Remi stellt sein Weiterbildungsprogramm neu auf
Das Real Estate Management Institute (Remi) an der EBS Business School hat sein Weiterbildungsprogramm neu aufgestellt: Zwei berufsbegleitende Master-Studiengänge werden im Herbst 2012 beginnen. Für Teilnehmer bieten die Programme mehrere Vorteile: Erstens können sie sich Leistungen aus vorhergehenden Zertifikats- und Kontaktstudiengängen, wie z.B. dem Kontaktstudium Immobilienökonomie, anrechnen lassen und zweitens erwerben sie auch in der Weiterbildung einen akademischen Grad. Zudem besteht die Möglichkeit, zwischen den drei Programmstufen Auszeiten einzulegen. Künftig sollen alle Weiterbildungskurse nach dem Baukastenprinzip modular kombinierbar sein.
Erst vor wenigen Wochen hat der Senat der EBS Universität seine grundsätzliche Zustimmung zu dieser Verzahnung von universitärer Lehre und Weiterbildung gegeben. Leistungen aus dem Zertifikatsbereich können nun auf ein berufsbegleitendes Studium angerechnet werden. Umgesetzt wird dieser Ansatz am Remi mit den beiden Studiengängen Executive Master in Real Estate sowie Master in Real Estate Investment & Finance.
Der Real-Estate-Master richtet sich an Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Das Studium mit einem Leistungsumfang von 90 ECTS-Kreditpunkten kann in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren absolviert werden. Inhaltlich entspricht die erste Stufe dem Immobilienökonom (EBS), der mit einem Anteil von 54 Kreditpunkten eingebracht werden kann. Darauf baut ein Modul Nachhaltige Führung in der Immobilienwirtschaft auf. Die dritte Stufe ist ein Workshop zu Methodenwissen und die Master-Thesis (24 ECTS-Kreditpunkte).
Der Bereich Executive Education des Remi zählte 2011 rund 200 Teilnehmer. Davon waren etwa 25 Studenten der Immobilienökonomie. Doch das Angebot richtet sich nicht nur an die eigenen Absolventen. Auch Interessenten, die z.B. den Immobilienökonom an einer anderen Weiterbildungseinrichtung erworben haben, können sich ihren Abschluss anrechnen lassen, jedoch nicht vollständig. „Wir können nur einen EBS-Titel verleihen, wenn mindestens die Hälfte der Studienleistung an der EBS erbracht wurde“, sagt Prof. Dr. Nico B. Rottke, Leiter des Remi. Für Studenten bedeutet das, dass der Immobilienökonom anderer Anbieter mit maximal 45 ECTS-Kreditpunkten eingebracht werden kann.
Anrechnung von Abschlüssen anderer Einrichtungen möglich
An eine andere Zielgruppe richtet sich der etwas kürzere Real-Estate-Investment-&-Finance-Master. Er ist für Fachkräfte konzipiert und umfasst einen Leistungsumfang von 60 ECTS-Kreditpunkten, die in zwei bis vier Jahren erbracht werden müssen. Auch bei diesem Studiengang können Leistungen aus dem Zertifikatsbereich angerechnet werden. Der Real Estate Investment Advisor (EBS) entspricht Stufe eins (18 ECTS-Kreditpunkten). Auch hier könnten Studienleistungen anderer Einrichtungen angerechnet werden, beispielsweise der Certified Real Estate Analyst von der Irebs Immobilienakademie und der DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management, so Rottke. Auf der Basisstufe bauen Lehreinheiten zu Themen wie Führung, Projektentwicklung und Wohnimmobilien-Management auf. Die dritte Stufe beinhaltet wie bei dem anderen Studiengang Methodenwissen und die Thesis.
Zulassungsvoraussetzung ist ein erster Hochschulabschluss. Auszeiten seien zwischen den einzelnen Stufen möglich, sodass das Programm „familien- und arbeitgeberfreundlich“ sei, so Rottke. „Für Personalverantwortliche bietet es einen ganz klaren Ablaufplan für die Personalentwicklung und die Mitarbeiterbindung.“
Ein Modell für lebenslanges Lernen entwickelt
Neben den „Wissensspritzen“, wie Rottke seine einsemestrigen Weiterbildungsangebote nennt, sieht er Bedarf für Weiterbildungsprogramme, die mit einem akademischen Titel abschließen. „Das ist ein Modell, wie Lebenslanges Lernen aussehen kann. Es wird künftig die Regel sein, drei Mal zu studieren“, sagt Rottke. Zunächst stehe ein allgemeines Primärstudium für einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss auf dem Programm. Nach ein paar Jahren werde vielleicht mit einem Kontaktstudium Immobilienökonomie gezielt Fachwissen erworben. Als drittes Studium könne sich dann ein Master anschließen, sagt Rottke.
„Bologna hat den Zertifikatsbereich vor Herausforderungen gestellt, denn jetzt sind international vergleichbare Abschlüsse gefordert und nicht nur nationale Titel“, sagt Rottke. „Aber das Kontaktstudium und der Zertifikatsbereich haben nicht ausgedient. Mit dem neuen Programm haben wir die alte Welt mit der neuen verbunden, denn der Immobilienökonom kann als Fundament für einen akademischen Grad genutzt werden.“ Zumal das Kontaktstudium Immobilienökonomie inzwischen neue Zielgruppen anziehe. Die Teilnehmer seien jünger und kämen häufiger aus angrenzenden Disziplinen wie Architektur, Stadt- und Raumplanung, Recht oder Geografie.
Das Jahr 2011 war für das Remi das erfolgreichste im Bereich Forschung und Weiterbildung: In den internationalen wissenschaftlichen Fachmagazinen Journal of Real Estate Research, Real Estate Economics und Journal of Real Estate Finance and Economics gab es mehrere Veröffentlichungen. Zugleich konnten fünf neue Stifter hinzugewonnen werden. Für 2012 strebt das Remi für die beiden neuen Studiengänge die Akkreditierung durch die FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) an und 2013 die Akkreditierung durch die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Letztere begutachtet Studiengänge erst, wenn sie schon gelehrt werden. Mittelfristig verfolgt das Weiterbildungsinstitut zudem eine Online-Strategie für das Blended Learning: Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen Grundlagen in den verschiedenen Modulen dann auch im Internet als Vorlesung abrufbar sein.