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Mehr Gehalt für Chefs von CRE-Einheiten

Die Chefs von Corporate-Real-Estate-Einheiten (CRE) können sich freuen: Ihre Gesamtvergütungen sind 2014 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Besonders Corporate Real Estate Manager in Europa konnten von diesem Aufwärtstrend profitieren, wie eine aktuelle Vergütungsstudie von CoreNet Global zeigt.

Sonja Smalian
19. Februar 2015
Bild: Monkey Business/Fotolia.com

Mit einer Gesamtvergütung von durchschnittlich 228.059 USD (rund 201.000 Euro) wurden Heads of Corporate Real Estate im vergangenen Jahr in Europa entlohnt. Das entspricht einem Plus von 35% gegenüber dem Jahr 2013. Berücksichtigt wurden dabei neben kurzfristigen, variablen Vergütungsbestandteilen wie Boni auch der Wert von langfristigen zusätzlichen Vergütungsbestandteilen, z.B. in Form von Aktienpaketen. Besonders die variablen Vergütungsbestandteile sind für die deutliche Steigerung der Gesamtbezüge verantwortlich. Das Basisgehalt für die Position des Head of Corporate Real Estate war 2014 im Schnitt 18% höher als noch 2013 und betrug im vergangenen Jahr 158.301 USD (rund 139.540 Euro).

Eine Führungskraft innerhalb einer CRE-Einheit erhielt in Europa insgesamt im vergangenen Jahr kaum weniger als ein CRE-Bereichsleiter, nämlich 212.625 USD (rund 187.400 Euro). Das Basisgehalt lag mit 142.359 USD (rund 125.488 Euro) knapp 16.000 USD unter dem eines CRE-Leiters.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie von CoreNet Global (CNG) und FPL Associates. 229 CNG-Mitglieder aus 205 verschiedenen Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage. Davon betreuen 54% der CRE-Einheiten Immobilien in Europa und 93% in den Vereinigten Staaten. Insgesamt wurden Vergütungszahlen für 19 Positionen ermittelt. Doch nur für zwei Positionen gibt es auch Werte für den europäischen Markt. Insgesamt liegen die einzelnen Vergütungsbestandteile der europäischen Corporate-Real-Estate-Chefs tendenziell eher unter denen ihrer nordamerikanischen Kollegen. Doch das habe auch etwas mit den unterschiedlichen Sozialsystemen zu tun, sagt Thomas Glatte, Präsident von CoreNet Global in Zentraleuropa.

Nicht nur die Heads of Corporate Real Estate in Europa profitierten von gestiegenen Basisgehältern. Insgesamt gaben 89% der Befragten an, dass sich ihre Basisgehälter zwischen 2013 und 2014 erhöht hatten. Dass sich dieser Trend auch in diesem Jahr fortsetzen wird, davon gehen 86% der Befragten aus. Sie rechnen mit einem Plus von rund 4%.

Boni erhalten 91% der Befragten. Diese berechnen sich überwiegend nach der individuellen Leistung. 52% erhielten 2013 einen höheren Bonus als im Vorjahr und genauso viele erwarten für 2014 wieder eine Steigerung ihrer variablen Vergütungsbestandteile, und zwar im Schnitt um 14%. Doch langfristige Vergütungsbestandteile gehören noch nicht zum Standard bei CRE-Einheiten: Lediglich 40% verfügen über ein solches Incentive-Programm. Doch wo ein solches existiert, rechnen 87% der Befragten damit, davon auch zu profitieren. Zu den am häufigsten gewährten weiteren Vergünstigungen zählen Zuschüsse für das Home-Office, ein Parkplatz, Vereinsmitgliedschaften, Mobilfunkpakete und eine Kantine bzw. gesponsertes Essen.

CRE-Manager kümmern sich um die betriebseigenen Immobilien von Unternehmen. Gut ein Drittel der Befragten sind in Technologie- oder Finanzunternehmen beschäftigt, doch 3,4% betreuen den Gebäudebestand von Immobilienunternehmen. Keine kleine Aufgabe: Im Schnitt kümmern sich die CRE-Einheiten um 565 Standorte mit einer Größe von rund 1,3 Mio. m2. Dabei hantieren die CRE-Teams nicht mit geringen Werten: Immobilien würden oft 10% und mehr der Bilanzsumme von Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen ausmachen, heißt es auf der Internetseite der Irebs Immobilienakademie, die eine Weiterbildung zum CRE-Management in Kooperation mit CNG anbietet. Zudem würden Experten die Immobilienkosten auf ca. 5% bis 15% der Gesamtkosten der Unternehmen schätzen.

Aus den Liegenschaftsverwaltern sind strategisch arbeitende Manager geworden, und zwar auch aus der Sicht der Unternehmen. „Die Flughöhe der CRE-Manager hat sich in den letzten zehn bis 15 Jahren sukzessive erhöht“, sagt Glatte. Sie würden stärker strategische Aufgaben ausüben und belegen innerhalb der Unternehmen häufiger Führungspositionen. „Das Management von Betriebsimmobilien umfasst mittlerweile das Finanz-, Technologie-, Arbeitsplatz- und oft sogar das Markenmanagement des Unternehmens.“ Mit dieser Rollenveränderung erklärt Glatte auch die steigende Vergütung in der Branche.

Wer sich für das Berufsbild interessiert, sollte angesichts der vielfältigen und kommunikativen Aufgaben vor allem in den Soft Skills überzeugen können: abstrahieren, strukturieren, Themen zu den Führungskräften transportieren und diese überzeugen sei wichtig. Analytisch-strategisches Denken sei für die Aufgaben ebenfalls notwendig. Darüber hinaus zähle finanzwirtschaftliches Know-how. Je operativer CRE-Manager tätig sind, desto wichtiger sei auch technisches Wissen, sagt Glatte. „Und Englischkenntnisse sind ein absolutes Muss.“

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