Bauindustrie will mehr ausbilden
Die deutsche Bauindustrie geht 2011 in die Ausbildungsoffensive. Um auch künftig den Bedarf an Fachkräften zu sichern, will in diesem Jahr jedes sechste Bauunternehmen mehr Ausbildungsplätze bereitstellen.
Dies verkündete der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie Michael Knipper. Knipper stützt seine Aussagen auf eine Sonderauswertung der aktuellen Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Danach hatte in den vergangenen zwei Jahren nur jedes zehnte Bauunternehmen sein Ausbildungsangebot vergrößern wollen.
6% mehr Ausbildungsverträge
2011 hingegen wollen mehr als 16% der befragten Bauunternehmen mehr Ausbildungsplätze anbieten als noch 2010. Bei Unternehmen mit über 200 Beschäftigten verfolgen sogar 22% diese Strategie. „Damit setzt sich der positive Ausbildungstrend des vergangenen Jahres fort. Bereits zu Beginn des Ausbildungsjahres 2010/2011 haben wir rund 12.000 neue Lehrverträge registriert, knapp 6% mehr als im Jahr zuvor“, sagte Knipper.
Mangelnde Ausbildungsreife
Die Rekrutierungsbemühungen der Unternehmen werden jedoch durch rückläufige Bewerberzahlen und eine mangelhafte Ausbildungsreife der Schulabgänger erschwert. So fehle es bei jedem zweiten Bewerber an elementaren Rechenfertigkeiten. 70% der Bauunternehmen würden aber auch lernschwächere Jugendliche rekrutieren. Rund die Hälfte der Unternehmen will die Azubis dann selbst nachschulen und 40% würden ausbildungsbegleitende Hilfen der Bundesagentur für Arbeit nutzen. (sma)