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Verwalter erwarten 2014 höhere Gewinne

69% der Immobilienverwalter in Deutschland erwarten in diesem Jahr höhere Gewinne. Das zeigt eine Umfrage des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter. Doch die Vergütungssätze sind seit 2010 kaum gestiegen und der Fachkräftemangel macht der Branche zu schaffen.

Sonja Smalian
28. Mai 2014
Bild: BilderBox.com

Die Grundvergütungen der Immobilienverwalter sind kaum höher als 2010 oder gar gesunken. Bei Eigentümergemeinschaften mit bis zu zehn Einheiten betrugen die WEG-Verwalterpauschalen durchschnittlich 21,67 Euro pro Einheit und Monat. Das entspricht preisbereinigt einem Plus von 1,5% im Vergleich zu 2010.

Die Vergütungssätze für eine WEG-Verwaltung mit mehr als 100 Wohneinheiten sanken von 16,20 Euro (2010) auf 15,91 Euro (2014). Bei der Sondereigentumsverwaltung lagen die Netto-Grundvergütungen bei bis zu zehn Wohneinheiten bei 22,27 Euro (2010: 18,42 Euro). In Anlagen mit mehr als 100 Wohneinheiten betrugen sie 18,50 Euro (2010: 16,98 Euro). Auch in diesem Bereich rutschen die Verwalter preisbereinigt mitunter ins Minus, beklagt der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), der für sein Branchenbarometer 351 Immobilienverwaltungen in Deutschland befragt hatte.

Die Stundensätze sind von 2010 bis 2014 um bis zu 7,7% gestiegen (ohne Preisbereinigung). Am höchsten sind sie bei Ingenieuren mit 64,49 Euro (2010: 59,87 Euro), gefolgt von Geschäftsführern/Inhabern die 63,79 Euro (2010: 61,82 Euro) erhielten. Für Techniker gab es 2014 mit 47,35 Euro weniger als 2010 (48,31 Euro). Die Stundensätze von Sachbearbeitern beliefen sich auf 45,82 Euro (2010: 42,90 Euro). Die Umfrage offenbart ein großes West-Ost-Gefälle: Techniker verdienen in den neuen Bundesländern 40% weniger als in den alten. Bei Ingenieuren beträgt die Differenz 20% und bei Sachbearbeitern 13%.

Angesichts dieser Zahlen überrascht es kaum, dass knapp jede vierte Verwaltung im Osten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Technikern vorhersagt. Insgesamt 62% der Befragten sehen es als schwierig an, künftig qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Besonders an Sachbearbeitern und Buchhaltern mangele es ebenfalls. Für den Beruf gibt es keine eigene Ausbildung. DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler könnte sich jedoch vorstellen, dass der Verwalterberuf langfristig innerhalb der Ausbildung zum Immobilienkaufmann ein Schwerpunktfach wird.

Die Verwalter haben 2013 im Schnitt 562.000 Euro Umsatz erwirtschaftet und die Branche will weiter wachsen. Bei den Projekten Sanierung und Energieeffizienz spielen die Verwalter eine wichtige Rolle. 69% der Befragten rechnen in diesem Jahr mit steigenden Umsätzen – und Gewinnen. Mehr als jedes dritte Unternehmen erwartet sogar ein Umsatzplus von mehr als 10%.

Doch nicht alle schauen so positiv in die Zukunft: Knapp 12% der befragten Unternehmen gehen von sinkenden Umsätzen aus. Mit einem Anteil von 15% befürchten vor allem Verwalter in der Größenordnung 1.000 bis 3.000 Einheiten, dass die Umsätze in diesem Jahr niedriger ausfallen könnten. Sie hatten 2013 am häufigsten Personal eingestellt (58%) und lagen damit über dem Schnitt von 41%. Bei mehr als zwei Drittel der Kleinstverwaltungen hingegen blieb die Mitarbeiterzahl konstant.

Um die Mitarbeiter zu fördern, setzen drei Viertel der Unternehmen auf Weiterbildungen. Der DDIV hat vor kurzem mit dem Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) eine Kooperation vereinbart. Gemeinsam sollen Angebote entwickelt werden. Angedacht sei auch die Konzeption eines dualen Studiengangs, sagt Kaßler. Damit dürfte er bei den Verwaltungen offene Türen einrennen. 57% würden einen Mitarbeiter unterstützen, der sich für ein duales Studium entscheidet. Bei den Großverwaltungen sagen das sogar 92% der Teilnehmer der Befragung.

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