← Zurück zur Übersicht

Mindestlohn für Gebäudereiniger steigt 2023 auf 12 Euro

Die Gewerkschaft IG Bau hat sich mit ihrer Forderung nach einem Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde (derzeit: 10,80 Euro) für Gebäudereiniger durchgesetzt. Allerdings steigt die Lohnuntergrenze erst in gut zwei Jahren auf diesen Wert.

Harald Thomeczek
06. November 2020

Die IG Bau und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) haben sich in der vierten Tarifrunde auf eine schrittweise Erhöhung geeinigt. Der Branchenmindestlohn steigt demnach ab 2021 auf 11,11 Euro (+2,9%), klettert dann 2022 weiter auf 11,55 Euro (+3,9%) und landet 2023 bei besagten 12 Euro (+3,9%).

Der Tarifvorschlag von Gewerkschaft und BIV sieht außerdem deutliche Lohnsteigerungen für gelernte Kräfte vor. So kommen Beschäftigte in der OP-Reinigung auf ein Plus von insgesamt 8,7%. Glas- und Fassadenreiniger erhalten summa summarum 7,6% mehr und verdienen nach der dritten Tariferhöhung 15,20 Euro pro Stunde.

Arbeitgeberverband ist zufrieden mit der Planungssicherheit

„Der Abschluss ist für unsere von der Corona-Krise stark betroffenen Betriebe am Rande des Machbaren“, sagt Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer der BIV-Tarifkommission. „Unterm Strich jedoch steht ein Tarifvertrag mit vielen überzeugenden Facetten. Vor allem die lange Laufzeit und der konstante Lohnzuwachs sind für die Planungssicherheit der Betriebe und Auftraggeber und mit Blick auf die unsichere Zukunft durch Corona ein sehr hohes Gut.“

Der Gewerkschaft fehlt das Weihnachtsgeld

Die IG Bau gießt etwas Wasser in den Wein: Die Gewerkschaft zeigt sich enttäuscht über die „fehlende Verhandlungsbereitschaft“ beim Thema Weihnachtsgeld. Immerhin werde aber eine Vereinbarung aus dem Rahmentarifvertrag fortgesetzt, nach der Gewerkschaftsmitglieder in Innungsbetrieben in den kommenden drei Jahren einen Weihnachtsbonus erhalten.

In der Gebäudereinigung sind in Deutschland rund 700.000 Menschen beschäftigt. Laut IG Bau arbeiten etwa drei Viertel aller Beschäftigten zum Branchenmindestlohn.

Köpfe
Francis Kass leitet Frankfurter Büro von Arendt & Medernach

Die Wirtschaftskanzlei Arendt & Medernach hat Francis Kass zum Leiter ihres Standorts in Frankfurt ernannt. Er betreut Mandanten bei Immobilientransaktionen.

Karriere
Attraktivitätsschub per Zeitwertkonto

Benefit. Zeitwertkonten verschaffen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen Überblick über geleistete Überstunden und bieten Flexibilität für Auszeiten, was die Karriere- und Personalplanung erleichtert. So können Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft in Zeiten des Fachkräftemangels neue Mitarbeiter anlocken.

Köpfe
Britta Roden leitet Research Real Assets bei Swiss Life AM

Der Vermögensverwalter Swiss Life Asset Managers hat Britta Roden zur Head of Research Real Assets ernannt.