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Warum die Next Gen eigene Netzwerke hat

Damit sich Talente schon beim Berufseinstieg in der Immobilienbranche positionieren können, bieten Netzwerke Next-Gen-Gruppen an. Mit deren Hilfe lassen sich Kontakte zu Berufskollegen aus ganz Deutschland knüpfen.

Janina Stadel
19. Mai 2022

Als „Netzwerk im Netzwerk“ bezeichnet Julia Heun, Associate für Marketing und Kommunikation, die Young-Leaders-Gruppe des Urban Land Instituts (ULI). Die Nachwuchssparte des internationalen Netzwerks bringt gezielt Absolventen und Young Professionals zusammen, die schon beim Berufseinstieg zum Thema lebenswerte Stadtgestaltung mitreden wollen. Dass für die Mitglieder wie in vielen anderen Next-Gen-Gruppen eine strenge Altersgrenze herrscht, bringt für sie zwei Vorteile. „Weil alle kurz nach dem Berufseinstieg auf vergleichbarem fachlichen Niveau sind, findet der Austausch auf Augenhöhe statt“, beschreibt Heun den Umgang unter den Young Leaders auf Exkursionen und in Gesprächsrunden. Außerdem können sie sich auf Inhalte konzentrieren, die für ihre Karriere- und Altersstufe relevant sind. Als Beispiel nennt sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und Fragen dazu, wie man eine mögliche Beförderung oder aufkommende Probleme im Unternehmen anspricht, hätten für die jungen Mitglieder eine größere Bedeutung als für die Seniors.

Je nach inhaltlicher Ausrichtung nehmen die Netzwerke entweder nur Akteure aus bestimmten Spezialgebieten auf oder öffnen sich für unterschiedliche Berufsgruppen, um die Themen aus mehreren Perspektiven beleuchten zu können. Um sicherzugehen, dass jeder von der Arbeit profitiert, ist ein Aufnahmeantrag mit Beschreibung der eigenen Tätigkeit bei den meisten Netzwerken nötig. Damit die Mitglieder ohne weite Anfahrtswege regelmäßig an Treffen und Vorträgen teilnehmen können, organisieren sich die Gruppen meist in regionalen Teams.

Bei den Stammtischen der Immobilienjunioren beobachtet Geschäftsführerin Larissa Lapschies regelmäßig, dass sich Mitglieder von unterschiedlichen Standorten dennoch vermischen, etwa um nach einem Umzug oder während einer Geschäftsreise schnell Anschluss zu finden.

Mit dem Ziel, Absolventen aus der gesamten DACH-Region zu vernetzen, hat vor wenigen Wochen das Netzwerk Future of Real Estate (Fore) seine Arbeit aufgenommen. Durch fachliche Themenveranstaltungen und Stammtische soll ein Austausch über Erfahrungen beim Berufseinstieg und über die Qualifikationen, die die Mitglieder in Studiengängen mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an unterschiedlichen Ausbildungsstätten erlangt haben, stattfinden. „Dadurch wollen wir Absolventen von verschiedenen Hochschulen zusammenzubringen. So können sie sich untereinander kennenlernen und vernetzen“, erklärt Mitgründer Dario Markoc die Kernidee.

Neben der inhaltlichen Arbeit wollen die Netzwerke Brücken zu verwandten Branchen schlagen und ihre Aufgaben und Berufsbilder potenziellen Nachwuchskräften näherbringen. ULI hat dafür das Projekt ULI Plan ins Leben gerufen. Bei Besuchen in Schulen vermitteln die Mitgliedern den Schülern, welche Herausforderungen Stadtplanung mit sich bringt, und erklären die Aufgaben der einzelnen Akteure in einem Planspiel. Darüber hinaus positionieren sich die meisten Netzwerke über Veröffentlichungen, Social-Media-Auftritte und Podcasts. Dabei soll das Expertenwissen der Mitglieder eingebunden werden, wodurch sie ihre eigenen Ideen vorstellen und sich selbst einen Namen in der Branche machen können.

Young Professionals

Immobilienjunioren
Das Netzwerk Immobilienjunioren ist vor allem für seine regionalen Stammtische bekannt. An 13 Standorten in ganz Deutschland treffen sich die Mitglieder regelmäßig.

Future of Real Estate
Das 2022 gegründete Netzwerk Future of Real Estate (Fore) richtet sich an Studierende und an Nachwuchskräfte, die vor dem Berufseinstieg sind oder ihn gerade hinter sich haben. Die drei Gründer Dario Markoc, Nico Riegraf-Leahy und Jannik Longin wollen mit Fore die Möglichkeit zum Austausch über die ersten Karriereschritte und die Erfahrungen an verschiedenen Ausbildungsstätten und Hochschulen bieten.

ULI Young Leaders
Das Urban Land Institute (ULI) ist eine weltweite Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, Städte für alle Bewohner lebenswert, nachhaltig und klimafreundlich werden zu lassen. Dafür ist das Netzwerk in vielen Ländern aktiv und verknüpft die private Immobilienwirtschaft mit der öffentlichen Hand.

German Council of Shopping Places
Der Verein German Council of Shopping Places (GCSP) sieht sich selbst als übergeordnetes Netzwerk für alle Akteure rund um Handelsimmobilien und tritt für deren Interessen ein. Zu den Mitgliedern gehören rund 750 Unternehmen von Shoppingcenter-Betreibern über Anwaltskanzleien bis zu Dekorateuren und Anbietern für Facility-Management.

German Facility Management Association
Die German Facility Management Association (Gefma) wurde 1989 in Stuttgart gegründet, um das Facility-Management (FM) als Branche zu positionieren und seine Trendthemen zu stärken. Dafür vernetzen sich Akteure der Branche, wobei die meisten in Form von Firmenmitgliedschaften beitreten.

Um Studentennetzwerke ging es in der IZ 18/22, Alumni-Gruppen haben wir in der IZ 19/22 vorgestellt.

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