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Die Ergebnisse des Hochschulrankings

Das IZ-Hochschulranking 2011 wird von den drei Vorjahresgewinnern dominiert – nur in einer neuen Reihenfolge: Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) hat die beste Benotung von ihren Studenten erhalten. Auf Rang zwei schob sich die Universität Regensburg, die 2010 Rang drei belegte. Der Vorjahressieger, die Bergische Universität Wuppertal, liegt nun auf dem dritten Rang.

Sonja Smalian
23. Juni 2011
Bild: Universität Regensburg, Referat II/2 - Kommunikation; Axel Roitzsch

1. Platz: HFWU NÜRTINGEN-GEISLINGEN

Der spezialisierte B.A. ist ein Erfolgsmodell

Nach zwei Jahren auf Rang zwei belegt die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) in diesem Jahr den ersten Platz. Die HfWU überzeugte ihre Studenten mit einem immobilienspezifischen Bachelorstudiengang. In Kürze soll auch ein Masterstudiengang starten.

Von der Wohnungswirtschaft bis zum Investmentbanking reichen die Lehrinhalte an der HfWU. „Wir bilden für alle Bereiche der Immobilienwirtschaft aus“, erläutert Studiendekan Prof. Dr. Thomas Kinateder das Selbstverständnis der Hochschule. Sieben Semester dauert der Studiengang Immobilienwirtschaft, der mit dem Bachelor of Science abschließt. Integriert in die Ausbildung ist ein Praxissemester. Das Vollzeitstudium ist von der Royal Institution of Chartered Surveyors und der FIBAA akkreditiert.

Neben den wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen gehören u.a. auch Planungsgrundlagen, Wirtschafts- und Vertragsrecht, sowie Immobilienbewertung, Projektmanagement oder Immobilien-Investments zum Curriculum. Als Vertiefungsrichtungen können die Bereiche Facility Management, Wohnungswirtschaft, Real Estate Investment Banking sowie Bau- und Immoblienrecht gewählt werden.

Studium mit langer Tradition

2006 wurde der Bachelor-Studiengang eingeführt. Doch die HfWU hat eine mehr als zwei Jahrzehnte währende Tradition in der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung. Zunächst gab es ab 1983 die Möglichkeit, innerhalb der Betriebswirtschaftslehre eine entsprechende Vertiefungsrichtung zu wählen, bevor 1998 dann ein eigenständiger Diplomstudiengang eingeführt wurde.

Etwa 650 Absolventen haben bereits ihren Bachelorabschluss und weitere 350 haben einen Abschluss mit Schwerpunktfach Immobilienwirtschaft an der HfWU erworben. Heute sind rund 410 Studenten in dem Studiengang eingeschrieben. Sie werden von 16 Professoren sowie rund 30 Lehrbeauftragten unterrichtet. „Ich kenne fast alle mit Namen“, sagt Kinateder. Denn im beschaulichen Geislingen laufe man sich regelmäßig über den Weg. In dieser Hinsicht sei der ländliche Standort von Vorteil. Die enge und persönliche Betreuung ist es denn auch, die von den Studenten besonders hervorgehoben wird. Über die Hochschullehrer, die aus der Praxis kommen bzw. weiterhin in der Branche tätig sind, ist der Praxisbezug gewährleistet. Darüber hinaus finden sechs bis zehn Exkursionen pro Semester statt. Die Studenten wurden u.a. in das Facility-Management des Daimler-Museums eingeführt und durften bei einem Rohrleitungsspezialisten ihr eigenes Rohrsystem bauen. Zu Unternehmen der Branche pflegt die Hochschule engen Kontakt. Regelmäßig erhalten die Studierenden dadurch die Möglichkeit, ein unternehmensinternes Projekt in ihrer Abschlussarbeit zu bearbeiten. Dadurch ist in jeder dritten Bachelorarbeit der Praxisbezug gegeben. „Plagiatentum geht dann nicht“, sagt Kinateder, wenn die Studenten ein eigenes Projekt erarbeiten.

Viel studentisches Engagement

Einen engen Austausch zur Praxis gibt es auch auf dem Campus. In Zusammenarbeit mit Verbänden wie dem Urban Land Institute und dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft finden Veranstaltungen statt. Auch die Studenten sind sehr aktiv. Sie haben gerade eine studentische Regionalgruppe von RealFM Young gegründet und planen für den März kommenden Jahres ihre erste Großveranstaltung. Zudem gebe es in allen Regionen Alumni-Stammtische. Ein Wiedersehen gibt es zudem immer am letzten Messetag auf der Expo Real, wenn sich die HfWU-Absolventen morgens im Metropol-Restaurant treffen. „Mein Wunsch ist es, dass die Absolventen einen eigenen Alumni-Verein gründen und sich weiter professionalisieren“, sagt Kinateder.

Auch wenn der immobilienspezifische Bachelorstudiengang ein Erfolgsmodell ist, die Hochschule plant bereits die Erweiterung des Studienangebots. Voraussichtlich soll zu diesem Wintersemester ein konsekutiver Masterstudiengang beginnen. Das drei Semester umfassende Studium wird 15 Studienplätze haben. Es soll die Möglichkeit bieten, die verschiedenen Kompetenzfelder der HfWU als Hochschule, u.a. Mobilität und Infrastruktur, Stadt- und Regionalplanung sowie Energie und Umwelt, eng mit immobilienspezifischen Inhalten zu verknüpfen. Denn diese Themenfelder werden auch in der Immobilienbranche immer wichtiger. (sma)

Info: www.immo.hfwu.de

2. Platz: UNIVERSITÄT REGENSBURG

B.A. und M.A. kommen an

Die Universität Regensburg hat den Medaillenspiegel inzwischen komplett eingeheimst: 2009 Gold, 2010 Bronze und in diesem Jahr Silber. Die Kombination aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorstudiengang mit Vertiefungsrichtung Immobilienwirtschaft und einem Masterstudiengang Real Estate kommt bei den Studenten an.

2008 haben die ersten Absolventen eines BWL- oder VWL-Studiums mit Vertiefungsrichtung Immobilienwirtschaft ihre Urkunden an der Universität Regensburg entgegengenommen. Inzwischen ist ihre Zahl auf rund 150 angewachsen. 2008 startete dann der Studiengang Master of Science in Real Estate, an dem im vergangenen Jahr die ersten 46 Absolventen verabschiedet wurden. Im Bachelorstudiengang wird zunächst auf eine breite Ausbildung gesetzt. Der Masterstudiengang sei durch Interdisziplinarität, Praxisorientierung und Internationalität geprägt, sagt Prof. Dr. Wolfgang Schäfers vom Lehrstuhl für Immobilienmanagement. So haben die Masterstudenten u.a. gemeinsam mit Architekturstudenten der TU Darmstadt eine Machbarkeitsstudie auf der Museumsinsel in Berlin durchgeführt und ihre Ergebnisse der Unternehmensleitung des Auftraggebers präsentiert. Ausländische Gastprofessoren bringen neue Sicht- und Arbeitsweisen nach Regensburg. Künftig soll im Masterstudiengang die methodische Ausbildung in Ökonometrie und Statistik noch verstärkt werden, damit in den Abschlussarbeiten häufiger noch empirische Themen bearbeitet werden können. Zudem soll auch das Berechnen von Finanzmodellen Eingang in den Lehrplan finden.

Das Institut zählt sieben Lehrstühle, zwei weitere Professoren sowie zwölf Honorar- und sieben Gastprofessoren und sei damit wahrscheinlich das größte immobilienwirtschaftliche Forschungszentrum in Kontinentaleuropa, so Schäfers. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Institut auch zahlreiche Doktoranden betreut, von denen jedes Jahr etwa zehn ihre Promotion abschließen. (sma)

Info: www.irebs-immobilieninstitut.de

3. Platz: BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL

Spezial-Studium wieder vorn

Der Vorjahressieger des IZ-Hochschulrankings, die Bergische Universität Wuppertal, schaffte es auch in diesem Jahr wieder aufs Siegertreppchen und belegte den dritten Platz. Die Universität bietet den berufsbegleitenden Masterstudiengang Real Estate Management + Construction Project Management (REM + CPM) an.

Seit 2003 gibt es den interdisziplinären Masterstudiengang REM + CPM, dessen Curriculum am Lebenszyklus der Immobilie orientiert ist. „Das war damals ein ganz neuer Ansatz“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Manfred Helmus. Die Interdisziplinarität ist nicht nur Lippenbekenntnis, sondern spiegelt sich auch in der Auswahl der Studenten wider: Architekten, Bauingenieure, Juristen, Raumplaner, Geografen und Kaufleute u.a. arbeiten in Projekten und echten Fallstudien während des viersemestrigen Studiums zusammen – und lernen dabei auch die Sichtweisen der unterschiedlichen Fachdiziplinen kennen. „Der Bereich der Weiterbildung ist unheimlich wichtig für die Zukunft“, sagt Helmus. Denn die neuen Studienstrukturen durch die Bologna-Reform erlaubten es, sich auch zu einem späteren Zeitpunkt im Berufsleben weiterzuentwickeln.

21 bzw. 18 Studenten sind im aktuell achten und neunten Jahrgang eingeschrieben. Alle zwei Wochen kommen sie von Donnerstag bis Samstag für die Präsenzphasen nach Wuppertal und arbeiten sich durch zwölf Module, u.a. Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Projektentwicklung und Immobilienbewertung sowie Nachhaltige Gebäude- und Infrastrukturplanung. Ein zweiwöchiger Studienaufenthalt an der University of Aberdeen rundet das Lehrprogamm ab. Mehr als 70 Dozenten unterrichten die Studenten, darunter zahlreiche Professoren aus Wuppertal oder anderen Hochschulen sowie Praktiker. „Die Würze bringen die Externen rein“, sagt Helmus. Rund 14.000 Euro kostet die Weiterbildung. Fünf bzw. sechs Teilstipendien sowie ein Vollstipendium stehen für Studienbewerber zur Verfügung. (sma)

Info: www.rem-cpm.de

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Bewertung Studium gesamt*

1. HfWU Nürtingen-Geislingen (2.)

2. Universität Regensburg (3.)

3. Bergische Universität Wuppertal (1.)

*Dies ist eine eigenständige Einzelbewertung der Studenten und keine aggregierte Gesamtnote aus den nachfolgenden Kategorien; Vorjahresposition in Klammern.

Bewertung Studieninhalte

1. Bergische Universität Wuppertal (1.) / EBS Business School / ADI Akademie der Immobilienwirtschaft (3.)

Bewertung Praxisbezug

1. ADI Akademie der Immobilienwirtschaft

2. Bergische Universität Wuppertal (2.) /HfWU Nürtingen-Geislingen (1.)

Bewertung Aufbau und Organisation

1. Bergische Universität Wuppertal (1.)

2. ADI Akademie der Immobilienwirtschaft

3. Universität Regensburg (3.)

Bewertung Professoren

1. HfWU Nürtingen-Geislingen (1.)

2. Universität Regensburg (2.)

3. EBS Business School / HAWK Holzminden

Bewertung Lernumfeld

1. Universität Regensburg

2. Bergische Universität Wuppertal

3. Hochschule Biberach

Bewertung Ausstattung

1. Universität Leipzig (1.)

2. HAWK Holzminden

3. Berufsakademie Sachsen in Leipzig

Bewertung Hochschulstandort

1. Universität Leipzig (1.)

2. Universität Regensburg (2.)

3. ADI Akademie der Immobilienwirtschaft

Für folgende Bildungseinrichtungen haben ausreichend Studenten Bewertungen abgegeben, sodass sie im Hochschulranking berücksichtigt werden konnten:

ADI Akademie der Immobilienwirtschaft

Berufsakademie Sachsen in Leipzig

Bergische Universität Wuppertal

EBS Business School

Fachhochschule Münster

HAWK Standort Holzminden

HfWU Nürtingen-Geislingen

Hochschule Anhalt

Hochschule Biberach

Hochschule Mittweida

HTW Berlin

Universität Leipzig

Universität Regensburg

Universität Stuttgart

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