Öffnung des Arbeitsmarkts beunruhigt Bauindustrie nicht
Die deutsche Bauindustrie rechnet nicht mit größeren Veränderungen, wenn der deutsche Arbeitsmarkt zum 1. Mai 2011 für Arbeitnehmer aus den acht europäischen Beitrittsländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn geöffnet wird.
Verschiedenen Berechnungen von Forschungsinstituten zufolge könnte es einen jährlichen Zustrom von 100.000 bis 200.000 Arbeitnehmern auf den deutschen Bauarbeitsmarkt geben. Ob dieser Zustrom jedoch komme, ist nach Ansicht von Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, fraglich. Durch die allgemeinverbindlich erklärten tariflichen Mindestlöhne sei jedoch sichergestellt, dass es nicht zu Lohndumping und damit zu ruinösen Wettbewerbsverhältnissen auf dem deutschen Baumarkt kommen werde. Mit „vorübergehenden Problemen“ rechnet der Verband nur in der Grenzregion zu Polen.
In den vergangenen Jahren hätten mittel- und osteuropäische Bauunternehmen schon ihre Arbeitskräfte durch Werkarbeitnehmerkontingente auf dem deutschen Baumarkt einsetzen können. Diese Möglichkeit sei aber nicht genutzt worden. Zudem bräuchten einige der Beitrittsländer selbst dringend Baufachkräfte. Der Verband hat eine neue Fassung seines Positionspapiers „Volkswirtschaftliche Argumente für einen Mindestlohn in der standortgebundenen Bauwirtschaft“ mit aktuellen Zahlen zu den Auswirkungen des Mindestlohns veröffentlicht. .