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Schweigen im Kloster

Der Ferienanbieter Upstalsboom Hotel + Freizeit geht neue Wege in der Mitarbeiterentwicklung: Das Familienunternehmen schickt seine Führungskräfte zum Coaching ins Kloster – auch um dort zu schweigen.

Sonja Smalian
09. Dezember 2010

Um 20% auf rund 30 Mio. Euro hat das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr seinen Nettoumsatz gesteigert. Doch der wirtschaftliche Erfolg allein genügt nicht, um Nachwuchs zu gewinnen. Ausbildungsplätze bleiben mitunter unbesetzt. Um das Familienunternehmen zukunftssicher zu machen, will Geschäftsführer Bodo Janssen die Zufriedenheit seiner 600 Mitarbeiter erhöhen und so auch die Fluktuation deutlich verringern. Zumal die Zufriedenheit der Mitarbeiter eng mit der der Gäste und damit auch mit der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zusammenhänge.

Als eine Mitarbeiterbefragung eine Kluft zwischen Mitarbeitern und Führungskräften offenbarte, wurde der Anstoß für das Projekt gegeben: Upstalsboom entsandte die ersten zwanzig Führungskräfte ins Kloster, in den nächsten zwei, drei Jahren sollen es etwa 60 sein. Sie absolvieren ein Führungscoaching und teilen den strengen Tagesablauf der Mönche. Eine gewisse Leichtigkeit, ein bewussterer Umgang der Mitarbeiter untereinander sei bereits zu sehen. In einer geschlossenen Xing-Gruppe diskutieren 100 Mitarbeiter die Veränderungen, u.a. einen anderen Umgang mit Fehlern. 2011 will Janssen begleitet von Prof. Dr. Oliver Haas dessen Managementansatz Corporate Happiness zunächst in der Zentrale und drei Hotels einführen. In die neuen Programme investiert er eine sechsstellige Summe und wird das Projekt, dessen Ausgang ungewiss ist, mit regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen begleiten und dokumentieren. Der Immobilienbereich, der fünf Mitarbeiter zählt und von seiner Schwester geleitet wird, ist bislang von den Umstrukturierungen ausgenommen. (sma)

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