Zahl der Azubis im Bau weiter rückläufig
Ausbildungsmarkt. In den Bauberufen haben im laufenden Ausbildungsjahr weniger Nachwuchskräfte eine Stelle angetreten als im Vorjahr. Vor allem im Hochbau nimmt die Zahl der Azubis ab.
Im laufenden Jahr entwickelte sich der Ausbildungsmarkt in den Berufen der Bauwirtschaft erneut rückläufig. Das zeigen Zahlen der Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau). Sie wiesen bereits 2023 sinkende Besetzungen von Ausbildungsstellen im Hochbau auf, dieser Trend setzte sich in den vergangenen zehn Monaten fort, die Zahl ist bis Ende Oktober um zusätzliche 4,9% gesunken. Die Zahl aller Auszubildenden am Bau liegt demnach derzeit bei nur noch knapp über 36.000 deutschlandweit.
Mit dieser Entwicklung liegt das Segment leicht über dem branchenübergreifenden Durchschnitt, der laut Bundesagentur für Arbeit im September einen Rückgang von 4,6% im Vergleich zum Vorjahr zeigte. Während in der Gesamtwirtschaft aber auch das Angebot an Ausbildungsplätzen um fast 5% gesunken ist, haben Baubetriebe ihre Angebote nur um 1% verkleinert.
Dabei zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Baugewerken. So wurden von den Unternehmen rund 5% weniger Ausbildungsplätze in Hochbauberufen geschaffen als 2023. Im Tiefbau hingegen nahm die Zahl der Ausbildungsangebote um mehr als 6% zu.
Spiegelbildlich zu dieser Entwicklung nahm laut der Auswertung von Soka-Bau die Zahl der neuen Auszubildenden in den Hochbauberufen deutlich ab, während sie in den Tiefbauberufen leicht zulegte. Soka-Bau begründet dies durch die unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen.
Trotz des rückläufigen Angebots im Hochbau blieben in der Bauwirtschaft aber wie schon in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Stellen unbesetzt. Auf jeden gemeldeten Bewerber kamen im Ausbildungsjahr 2024 drei mögliche Stellen im Tiefbau und zwei im Hochbau, während der Ausbildungsmarkt über alle Branchen hinweg nahezu ausgeglichen ist.