Profis für ESG und Daten sind gesucht
Die Suche nach ESG-Experten und Data-Mining-Spezialisten beschäftigen die Personalberater. Und zu möglichen Gehaltspaketen beraten Headhunter die Arbeitgeber verstärkt.
Eine „richtige Arbeitsmesse“ erwartet sich Doreen von Bodecker von den drei Tagen in München. Sie ist Geschäftsführerin der Personalberatung Cobalt (C1.011) und will zusammen mit 20 Kollegen auf der Expo Real die Bedürfnisse von Arbeitgebern in den Fokus nehmen. „Uns geht es in diesem Jahr viel um Kommunikation und ums Netzwerken. Wir wollen Trends aufspüren und News weitertragen“, sagt sie.
Das helfe ihr und ihrem Team auch in Zukunft bei der Suche nach Kandidaten für Spezialistenstellen, wie etwa die von ESG-Managern. „Gesucht werden sie in allen Sparten – vom Generalunternehmen über die Investmentgesellschaft bis hin zur Bank für Immobilienfinanzierungen ist die Nachfrage überall hoch“, sagt die Headhunterin. Doch die Anforderungen an die Bewerber fielen je nach Arbeitgeber ganz unterschiedlich aus und verändern sich fortlaufend.
„Data-Mining ist aktuell ein weiteres großes Thema“, ergänzt von Bodecker. „Gesucht werden Datenmanager, die nicht nur Datenbanken zu Immobilien aufbauen können, sondern die gesammelten Daten auch aktuell halten und über statistische Methoden mit diesen arbeiten“, beschreibt sie die Herausforderung. Die Experten sollen auf der Basis dieser Daten in den Unternehmen Prognosen erstellen, aus denen sich Trends für die Zukunft ableiten lassen. So sollen Kundenpräferenzen möglichst frühzeitig erkannt werden. „Zum Teil spielt hier auch der gekonnte Umgang mit KI-Tools eine große Rolle“, gibt sie ein Beispiel für Kenntnisse, auf die sie bei der Kandidatensuche achtet.
Bei der Besetzung von vielen anderen Stellen hält die Headhunterin hingegen Ausschau nach Generalisten. „Statt mehrere Experten einzustellen, suchen Arbeitgeber wieder gezielter nach Mitarbeitern, die mehrere Aufgabenbereiche übernehmen können – nicht zuletzt, um so auch Stellen zu reduzieren und Kosten zu sparen“, sagt von Bodecker. „Uns fällt auf, dass Arbeitgeber nicht mehr so häufig bereit sind, auf alle Gehaltsforderungen von Kandidaten einzugehen.“
Dadurch, dass die Gehaltswünsche von Bewerbern in den letzten Monaten zum Teil weit über dem Budget der Arbeitgeber liegen, ist für die Expertinnen ein weiteres Aufgabenfeld in den Fokus gerückt. „Wir beraten dann, welche Pakete man gestalten könnte, etwa mit Boni oder Staffelungen des Fixums oder Benefits, um Kandidaten doch noch zu gewinnen“, erklärt von Bodeckers Kollegin Nicole Schwan, die ebenfalls Mitglied in der Geschäftsführung von Cobalt ist. „Die Nachfrage nach diesem Beratungsangebot ist im Vergleich zu den letzten Jahren stark gestiegen“, sagt sie.