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Bau-Arbeitsmarkt erstmals vermessen

Wie sich die Hoch- und die Krisenzeiten auf den Arbeitsmarkt in der Bauwirtschaft ausgewirkt haben, zeigt der erste Branchenbericht im Bausektor. Analysiert wird der Zeitraum von 2000 bis 2010. Die Trendzahlen versprechen oft Positives, nicht zuletzt beim Gehalt.

Sonja Smalian
08. März 2012
Bild: BilderBox.com

Die fast täglichen Diskussionen um den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland haben auch die Bauwirtschaft erreicht. „Die Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, offene Stellen kurzfristig zu besetzen. Die Arbeitslosenreserve bei den Bauingenieuren ist quasi erschöpft. Auch Facharbeiter sind praktisch nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt zu finden“, sagte Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Der Verband hat nun die Arbeitsmarktsituation in der Branche gründlich vermessen lassen und vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) den ersten Branchenbericht zum Arbeitsmarkt im Bausektor erstellen lassen.

Die Forscher attestieren der Bauwirtschaft 2010 wieder einen leichten Anstieg bei der Arbeitskräftenachfrage nach einem sehr langen Abschwung: So verringerte sich die Zahl der neuen Stellen von 2000 (416.300) um knapp drei Viertel auf den Tiefststand von 117.400 im Jahr 2009. 2010 war dann ein Aufwärtstrend auf 141.200 Stellen zu verzeichnen. Inwiefern diese Entwicklung jedoch nachhaltig und nicht kurzfristig auf die staatlichen Konjunkturpakete während der Krise zurückzuführen ist, können die Wissenschaftler noch nicht einschätzen.

Bei den akademischen Bauberufen, also den Bauingenieuren und den Architekten, zeichnet sich jedoch ein leicht anderes Bild ab. Der Tiefstand an neuen Stellen war 2004 erreicht, seitdem steigt die Nachfrage wieder und von 2009 bis 2010 sank sie leicht.

Sehr auffällig ist die Verlängerung der Vakanzzeiten in den Bauberufen. Diese sind stark gestiegen, jedoch nicht linear, sondern den starken konjunkturellen Schwankungen folgend. 2000 dauerte die Besetzung einer Architektenstelle rund einen Monat (34 Tage). 2010 musste dafür fast doppelt so viel Zeit eingeplant werden (64 Tage). Bei den Bauingenieuren ist die Entwicklung nicht ganz so stark ausgeprägt, doch ihre Stellen bleiben im Schnitt 67 Tage unbesetzt (2000: 46 Tage) und liegen damit deutlich über dem Durchschnittswert aller Bauberufe, auch der nicht-akademischen, von 56 Tagen. Die hohen Vakanzzeiten spiegeln sich u.a. in einer niedrigen Arbeitslosenquote wider, die bei den akademischen Berufen von 12,4% (2000) auf 5,2% (2010) gesunken ist und damit den bisher niedrigsten Stand erreicht hat.

Analog dazu haben sich die Bruttoverdienste der Beschäftigten positiv entwickelt: 2010 erzielte fast jeder Fünfte in nichtakademischen Berufen ein Entgelt von über 3.000 Euro und jeder zweite Bauingenieur bzw. Architekt mehr als 4.000 Euro. Für den Nachwuchs hat das Bauhauptgewerbe offenbar an Attraktivität gewonnen: Die Zahl der Studienanfänger und der Absolventen nimmt seit 2007/08 im Bauingenieurwesen zu – bei sinkenden Abbrecherquoten.

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