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Immobilienprofis im Porträt: Johannes Fütterer

Den Großteil seiner Kindheit verbrachte Johannes Fütterer im Frankenland. Als Teenager ging es für ihn an den Niederrhein. Seinen Berufseinstieg hatte der promovierte Maschinenbauer an der RWTH Aachen als Leiter der Forschungsgruppe Gebäudeautomation. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen drei Söhnen in Köln, wo er als CEO die Cloud-Plattform für Gebäudebetrieb Aedifion leitet. Als Co-Founder gehört er seit der Gründung 2017 zu dem Unternehmen und sieht sich seitdem als Akteur der Immobilienwirtschaft. Dennoch weiß er, dass er durch seine Leidenschaft für Gebäudetechnik nicht den direkten Weg dorthin genommen hat.

Immobilien Zeitung
02. Mai 2025
Johannes Fütterer ist Co-Founder von Aedifion.
Quelle: Aedifion GmbH

Wo und wie wohnen Sie zurzeit?

Ich bin stolzer Besitzer eines Erbbaurechts in Köln-Klettenberg und lebe mit meiner Familie in einem 1968 erbauten Reihenendhaus, das wir 2021 vollständig kernsaniert haben: klare Linien, Bauhausstil, Rotklinker-Fassade und eine Besonderheit: eine Süd- und eine Nordterrasse. Perfekt für heiße Kölner Sommer. Mein persönliches Highlight? Unser kleines Outdoor-Gym!

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung? Und warum?

Definitiv der Schaukelstuhl im Wohnzimmer mit Blick in den Garten – besonders, wenn die Sonne hereinscheint. Hier kann man entspannen und den Kindern beim Spielen zuschauen. Diese Wunschvorstellung wurde innerhalb der letzten Jahre sogar schon einige Minuten Realität.

Haben Sie bei dieser Immobilie auch selbst mit Hand angelegt?

Die Planung haben meine Frau und ich eigenständig gemacht und dann lediglich mit Bauleiter umgesetzt. Entkernen – Tapeten runter, alte Küche raus, Parkett entfernen – das war dann echte Handarbeit.

Was muss das perfekte Haus, oder die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Ein offenes Wohnkonzept, einen großen Außenbereich, ausreichend Platz für die Kinder und ein Sport- sowie Arbeitszimmer. Die Sauna steht noch auf der Wunschliste und kommt vielleicht irgendwann in den Keller.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Ich bin sehr in Köln verliebt. Meine Frau als gebürtige Hamburgerin hat sich da noch nicht komplett festgelegt. Wir lassen uns überraschen, was noch kommt.

Wann, wo und womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Im echten Berufsleben habe ich das erste Mal Geld bei einem kurzen Ausflug in die Beratung bei PwC (Advisory, Utilities & Regulation) verdient.

Wie haben Sie Ihren Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Durch meine Leidenschaft für die Gebäudetechnik bin ich fast automatisch in die Immobilienbranche hineingewachsen.

Was wären Sie gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Ich lebe aktuell meinen Traumjob. Aber wenn es ihn nicht gäbe, wäre ich wahrscheinlich irgendwo im Sportbereich unterwegs – als Skilehrer oder auch in der Organisation von Skireisen, Surfcamps oder Beachvolleyballcamps.

Was braucht man Ihrer Meinung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Disziplin, Ausdauer, Empathie – und eine klare Vision mit dem Willen zur Umsetzung.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Ganz unspektakulär mit einem spontanen Getränk im Büroflur oder einem guten Essen gemeinsam mit meinem Team.

Und wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Aufstehen, schütteln, Krone richten.

Gibt es etwas, das Sie in der Immobilienbranche stört?

Die teils immer noch sehr verbreitete Skepsis gegenüber neuen Technologien.

Und was finden Sie gut?

Dass immer mehr innovative Player Verantwortung übernehmen möchten und mit Digitalisierung und Dekarbonisierung echte Veränderungen in der Branche anstoßen.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zu Recht?

Ich finde nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Wenn man integer bleibt und seriöse Geschäfte macht, ist es in meinen Augen eine ehrenvolle Aufgabe, Veränderungen voranzutreiben und Immobilienprojekte zu realisieren.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil…

… weil euch das Thema begeistert und ihr gut in dem seid, was ihr tut. Ich selbst bin als Seiteneinsteiger über die Gebäudetechnik in die Branche gekommen und war mir dessen bewusst, dass ich mit meinen speziellen Fähigkeiten wirklich etwas in der Immobilienbranche bewegen kann. Wenn das bei euch auch der Fall ist, dann go!

Haben Sie irgendwo auf der Welt eine Lieblingsimmobilie?

Ja, das Walkie Talkie in der Londoner Fenchurch Street.

Und welches Gebäude würden Sie gerne abreißen und warum?

Kein Gebäude sollte abgerissen werden! Statt Bestehendes zu vernichten, sollten wir unsere Immobilien gezielt aufwerten. Die meisten Immobilien haben ihren ganz eigenen Charme und auch aus Klimaschutzgründen ist eine Aufwertung immer vorzuziehen. Paradebeispiel: das Central Cross in Köln. Momentan noch kein schöner Anblick, aber die geplante Transformation ist beeindruckend.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Unzuverlässigkeit und Unehrlichkeit – in beiden Lebensbereichen.

Wo oder wie können Sie besonders gut entspannen oder abschalten?

Im Alltag mit Yoga, im Urlaub beim Surfen oder Skifahren.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Alle Arten von Sport.

Nennen Sie uns einen Ihrer Lieblingssongs?

„Run Away to Mars“ von Talk.

An was denken Sie, wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken?

Perfekte Wellen und sonniges Wetter in Portugal.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten, wo am liebsten und warum?

Definitiv im Büro – Teamgeist und Energie sind da einfach am stärksten. Aber ich reise auch viel. Wenn es irgendwie möglich ist, fahre ich mit der Bahn. Allerdings ist meine Zeit oft recht knapp, sodass ich es nicht immer einrichten kann. Zur MIPIM in Cannes fliege ich daher ausnahmsweise. Von Köln nach London geht wiederum nichts über den Eurostar!

Wie gehen Sie am liebsten aus? Eher zum Essen im Restaurant, tanzen in der Diskothek oder mit Kulturprogramm? Und in welcher konkreten Location kann man Sie öfter mal antreffen?

Am liebsten gehe ich in Kölsche Wirtshäuser und Brauhäuser (Haus Töller, Oma Kleinmanns) oder in die lokale Spitzengastronomie (Henne.Weinbar, ACHT, Pottkind). Meine Lieblingskneipe? Ganz klar: Stereo Wonderland in Köln.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen? Warum?

Immer wieder mit meinen Kindern, dann sie werden zu schnell groß und sind bereits eigenständige Persönlichkeiten. Allgemein faszinieren mich aber auch Persönlichkeiten der deutschen Gründerszene. Daher würde ich beispielsweise gerne einen Abend mit Philipp Schröder von 1Komma5° verbringen. Schöne Grüße an dieser Stelle, falls er das liest!

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Spaghetti Carbonara.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen? Warum?

Schwierige Frage … Ich mag mein Leben wie es ist und möchte es im Hier und Jetzt aktiv gestalten.

Gibt es etwas im Ausland, das Sie in Deutschland vermissen?

Funktionierende Kitas.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben. Welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ein zwei- bis dreiwöchiger Surftrip zu den Mentawai-Inseln mit eigenem Boot, medizinischer Betreuung, einem ortskundigen Surfguide – und all meinen Surffreunden. Die Mentawais sind eine indonesische Inselgruppe, die wunderschön, aber kompliziert zu bereisen ist. Und wenn das Budget danach noch reicht, hätte ich nichts gegen einen Abstecher zum Burning Man Festival auf dem Rückweg.

Die Fragen stellte Janina Stadel.

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