sie ihre wichtigsten Daten zusammengefasst – quasi eine überdimensionierte Visitenkarte mit Lebenslauf auf der Rückseite. Sie denkt, dass in einem eher konservativ geprägten Umfeld wie der Immobilienbranche, so eine Individualleistung nicht gut ankomme. Kenneweg kann ihre Befürchtung entkräften. Er begutachtet ihre Karte als „etwas sehr Persönliches, dass man auch gut mitnehmen kann“. Insofern sei das Dokument für Veranstaltungen wie das IZ-Karriereforum gut geeignet.

Nach dem Bachelor: Arbeiten oder Master oder beides?

Jutta will noch wissen, was sie bei einer Bewerbung in England zu beachten habe. „Nichts Persönliches abliefern“, antwortet Kenneweg noch kurz vor Ablauf der Zeit und spielt damit auf die Verwendung von Fotos in Bewerbungsunterlagen für den englischen Markt an. Jutta hat an der London South Bank University ein Auslandssemester absolviert und die Stadt hat es ihr angetan. Nach dem Bachelor will sie in London ihren Master machen und gleichzeitig arbeiten. Deshalb spricht sie die Unternehmen auch auf Auslandsdependancen an. An einem der Stände kann ihr zwar nicht direkt auf Unternehmensebene weitergeholfen werden, aber es wird ein persönlicher Kontakt in London vermittelt.

Frederik überlegt noch, ob er nach seinem Abschluss ins Berufsleben einsteigen soll oder direkt den Master draufsattelt. Auf dem IZ-Karriereforum will der Markdorfer Anregungen und Entscheidungshilfen bekommen. Auch wenn er im Vorfeld keine Termine bei Unternehmen gemacht hat, führt er an mehreren Ständen Gespräche.

Für Samuel steht fest, dass er zunächst ins Berufsleben einsteigen will. Auch er war für ein Semester an der South Bank University, der Partneruniversität der Hochschule Biberach. Sein Praxissemester absolvierte Samuel bei Stuttgart 21. „Das ist ein sensibles Thema“, erklärt er. Ihm ist anzumerken, dass er nicht gern darüber spricht. Nur dass er in der Projektsteuerung und im Terminkostenmanagement tätig war, möchte er sagen.

Gelerntes gleich umsetzen

Nach dem Mittagessen hören sich die angehenden Immobilienprofis den Vortrag „Ihr Körper verrät Sie!“ von Stefan Spies an. Der Schauspieldozent, Regisseur und Management Coach aus München erklärte, wie ein Gefühl für die eigene Körpersprache entwickelt werden kann. Samuel versuchte dann bei seinem nächsten Kontaktgespräch das Gelernte gleich umzusetzen. „Ich habe mich langsamer bewegt“, sagt er und ergänzt, dass er sich dabei auch sicher gefühlt habe. Offenbar hat es Wirkung gezeigt: „Du hast sehr selbstsicher ausgesehen“, wirft Jutta gleich ein. Und „ganz professionell“ habe er die Unterlagen in seine Mappe gelegt.

Insgesamt sind die drei mit ihrem Tag auf dem IZ-Karriereforum sehr zufrieden – gestehen sich aber ein, dass sie sich noch besser hätten vorbereiten können und wollen das auch als Empfehlung an künftige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung weitergeben: „Bereitet Euch gut vor, es kann sich lohnen“, so ihr Appell an die künftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jobmesse. Mit den praktisch verwertbaren Informationen für das Verhalten in Bewerbungssituationen und den Hinweisen zur Verbesserung ihrer Unterlagen sowie den nützlichen Auskünften der Unternehmen im Gepäck, verlassen die drei am späten Nachmittag das IZ-Karriereforum. Am nächsten Tag wollen sie sich nochmal entspannen, um dann aber wieder für ihre Prüfungen zu büffeln und Bewerbungen an Unternehmen nachzuschicken. Der Countdown zum Berufseinstieg läuft!

Köpfe

Christoph Gröner kann wieder frei über sein Vermögen verfügen

Acht Tage nach Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens über das Privatvermögen von Christoph Gröner hat das Amtsgericht Leipzig seinen Beschluss wieder aufgehoben. Gröner kann nach Zahlung einer Millionensumme frei über sein Privatvermögen verfügen.

Köpfe

Michael Buchholz wechselt zu Gebag FE

Als Geschäftsführer steigt Michael Buchholz bei der Gebag Duisburg Flächenentwicklungsgesellschaft (Gebag FE) ein. Er kommt von Metroloq.

Köpfe

Rotthege ernennt Alexander Bongartz zum Partner

Rund ein Jahr nach seinem Wechsel zu Rotthege hat die Kanzlei den Fachanwalt Alexander Bongartz in die Riege ihrer Partner aufgenommen.