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"Als Projektentwickler müssen Sie das Projekt leben!"

Drei Young Professionals berichten auf dem IZ-Karriereforum über ihren Start sowie den Arbeitsalltag in der Immobilienwirtschaft. Es wird deutlich, dass die Branche auch für Einsteiger vielseitige und spannende Berufsfelder bietet. Außerdem werden Anfänger nicht allein gelassen. Und eine spätere Immo-Karriere muss bei Studienbeginn noch nicht vorgezeichnet sein.

Florian Manthey
27. Juni 2013
Bild: fm

Doris Kranz ist Consultant Valuation bei CBRE. Die 28-Jährige ist seit zwei Jahren im Unternehmen. Sie ist eine von insgesamt 15 Mitarbeitern in der Bewertungsabteilung in Frankfurt. „Zunächst bekommt man einen erfahrenen Kollegen zur Seite gestellt, der mit einem die ersten Projekte bearbeitet und als direkter Ansprechpartner dient“, berichtet die Diplom-Immobilienwirtin (DIA). Viel werde im Team erledigt. „Es ist selten, dass man eine Bewertung alleine macht“, sagt Kranz. Am Anfang sei es schwierig, die Menge an Informationen für das Pricing richtig einzuordnen. Mit der Übernahme von immer mehr Teilaufgaben werde man aber aktiver am Pricing beteiligt, das dann später auch alleine mit den Vorgesetzten durchgeführt werden könne.

Im Gespräch mit ausländischen Kunden seien gute Englischkenntnisse gefragt. Sie fügt aber gleich hinzu, dass das zu Beginn der Karriere noch nicht perfekt sitzen muss. „Keiner verlangt, dass Sie das gesamte immobilienwirtschaftliche Lexikon auswendig auf Englisch können“, beruhigt sie die Studierenden im Publikum.

„Und haben sich Ihre Erwartungen an die Tätigkeit erfüllt?“, richtet sich eine Frage an sie. „Ich hatte es mir weniger komplex vorgestellt“, lautet die ehrliche Antwort. Denn erst mit der Zeit merke man, wie genau die Unterlagen geprüft werden müssten. Aber es ist nicht nur Papierkram zu erledigen. Zum Job der Bewerterin gehöre auch der Kontakt mit dem Objekt. „Es macht Spaß, die Immobilien zu besichtigen“, gesteht sie.

Development-Manager Simon Harfst ist seit Januar 2012 bei der DIC Deutsche Immobilien Chancen und hat Architektur an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Schon früh habe sich die Richtung abgezeichnet. „Ich bin weniger der entwerfende Architekt, sondern möchte eher in die Entwicklung gehen“, hatte er sich während des Studiums überlegt. Er begann seine Karriere im Projektmanagement und wurde dann vor eineinhalb Jahren Junior Development Manager. Mittlerweile betreut er zwei Hamburger Projekte in leitender Position. Bei seiner Arbeit wird der 32-Jährige von den spezialisierten Kollegen aus dem kaufmännischen, rechtlichen und technischen Bereich unterstützt. In diesem Zusammenhang gibt er den Studierenden den Tipp, sich zu fragen, ob sie wirklich als Projektentwickler tätig werden möchten oder vielleicht eher als Spezialisten im Rahmen der Projektentwicklung arbeiten wollen.

Spannend an seinem Beruf findet Harfst nicht nur die unternehmensinterne Zusammenarbeit, sondern „dass man auch extern zu vielen anderen Kollegen in der Immobilienbranche Kontakt hat“. Die Projektentwicklung vergleicht er mit einer Achterbahnfahrt: „Wenn man einmal eingestiegen ist, müssen jeder Looping und jede Schraube mitgemacht werden und es gibt keinen Zwischenhalt.“ Ein kurzfristiger Ausstieg für einen längeren Urlaub ist also nicht möglich. Aber mit dem Ende des Projekts werde man damit belohnt, auch etwas persönlich geschafft zu haben: „Als Projektentwickler müssen Sie das Projekt leben!“

Patricia Hobirk arbeitet seit sieben Jahren bei KanAm Grund und ist dort seit drei Jahren im Risikomanagement tätig. Das Unternehmen verwaltet offene und Spezialimmobilienfonds. Hobirk ist zufällig in der Immobilienwirtschaft gelandet. Sie ist ebenfalls 32 Jahre alt und studierte Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzwirtschaft in Essen und Münster. Schon in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit dem Risikomanagement. Nach dem Studium hat sie sich im Banken- und Versicherungsbereich beworben. Eine Personalfirma hat ihr aber auch ein Vorstellungsgespräch bei einem Immobilienfonds verschafft und so startete ihre Karriere in der Immobilienbranche dann im technischen Asset-Management. Den Gedanken, irgendwann doch noch im Risikomanagement zu arbeiten, habe sie aber nicht aufgeben wollen. Zu diesem Zeitpunkt existierte bei KanAm noch keine entsprechende Abteilung. Die wurde allerdings in der Folgezeit aufgebaut, sodass Hobirk intern wechseln konnte.

Hobirks Hauptaufgabe ist das Erstellen von Berichten. Dafür bekommt sie aus allen Abteilungen Informationen. Die ermittelten Risiken gehen dann an die Geschäftsleitung. „Das ist ein Backoffice-Bereich und man hat viel mit internen Kollegen zu tun“, macht Hobirk klar. Sie findet es spannend, weil sie die notwendige Zahlenaffinität mitbringe und aus erster Hand alle Informationen bekomme. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen bei den Immobilienfonds sei das Risikomanagement in der Immobilienwirtschaft ein wachsender Bereich, der Chancen biete, betont sie noch.

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