Flexibel, aber am liebsten in die Projektentwicklung
Die Arbeitsmarktzahlen klingen so positiv wie seit langem nicht mehr. Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland stieg im Frühjahr 2011 auf über eine Million. Eine Entwicklung, von der auch die Berufsein- und Wiedereinsteiger in der Immobilienwirtschaft profitieren können, wenn die Hälfte der 615 Befragungsteilnehmer an der diesjährigen Joboffensive bis Ende 2011 ihren Abschluss in der Tasche haben werden. Welche Teilsegmente der Branche die Herzen der Studierenden höher schlagen lassen und in welchen Städten sie am liebsten arbeiten würden, wissen sie sehr genau.
Zum achten Mal in Folge sind sich die Studenten einig: Das interessanteste und begehrteste Branchensegment ist und bleibt die Projektentwicklung. Jeder vierte Student würde gern in diesem Tätigkeitsfeld arbeiten, und das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Unternehmen aus dem Segment Entwicklung/Planung/Bau eher niedrige Gehälter aufrufen. Auf Rang zwei der Beliebtheitsskala steht wie auch im Vorjahr das Asset- und Property-Management, das sich jeder Sechste als Einsatzgebiet wünscht. Knapp jeder zehnte Student sieht sich im Fondsmanagement, in Projektmanagement/-steuerung oder in der Bewertung. Das Facility-Management ist in der Gunst der Studenten weiter abgerutscht. Nur noch 4% der Umfrageteilnehmer würden gern in diesen Bereich einsteigen (Vorjahr: 6%).
Fonds sind Männersache
Große Unterschiede zwischen Studenten und Studentinnen gibt es vor allem im Fondsmanagement. Während sich 12% der Männer dafür begeistern können, zieht es nur halb so viele Frauen in diesen Bereich (6%). Auch das Asset- und Property-Management lockt mehr Männer als Frauen an. Doch auch die Studentinnen haben ihre Lieblingssegmente: Projektmanagement und -steuerung sowie Bewertung sind für jeweils 12% der weiblichen Umfrageteilnehmer besonders interessant, doch für nur 7% der Männer.
Der Mittelstand zählt wie auch schon im Vorjahr zu den bevorzugten Arbeitgebern der Studenten: 37% möchten am liebsten in einem Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern arbeiten. Knapp ein Drittel (31%) zieht es zu einem Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Doch den Studenten ist die Größe des Unternehmens bei der Wahl ihres Arbeitgebers nicht sehr wichtig. Und so würde jeder vierte Student in einem Unternehmen jedweder Größe anheuern. Männer interessieren sich häufiger als Frauen für einen Job in Großunternehmen und Konzernen, aber auch in Familienunternehmen.
Selbstständigkeit lockt Männer
Jeder fünfte von ihnen könnte sich auch eine Selbstständigkeit vorstellen, doch nur 8% der Frauen sehen sich selbst als Chefin eines eigenen Unternehmens. Hier könnten die Hochschulen noch stärker den Unternehmergeist ihrer Studentinnen wecken.
Der Nachwuchs ist offen für vieles. 62% würden gern einen Job im Ausland antreten. Während bei den Studenten die USA auf der Wunschliste ganz oben stehen, ist es bei den Studentinnen Großbritannien. Insgesamt betrachtet liegen beide Destinationen auf Platz eins (18%), noch vor Australien/Neuseeland (8%) und der Schweiz (7%). Überall auf der Welt einsetzbar sind sogar 15% der Umfrageteilnehmer. Besonders flexibel und mobil zeigen sich die Studenten an Universitäten.
Wenn der Schreibtisch in Deutschland stehen soll, dann vorzugsweise in Frankfurt bzw. der Rhein-Main-Region, sagen 16% der Befragten. Damit verweist die Bankenmetropole den Vorjahressieger München sowie punktgleich Hamburg auf Rang zwei noch vor Berlin und Stuttgart. In die Hauptstadt des „Ländle“ zieht es immerhin jeden zehnten Umfrageteilnehmer. Doch auch für das Allgäu, Bielefeld, Göppingen oder Halle kann sich der Branchennachwuchs in Teilen begeistern. 8% würden für den richtigen Job gar in jede Region gehen!