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Wie komme ich ins Mipim-Team meines Unternehmens?

Im November ist es wieder so weit: Die Flüge in den Süden sollten für die Teilnehmer an der französischen Immobilienmesse Mipim langsam gebucht werden und auch der erste Frühbucherrabatt für die Eintrittskarten läuft aus. Wer von seinem Unternehmen noch nicht für die Mannschaft in Cannes nominiert ist, sollte jetzt seine Chefs von sich überzeugen.

Sonja Smalian
20. November 2014
Bild: tp

Unter den Schuhen knirscht der Sand und das Jackett darf während des Mittagessens auch mal über die Stuhllehne gehängt werden, wenn im März die Sonne an der Côte d’Azur schon wieder kraftvoll scheint. Die Croisette mit ihren geschichtsträchtigen Luxushotels bildet die glanzvolle Kulisse für die Immobilienmesse am Mittelmeer. Hollywoodstars wie Jodie Foster oder Sylvester Stallone haben vor dem Eingang zur Messehalle ihren Handabdruck im Beton verewigt. In einem Radius von knapp 180 Grad kreuzt keine Immobilie den Horizont, der Blick kann frei über das Wasser gleiten – und das während der bezahlten Arbeitszeit.

Kein Wunder also, dass die Mipim einen ganz eigenen Sog entfaltet: Allein im vergangenen März kamen aus 93 verschiedenen Ländern rund 21.000 Immobilienprofis nach Cannes, davon etwa 2.750 aus Deutschland und Österreich. 15% der Messebesucher gehörten zur ersten Führungsebene. Das ist wenig verwunderlich, sind die Kosten für Eintrittskarte, Flug und Unterkunft im Vergleich zu anderen Messen hoch. Eine Teilnahme kommt daher einem Ritterschlag gleich und wird durchaus als Belohnung oder als Incentive eingesetzt. „Das habe ich mir verdient“, lautet schon mal die Antwort auf die Frage, warum jemand da ist. Wer sich weder für das eine noch das andere qualifiziert hat, sollte das Gespräch mit seiner Führungskraft über eine Messeteilnahme gut vorbereiten.

Es sei wichtig darzulegen, warum der Mitarbeiter einen Mehrwert bringen kann, sagt Martin J. Brühl, Senior Vice President von Union Investment Real Estate und Mipim-Veteran. 24 Mal habe er die Messe schon nach eigener Schätzung besucht. Der designierte Präsident der Royal Institution of Chartered Surveyors weiß, dass die Mipim das Image einer großen Party-Veranstaltung hat. Dennoch werden dort auch wichtige Kontakte geknüpft und das Netzwerk ausgebaut. Es sei also umso wichtiger, der Führungskraft ein Konzept vorzulegen, wen der Mitarbeiter dort aus welchem Grund treffen will. Das Konzept sollte dann auch einer Leistungskontrolle standhalten, und zwar einmal direkt nach der Messe und dann noch ein Vierteljahr später.

Ähnlich sieht das die Personalberaterin Alice Fontana von Bohill Partners aus London. Auch sie schicke niemanden zum Spaß in den Süden. Wer an der Messe teilnehmen will, der sollte einen vollen Terminkalender haben, und zwar mit Gesprächspartnern, die auf lange Sicht Potenzial haben. Außerdem müsse sich der Mitarbeiter bewusst sein, dass er das Unternehmen vor Ort repräsentiert. Wer diese Hürden einmal genommen hat, ist oft begeistert von dem Branchentreff: 79% der Teilnehmer würden wieder kommen, zeigt eine Umfrage der Messegesellschaft Reed Midem, und sehr zufrieden waren 83%!

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