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Immobilienfachwissen ist am wichtigsten

Wenn Immobilienunternehmen junge Bewerber einstellen, legen sie besonderen Wert auf immobilienspezifisches Fachwissen sowie Verlässlichkeit, Motivation und Teamfähigkeit, wie eine Umfrage der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) zeigt. Internationale Erfahrungen spielen dagegen eher eine untergeordnete Rolle.

Sonja Smalian
05. November 2015
Welche Bücher aus dem Stapel können Studierende eher mal beiseite legen? Die Antwort lautet: die Finanzmarkt- und Steuerschwarten, denn diese Kenntnisse sind von Unternehmen weniger gefragt als Immobilienwissen.
Bild: BilderBox.com

Vor allem ein immobilienwirtschaftliches Studium oder eine Ausbildung sind beim Einstieg in die Branche entscheidend. 62% der 214 befragten Immobilienunternehmen bewerten diese als „sehr wichtig“, wie eine aktuelle Umfrage der gif zeigt. Weitere 28% sehen das immobilienspezifische Know-how als „wichtig“ an – das sind in Summe 90% der Befragten. Doch auch mit einem betriebs- oder volkswirtschaftlichen Abschluss können junge Bewerber punkten: 88% schätzen dies als „wichtig“ bzw. „sehr wichtig“ an, kaum weniger. Doch nur 34% bewerten einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss als „sehr wichtig“. Das Branchenwissen könnte im Vorstellungsgespräch also das Zünglein an der Waage sein.

Auch beim Gegencheck, also der Frage nach den sogenannten harten Qualifikationen, steht immobilienspezifisches Fachwissen an erster Stelle und wird von gut jedem zweiten als „sehr wichtig“ eingestuft, gefolgt von Computerkenntnissen (40%). Jeder vierte Befragte legt Wert auf Sprachkenntnisse. Einigkeit herrscht bei dem Thema Soft Skills unter den befragten Immobilienunternehmen, die mehrheitlich ihren Hauptsitz in Deutschland haben und meist nicht mehr als 249 Beschäftigte zählen: Verlässlichkeit (84%), Motivation (83%), Teamfähigkeit (76%) und Belastbarkeit (60%) gelten als „sehr wichtige“ Qualifikationen. „Internationalität“, also interkulturelle Kompetenzen, hingegen, erhält nur von 14% der Teilnehmer diese Zuschreibung.

Das dürfte viele Studierende schmerzen, denn 59% würden gerne im Ausland arbeiten, wie die diesjährige Umfrage der Immobilien Zeitung unter 428 Studierenden immobilienwirtschaftlicher Fächer zeigt. Immerhin 25% von ihnen gaben an, sogar schon Auslandserfahrung durch Praktika, Jobs oder Studium gesammelt zu haben. Und nicht wenige Hochschulen schmücken sich mit internationalen Partnerhochschulen, integrierten Austauschprogrammen oder internationalen Doppelabschlüssen, wohlwissend um die Sogkraft der „Internationalität“.

Doch die allein ist eben nicht das Wichtigste und kein Garant für einen Job. Nach einem dreijährigen Immobilienwirtschaftsstudium in Nottingham sowie Praktika auf Mallorca und in New York „hat das Internationale im Vorstellungsgespräch gar nicht interessiert“, klagte ein junger Mann während einer Diskussionsrunde der gif auf der Expo Real. Dass er Englisch und Spanisch spreche, habe keine Rolle gespielt.

Die Panel-Teilnehmer sprachen ihm Mut zu: „Suchen Sie sich ein Unternehmen, das Ihre Qualifikationen schätzt“, empfahl Annette Kämpf-Dern von der HafenCity Universität Hamburg. Ralf Klann, Geschäftsführer von Bilfinger Real Estate Asset Management, sagte: „Wenn Sie auf dem deutschen Markt arbeiten möchten, müssen Sie die Usancen des deutschen Marktes kennen.“ Zuvor hatte Klann von seiner Zeit in Abu Dhabi gesprochen und wie ihn diese positiv geprägt hat. Er riet den meist jungen Zuhörern, mindestens ein Jahr in einem anderen Kulturkreis zu verbringen. Und so fand er denn auch noch ermutigende Worte für den enttäuschten Absolventen. „Ich denke, es gibt auf jeden Fall Arbeitsplätze, auf die Ihr Profil passen würde.“

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