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Das Personalkarussell bei Maklern nimmt Fahrt auf

Ein ganzer Schwung neuer Investmentmakler von JLL und CBRE für Cushman & Wakefield (C&W), ein prominenter Abgang bei Savills: Bei den großen angelsächsisch geprägten Maklerhäusern hierzulande wird eifrig Bäumchen-wechsel-dich gespielt. Für C&W soll die Einkaufstour im Capital-Markets-Experten-Shop noch lange nicht zu Ende sein.

Harald Thomeczek, Monika Leykam
04. August 2016
Bild: JLL

Immobilienmakler bzw. Führungskräfte und gemeine Mitarbeiter von Immobilienberatungshäusern gelten ja als besonders wechselwillig. Vorurteil oder nicht: Eine ganze Reihe aktuell bekannt gewordener Wechsel in der Maklerzunft sorgt für Aufsehen. Einige derer, die nun die Pferde wechseln, haben ihrem alten Arbeitgeber mehr als ein volles Jahrzehnt lang die Treue gehalten.

Die wohl wichtigste Personalie zuerst: Andreas Wende, COO und Head of Investment von Savills in Deutschland, wird den Immobiliendienstleister verlassen. Savills bestätigte seinen durchgesickerten Abgang auf Nachfrage der Immobilien Zeitung offiziell. Wende hat sein Anstellungsverhältnis selbst gekündigt. Noch ist er für seinen aktuellen Arbeitgeber tätig. Er werde vorerst verschiedene laufende Projekte weiterbetreuen, heißt es. Ein Austrittstermin sei bisher noch nicht vereinbart worden.

Wie Savills weiter mitteilt, plant das Unternehmen eine Umstrukturierung auf der deutschen Führungsebene: Marcus Lemli, CEO von Savills in Deutschland und Investmentchef für Europa, wird einen Teil des Deutschland-Investmentgeschäfts, das bislang komplett in den Händen von Wende liegt, übernehmen. Die Position des COO soll wieder neu besetzt werden. Wendes Nachfolger, der allerdings noch nicht feststeht, wird sich die Verantwortung für die Investmentaktivitäten hierzulande aber mit Deutschlandchef Lemli teilen.

Zu Wendes Zukunft heißt es, der 52-Jährige bleibe „der Branche national wie international treu und wird sich 2017 mit weiter-führenden, auch unternehmerischen Tätigkeiten beschäftigen“. Wende war im Sommer 2013 von JLL zu Savills gekommen.

Das Stühlerücken unter den Kapitalmarktexperten der deutschen Großmakler greift allerdings nicht nur bei Savills, sondern auch bei anderen namhaften Playern um sich: Fünf Profis aus Berlin, Frankfurt und Hamburg wechseln Branchenkreisen zufolge von JLL und CBRE zum Wettbewerber C&W. Mit Alexander Kropf, derzeit noch Leiter Office Investment bei JLL in Berlin, soll wohl die vakante Position des Deutschlandchefs für den Investmentbereich bei C&W besetzt werden. Kropf kam im Juni 2012 zu JLL. Er war zuvor sechs Jahre für CBRE im Bereich Capital Markets tätig gewesen. Auch eine Station bei Savills weist sein Lebenslauf auf.

Wie JLL bestätigt, hat Kropf per Ende Januar 2017 gekündigt, sein JLL-Kollege Clemens von Arnim beendet seinen Vertrag Ende November 2016 – wie zu hören ist, um dann das Berliner Investmentgeschäft für C&W zu leiten. Dritter im Bunde ist Richard Tucker, leitender Büro-Investmentmakler aus dem Frankfurter JLL-Büro. Auch er werde demnächst zu C&W wechseln, heißt es. Tucker kam zum 1. April 2011 von CBRE zu JLL. Arnim ist seit September 2013 bei JLL beschäftigt.

Auch Simon Jeschioro, Senior Director Capital Markets und Head of Portfolio Investment bei CBRE in Frankfurt, und Marc Rohrer, Senior Director Capital Markets bei CBRE in Hamburg, sollen vor einem Wechsel zu C&W stehen. CBRE bestätigt den Abschied von Jeschioro und Rohrer zum Jahresende 2016. Mit den beiden 37-Jährigen verlassen CBRE zwei langjährige Mitarbeiter: Rohrer und Jeschioro sind seit dem Jahr 2005 für ihren Noch-Arbeitgeber tätig.

Von C&W war zu den Wechselgerüchten kein Kommentar zu erhalten. Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass der Konzern sein deutsches Capital-Markets-Team massiv aufstocken will bzw. muss. Die aktuelle Besetzung sei zu klein, um den Markt angemessen zu bedienen. Zehn bis 15 weitere Investmentmakler würden in Deutschland – zusätzlich zu den fünf Neuzugängen der Führungsriege – noch gebraucht, die entsprechenden Investitionspläne stehen. „C&W kauft keine Überkapazitäten. Selbst wenn der Markt morgen einbrechen sollte, bräuchte man diese neuen Leute“, heißt es aus dem Umfeld des Unternehmens.

CBRE hat nicht nur den Verlust zweier altgedienter deutscher Kollegen zu beklagen. Der börsennotierte Immobiliendienstleister aus den USA hat wegen des beschlossenen Austritts Großbritanniens aus der EU seine Prognose für das Jahr 2016 gesenkt. Das bereinigte Jahresergebnis je Aktie sieht man nun nur noch in einem Korridor von 2,15 USD (-5%) bis 2,30 USD (-3%). CEO Bob Sulentic begründete die gedämpften Gewinnerwartungen „im Wesentlichen mit Blick auf die Auswirkungen des Brexits auf den britischen Immobilieninvestmentmarkt“. Im abgelaufenen Quartal legte das bereinigte Ergebnis pro Aktie von 0,42 USD (im zweiten Quartal 2015) auf 0,52 USD zu. Unbereinigt sanken der Gewinn je Aktie leicht von 0,37 USD auf 0,36 USD.

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