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Wechsler zieht es in die Logistik-Sparte

Nicht nur die Auftragslage, sondern auch die Zahl an Bewerbern ist bei GLP in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie gestiegen. Das Logistik-Segment wird bei Asset-Managern und Projektentwicklern immer bekannter und bietet neue Karrierechancen. Dabei sind konkrete Vorerfahrungen mit der Assetklasse nicht immer zwingend nötig.

Janina Stadel
24. März 2022
Quelle: stock.adobe.com, Urheber: littlewolf1989

Am Anfang meiner Karriere wusste ich so gut wie nichts über Logistikimmobilien“, gesteht Diana Hohmeister. Dennoch schaffte sie es nach ihrem Einstieg bei GLP 2017 innerhalb von wenigen Jahren zum Senior Asset Manager aufzusteigen. In dieser Rolle steuert sie seit 2021 das Deutschlandportfolio und den Kundenservice des Logistikimmobilienentwicklers. Sie sei begeistert gewesen, als sie zum ersten Mal in einer fertiggestellten Halle stand. „Zu Beginn konnte ich mir nicht vorstellen, was man aus einer solchen Big Box alles machen kann. Doch der Entwicklungsprozess und die anschließende Aufwertung der Immobilie durch unsere Mieter ist absolut spannend.“

Ihre Kollegin Marie Luise von Knobloch-Keil ist ebenfalls fasziniert von der Assetklasse. Sie suchte im April 2020 eine neue berufliche Herausforderung und kam so zu Beginn der Corona-Pandemie als Director Asset Management Germany zu GLP. Zuvor war sie neun Jahre lang bei GLL Real Estate Partners für Büro- und Einzelhandelsimmobilien zuständig, ihren Karrierestart hatte sie bei ECE Projektmanagement, wo sie u.a. für die Repositionierung von Shoppingcentern zuständig war. Der Wechsel in die Logistiksparte sei ihr nicht schwer gefallen. „Wer als operativ tätiger Asset-Manager beispielsweise ein Shoppingcenter betreut hat, kann sich in der Regel gut auf die Logistik einstellen“, weiß sie.

Neue Karrierechancen für Quereinsteiger

Deshalb seien Spartenwechsler in der Logistik keine Seltenheit. „Wir sehen unter Bewerbern fast nur Quereinsteiger im Hinblick auf die Assetklasse“, sagt von Knobloch-Keil. Diese haben derzeit gute Chancen. Denn der Bedarf an geeigneten Kandidaten steigt in der Sparte. Am Standort Frankfurt sind bei GLP seit Ausbruch der Pandemie neben von Knobloch-Keil zwölf weitere Mitarbeiter hinzugekommen. Das Bestandsportfolio des Unternehmens umfasst inzwischen 5,6 Mio. m2, knapp 4 Mio. weitere stehen als Baugrundstücke zur Verfügung.

Die Pandemie sieht von Knobloch-Keil nicht nur als Treiber für die Branche an sich, sondern auch als Booster für das Interesse bei Bewerbern. „Die Notwendigkeit guter Logistik haben die meisten Menschen in ihrem Privatleben durch die Pandemie zu schätzen gelernt. Ein Teil dieser Supply Chain zu werden, bietet aktuell viele Chancen und wird zunehmend attraktiver.“

Im Vergleich zu ihrer früheren Tätigkeit in den Bereichen Retail und Office bemerkt von Knobloch-Keil Unterschiede bei den Kunden. Sie schätze den Mix aus lokalen Playern, Mittelständlern und global agierenden Unternehmen. Weil Logistikimmobilien meist nur von einem Kunden genutzt werden, stecke sie deutlich mehr Zeit in die Kundenbindung. Das bestätigt Hohmeister und sagt: „Es ist sehr vorteilhaft, unterschiedliche Kommunikationsstile zu beherrschen und sich Kunden und Dienstleistern anpassen zu können.“ Ganz grundsätzlich unterscheiden sich ihrer Ansicht nach die Voraussetzungen für beruflichen Erfolg im Logistik-Segment jedoch nicht von anderen. Ein Studium sei von Vorteil und erleichtere den Einstieg. Dennoch weiß sie aus eigener Erfahrung, dass in den gängigen Ausbildungen derzeit kaum auf die Besonderheiten der Immobilien eingegangen wird. „Ich selbst habe im Studium sehr wenig über Logistikimmobilien gelernt.“ Sie hat den Eindruck, dass die Assetklassen Wohnen und Büro an den Hochschulen präsenter sind und es viele nach dem Studium deshalb zunächst in diese Bereiche zieht. „Ich bin mir aber sicher, dass sich die Situation aufgrund der aktuellen Dynamik in diesem Sektor ändern wird und Logistikimmobilien eine gewichtigere Rolle einnehmen werden, sowohl in der Ausbildung als auch am Arbeitsmarkt“, lautet ihre Prognose.

Durch die höhere Aufmerksamkeit ziehe es zudem immer mehr Frauen in die Branche. Bei ihrem Einstieg vor fünf Jahren fand Hohmeister das Segment noch als Männerdomäne vor, inzwischen setze sich ihr Team mit acht Frauen und neun Männern gemischt zusammen. Künftig will GLP verstärkt eigene Experten ausbilden. „Das heißt, wir sind jungen Talenten gegenüber, die sich direkt nach dem Studium bei uns bewerben, sehr aufgeschlossen und freuen uns, sie auf ihrem Berufsweg zu begleiten und zu entwickeln“, betont von Knobloch-Keil.

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