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Studis forschen zur Zukunft des Wohnens

Wo früher einmal das Hausmeisterbüro war, forschen Studenten heute zur Zukunft des Wohnens. Im Laborloft Living-Place an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) arbeiten die Studenten interdisziplinär an den Technologien für morgen, die das Home-(Office) mit dem Büro verbinden. Bislang nicht mit an Bord des Forschungsteams: die Immobilienwirtschaft.

Sonja Smalian
03. November 2011
Bild: Adriane Künne

Zahlreiche Sensoren, Kameras und Mikrofone sind in dem 130 m2 großen Loft mit integriertem Labor eingebaut. So können die einzelnen Objekte in der Wohnung miteinander kommunizieren – und dem Bewohner das Leben leichter machen. Bei der Konzeption des Wohnlabors sei bewusst auf Funktionsräume verzichtet worden, erläutert Kai von Luck, Professor am Department Informatik, das Konzept. Wenn es nur einen Raum gibt, dann müsse sich dieser der Situation anpassen, so von Luck. Und das geschieht u.a. durch eine Veränderung der Lichtintensität: Bei einem geschäftlichen Anruf wird die Lautstärke von Fernsehen bzw. Radio gesenkt und das Licht verstärkt, um die Konzentration zu verbessern.

350.000 Euro Anschubfinanzierung gab es für die Einrichtung des Living-Place an der HAW von der Hamburger Wirtschaftsbehörde. Zu weiteren Sponsoren zählen u.a. die Unternehmen Lutron, Gira und Xenon Architectural Lighting. Unternehmen der Immobilienwirtschaft fehlen in der Liste der Unterstützer. Dabei ist das interdisziplinäre Projekt offen für weitere Kooperationspartner, ob als Sponsor oder Hochschulpartner, wie von Luck betont: „Wir freuen uns über jede gute Idee!“ Bereits jetzt arbeiteten nicht nur Informatiker in dem Labor, sondern ebenso Künstler, Ingenieure, Soziologen, Mediziner und Designer. Eine hochschulübergreifende Zusammenarbeit gibt es schon z.B. mit dem Fachbereich Stadtplanung der Hafencity Universität Hamburg sowie der Universität Bremen. Etwa 30 Studenten arbeiten dauerhaft an und in dem Labor und können ihre Abschlussarbeiten verfassen.

Ein neues Experimentierfeld im Labor, das auch Personalverantwortliche interessieren dürfte, ist das Thema Work-Life-Balance. Mitarbeiter, die im Home-Office arbeiten, könnten durch ihre Wohnung mit dem aktuellen Arbeitsprojekt verbunden sein. Gerät dieses Projekt in Schieflage, d.h. verschlechtern sich bestimmte Kennzahlen, so schlägt die Wohnung Alarm. Eine Farbveränderung des Lichts in der Wohnung fordert den Bewohner zum Handeln auf, z.B. sich mit den anderen Projektmitarbeitern in Verbindung zu setzen.

Was von diesen Überlegungen nur technische Spielerei ist und was auch der Otto-Normal-Verbraucher anwenden kann, muss sich durch ein Probewohnen erst noch zeigen. Es sei wichtig herauszufinden, wo die Leute scheiterten, so von Luck.

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