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Rolf Buch landet in Dax-Gehaltsliga auf Platz 17 und 25

Im vergangenen Herbst ist der börsennotierte Wohnungsvermieter Vonovia in den Dax aufgestiegen, nun muss sich deren Vorstand unter anderem im alljährlichen Dax-30-Vergütungsranking der Personalberatung Kienbaum mit den Vorstandsvorsitzenden von Daimler, Volkswagen, Merck oder Siemens messen lassen. Das Ergebnis: Mit einer Gesamtvergütung von 2,86 Mio. Euro im Jahr 2015 (2014: 2,57 Mio. Euro) liegt Vonovia-CEO Rolf Buch Kienbaum zufolge im Vergleich mit den 29 anderen Vorstandschefs auf Rang 25. Die Unternehmensberatung hkp group kommt in ihrer Analyse der Vergütung der Dax-Vorstände allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis: Hier landet Buch mit 4,5 Mio. Euro auf Platz 17. Diese eklatante Differenz erklärt sich aus der abweichenden Methodik der beiden Untersuchungen.

Harald Thomeczek
06. April 2016
Bild: Vonovia/Martin Joppen

Im Schnitt verdiente ein Vorstandsvorsitzender eines Dax-30-Konzerns laut Kienbaum im vergangenen Jahr 4,72 Mio. Euro. Spitzenverdiener mit einem Jahressalär von 9,2 Mio. Euro ist Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche, gefolgt von Merck-Chef Karl-Ludwig Kley mit einer Gesamtdirektvergütung von 7,7 Mio. Euro. Die hkp Group hat eine durchschnittliche Gesamtvergütung von 5,86 Mio. Euro errechnet.

Kienbaum berücksichtigt in seiner Auswertung die jährliche Grundvergütung (Buch erhielt 900.000 Euro), die jahresbezogene variable Vergütung (bei Buch waren das 693.000 Euro) und die zugeteilte – also nicht die tatsächliche ausgezahlte – aktienbasierte Vergütung. Bei Buch entfallen auf diesen Gehaltsbestandteil 1,26 Mio. Euro.

Was die variable, erfolgsabhängige Vergütung angeht, erreicht Buch mit 693.000 Euro einen Auszahlungsgrad von 99%. Mehr als 100% oder 700.000 Euro hätte er laut einer Kienbaum-Beraterin bei Vonovia aber auch nicht schaffen können. In anderen Dax-Unternehmen ist deutlich mehr drin: Der durchschnittliche Auszahlungsgrad des Bonus für die Vorstandsvorsitzenden im Dax lag 2015 bei 116%, bei einer Bandbreite von 40% bis 230%. Die meisten CEOs haben ihre Ziele 2015 also mehr als erreicht.

Ist Buchs Salär angemessen?

Damit stellt sich die Frage, ob sich Rolf Buch im Dax-Vergleich unterbezahlt fühlen muss. Kienbaum zufolge wohl nicht, denn Vonovia landet im Vergleich mit den anderen 29 Dax-Unternehmen auch in puncto Umsatz „nur“ auf Rang 24, bei den Beschäftigtenzahlen auf Rang 28 und beim Jahresüberschuss auf Position 19, um nur einige wichtige Kennziffern zu bemühen.

Im Ranking der ordentlichen Vorstandsmitglieder schafften es die Vertreter von Vonovia mit einer durchschnittlichen Gesamtvergütung von 2,3 Mio. Euro sogar auf Platz 16. Die Werte von Thomas Zinnöcker (wechselt zu Ista) und Gerald Klinck, die im Zuge der Gagfah-Übernahme erst zum 1. April 2015 in den Vonovia- bzw. Annington-Vorstand einzogen, sind hier hochgerechnet.

Im Durchschnitt verdiente ein ordentliches Vorstandsmitglied der Dax 30 gut 2,6 Mio. Euro. Last but not least: Die Grundvergütung der vier Vorstandsmitglieder von Vonovia lag im Durchschnitt bei 612.500 Euro, der erfolgsabhängige variable Anteil betrug durchschnittlich 755.300 Euro und die aktienbasierte Vergütung belief sich im Schnitt auf 933.200 Euro.

hkp-Analyse kommt zu einem anderen Ergebnis

Da die Unternehmensberatung hkp group, die ebenfalls die Gehälter der Vorstände im Dax 30 analysiert hat, eine andere Methodik anwendet, landet Buch in ihrem Gehaltsranking mit einer Gesamtvergütung von 4,5 Mio. Euro auf Platz 17. Bei diesem Betrag handelt es sich auch um die Gesamtvergütung, die Buch anno 2015 laut Vonovia-Geschäftsbericht zugeflossen ist.

Die erhebliche Differenz von rund 1,7 Mio. Euro zu dem Wert, den Kienbaum für Buch errechnet hat, erklärt sich dadurch, dass Kienbaum für seine Analyse anstelle der 2015 tatsächlich zugeflossenen aktienbasierten Vergütung in Höhe von 2,514 Mio. Euro – die Buch laut der Kienbaum-Beraterin de facto in Cash erhielt – die zugeteilte aktienbasierte Vergütung in Höhe von 1,26 Mio. Euro heranzieht. Außerdem berücksichtigte Kienbaum auch den Versorgungsaufwand in Höhe von rund 356.000 Euro nicht.

Kienbaum-Methode soll bessere Vergleichbarkeit schaffen

Die Kienbaum-Beraterin erklärt die abweichende Methodik so: „Für die Berechnung der Gesamtvergütung nehmen wir für alle Vergütungskomponenten bis auf die aktienbasierte Vergütung ausgezahlte Werte auf. Hier rechnen wir die zugeteilten statt der in dem aktuellen Geschäftsjahr ausgezahlten Werte ein. Grund dafür ist die Vergleichbarkeit der Werte über Jahre und Unternehmen hinweg. Die Auszahlung aus aktienbasierter Vergütung kann durch flexible Ausübungszeiträume über die Jahre stark schwanken. Dadurch ist die Vergleichbarkeit der Werte eingeschränkt.“ Und was die Altersversorgung angeht, „nehmen wir den Dienstzeitaufwand auf, rechnen diesen jedoch nicht in die Gesamtvergütung ein. Hierbei handelt es sich um eine Nebenleistung seitens des Unternehmens, welche erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Tragen kommt und einer bestimmten Unverfallbarkeits-Regelung unterliegt.“

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