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"Mit 40 schon Millionär"

Etliche Teilnehmer der Studentenbefragung greifen zielsicher Summen für ihre Wunschgehälter heraus. Woher kommen die Zahlen? Meist plaudern Chefs, Dozenten, Kommilitonen und Kollegen.

Anke Pipke
12. Juli 2018

Wer hier studiert hat, ist mit 40 Millionär“, so laute das Motto, das an der Irebs Immobilienakademie propagiert werde, erzählt Tobias Webhofen, ein Ex-Student der Regensburger Hochschule. Die Immobilienwirtschaft werde „als besonders exklusiv und kapitalintensiv verkauft“. Gerade die Dozenten aus der Praxis stammten nicht selten genau aus den lukrativsten Berufsfeldern: u.a. Projektentwicklung, Investment-Management, Transaktionsberatung. Sie erzählten von hohen Gehältern und Steigerungen – Zahlen, die für sie als „normal“ wahrgenommen würden. „Ich sehe das mittlerweile ein wenig anders“, sagt Webhofen, der inzwischen im Beruf steht. Vor den hohen Gehältern stünden viele Jahre harter Arbeit und auch danach seien sie nur einem Bruchteil der Arbeitnehmer in der Bau- und Immobilienwirtschaft vergönnt.

„Mein Hochschulprofessor hat uns einen Hinweis für Gehaltsverhandlungen gegeben“, berichtet eine Studentin, die namentlich nicht genannt werden will. „Dass wir uns ja nicht unter Wert verkaufen sollen.“ Der Fachkräftemangel mache das möglich. „In meinem Unternehmen bekomme ich mit, dass wir gebraucht werden und wir dadurch auf einem ganz anderen Verhandlungsniveau stehen. Zum Vorteil für uns“, sagt die Werkstudentin. Konkrete Zahlen zum Einstiegsgehalt liefern ihr zudem Gespräche mit Kommilitonen und Kollegen. „Die Transparenz des Gehalts nimmt zu, trotz Klauseln im Arbeitsvertrag sickern oftmals Zahlen durch.“

Der Wunsch nach dem satten Einstiegsgehalt lässt sich also herleiten – die Erwartung zu den flotten Steigerungen auch. Nikola Thurmann, Master-Studentin an der HTW Berlin im Studiengang Facility-Management und Gebäudetechnik, hat bereits Erfahrungen aus drei Vorstellungsgesprächen gesammelt. Nach ein bis zwei Jahren könne sie vom Junior zum Property-Manager aufsteigen – samt deutlichem Gehaltssprung.

Ein weiterer Student verweist auf den branchenüblichen Vergütungstarifvertrag. „Dementsprechend steigt das Gehalt mit den Berufsjahren“, sagt er. „Darüber hinaus steigen jährlich die Bonuszahlungen für das Urlaubs- und Weihnachtsgeld automatisch um 10%.“ Plus möglicherweise weitere Sprünge innerhalb der Tarifgruppen.

Henry-Anthony Mattes, Bachelor-Student an der DHBW Stuttgart im Studiengang Facility Management und Gebäudetechnik, kalkuliert mit seinen eigenen Stärken. „Ich möchte mich weiterbilden. Mit mehr Bildung sollte man auch mehr Gehalt verlangen können“, sagt er. Das erste Jahr sei zudem ein Bewährungsjahr. Folgt ein zweites, dann gerne mit einem deutlichen Gehaltsplus. Und Mattes hat noch einen Tipp: „Man sollte zudem den ersten Arbeitgeber clever auswählen“, rät er. „In einem großen Betrieb lernt man gut, verdient aber lediglich durchschnittlich. Wechselt man nach drei Jahren das Unternehmen, darf man eine Gehaltssteigerung erwarten.“

Christoph Schmidt, Master-Student an der HS Aschaffenburg im Studiengang Immobilienwirtschaft, setzt außerdem auf Boni, die im Investmentbereich üblich seien. Diese kombiniere er mit hohem Engagement und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – quasi on top zu dem, was er ohnehin mitbringt: Praktika und Einsätze als Werkstudent, also eine gewisse „Berufserfahrung“, wie er es nennt. In den ersten drei Jahren dürfe sich das auf dem Gehaltszettel niederschlagen. Schließlich sei das „eine lange Zeit“.

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