Tarifverhandlungen für das Gebäudereiniger-Handwerk vertagt
Die Tarifverhandlungen in Köln zwischen der IG Bauen-Agrar-Umwelt und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks wurden ergebnislos vertagt. In der zweiten Verhandlungsrunde war die Angleichung der Ost- an die Westlöhne zentrales Thema. Der nächste Verhandlungstermin soll am 13. Juli in Berlin stattfinden.
Nach Angaben der IG Bau liegt das Lohngefälle zwischen Ost und West derzeit bei ca. 20%. Die Gewerkschaft fordert für den Osten bei der Innenreinigung eine Lohnsteigerung von mindestens 70 Cent je Stunde und für die Glas- und Fassadenreinigung mindestens 90 Cent. Im Westen soll der Stundenlohn ab dem 1. Januar 2012 um 60 Cent steigen und in Glas- und Fassadenreinigung um 80 Cent. Bei der Ausbildungsvergütung für den Westen fordert die IG Bau 40 Euro mehr im Monat. Die neue Ausbildungsvergütung soll ab dem 1. Januar 2012 auch für die neuen Bundesländer gelten.
„Die Arbeitgeber haben nach wie vor kein Angebot vorgelegt“, sagte IG-Bau-Verhandlungsführer Frank Wynands. Die Unternehmen würden vom derzeitigen Aufschwung profitieren. „Daran haben die Beschäftigten einen großen Anteil. Sie erwarten zu Recht, daran beteiligt zu werden“, fügte Wynands hinzu.
Der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks, Johannes Bungart, sieht die Schwierigkeit der Verhandlungen weniger in der Lohnerhöhung selbst. „Die Höhe des Betrages muss natürlich noch diskutiert werden“, sagte er gegenüber der Immobilien Zeitung. Für Bungart stellt sich die strukturelle Umsetzung der Lohnangleichung als das größere Problem bei den Verhandlungen dar: „Hier muss noch über die Perspektive und den Zeitraum gesprochen werden.“