Der Schlichterspruch für den Bautarifstreit steht
Im Tarifstreit auf dem Bau steht jetzt der Schlichterspruch: Er sieht für die rund 850.000 Baubeschäftigten insgesamt ein Lohnplus von 2,6% im Westen und 2,7% im Osten vor. Gefordert hatte die Gewerkschaft IG Bau eine Lohnerhöhung von 6,8%.
Im Detail dröselt sich das von Schlichter Rainer Schlegel, dem Präsidenten des Bundessozialgerichts, ersonnene Plus auf den Lohnzetteln so auf: Ab Januar 2021 sollen die Löhne um 2,1% im Westen und um 2,2% im Osten klettern. Obendrauf kommt ein Lohnzuschlag von 0,5% für die Wegezeit zu den Baustellen. Diese Wegezeit-Entschädigung soll ab Oktober auf den Lohn aufgeschlagen werden. Außerdem sollen die Bauarbeiter eine einmalige „Corona-Prämie“ über 500 Euro als steuerfreie Sonderzahlung bekommen. Auszubildende erhalten 250 Euro.
Der ZDB ist zufrieden
Der Schlichterspruch muss noch von den Tarifparteien angenommen werden, damit er wirksam wird. Die Gewerkschaft und die Arbeitgeberverbände von Bauhandwerk (ZDB) und Bauindustrie (HDB) haben dafür zwei Wochen Zeit. Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des ZDB, zeigte sich mit dem Schlichterspruch zufrieden: „Wir sind froh, dass wir für die diesjährige Tarifrunde einen tragfähigen Kompromiss zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft gefunden haben und dass uns ein Arbeitskampf erspart bleibt.“
Die Schlichtung hatte sich über vier Tage und in der Summe mehr als 35 Verhandlungsstunden hingezogen. Schlichter Schlegel fällte seinen Spruch in der Nacht zum Donnerstag um 2.35 Uhr. Der Tarifstreit dauerte seit März an.