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Mehr Geld für Ingenieure - auch für Bauprofis

Die Ingenieure in Deutschland können sich freuen. Die Gehälter der Fach- und Führungskräfte sind 2011 im Schnitt um 2,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Kienbaum-Studie. Und die Aussichten für das kommende Jahr sind noch besser. Bauingenieure können von der Entwicklung teilweise profitieren.

Sonja Smalian
29. September 2011
Bild: ArTo/Fotolia.com

Die positive wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich auch in der Ingenieursvergütung wider. Ihre Gehälter haben dieses Jahr im Schnitt um 2,9% zugelegt und damit in etwa wieder die Steigerungsraten von 2008, also vor der Wirtschaftskrise, erreicht. Der Aufwärtstrend soll sich im kommenden Jahr mit einem Plus von 4,1% weiter fortsetzen. Das zeigt die aktuelle Vergütungsstudie von Kienbaum zu Ingenieuren in Fach- und Führungspositionen. Die Managementberatung hat dafür die Daten von 735 Unternehmen und 5.971 Einzelpositionen ausgewertet.

Besonders die Führungskräfte konnten von der positiven Wirtschaftsentwicklung profitieren. Ihre Grundgehälter haben sich 2011 im Schnitt um 3,3% erhöht. Das gilt jedoch nicht für das Baugewerbe. Die Bauprofis haben mit Jahresgesamtbezügen von 99.000 Euro in diesem Jahr eine Nullrunde hingelegt. 2009 hatten sie durchschnittlich 97.000 Euro verdient.

Fachkräfte am Bau profitieren

Bei den Fachkräften unter den Ingenieuren lag die Steigerungsrate mit durchschnittlich 2,7% in diesem Jahr etwas niedriger. Hier konnten die Bauprofis jedoch deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Nach der Kienbaum-Untersuchung betragen ihre Jahresgesamtbezüge in diesem Jahr 74.000 Euro. Das entspricht einer Steigerungsrate von mehr als 4% gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt von 71.000 Euro. Auch während der Krisenjahre 2009/10 konnten die Spezialisten vom Bau Gehaltszuwächse in dieser Größe realisieren. Ihre Jahresgesamtbezüge betrugen 2009 rund 68.000 Euro.

Vielleicht profitieren die Ingenieure bereits vom sich ankündigenden Fachkräftemangel. Denn im Juli dieses Jahres meldete der Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ein neues Allzeithoch: 76.600 Ingenieure fehlten im Juli in Deutschland. Besonders groß war die Lücke im Maschinen- und Fahrzeugbau, doch es mangelte auch an 10.500 Bauingenieuren und Architekten (siehe Artikel „Viele offene Stellen für (zu) wenig Bauingenieure„, IZ 34/11).

Unabhängig von der Fachspezialisierung zeigen sich für Ingenieure allgemein große Gehaltsdifferenzen, wie die Kienbaum-Studie zeigt: Während leitende Funktionen mit durchschnittlich 106.000 Euro pro Jahr vergütet werden, erhält ein Leiter Verkauf/ Vertrieb im Schnitt 153.000 Euro, gefolgt von einem technischen Gesamtleiter/Werkleiter (139.000 Euro) und einem Leiter Forschung und Entwicklung (121.000 Euro).

Das Durchschnittsgehalt einer Fachkraft liegt hingegen bei 63.000 Euro pro Jahr. Je nach Funktion variieren die Jahresdurchschnittsgehälter von 43.000 Euro für einen Sachbearbeiter Materialwirtschaft/Logistik bis zu 81.000 Euro für einen Produktmanager.

Neben den Steigerungsraten der Gehälter haben auch die variablen Anteile an den Jahresgesamtbezügen wieder den Stand von 2008 erreicht, wie die Vergütungsexperten beobachtet haben. Führungskräfte erhalten 16% und Fachkräfte 12% ihrer Vergütung als Bonus. Auch die Höhe der Boni insgesamt ist gestiegen und beträgt bei Führungskräften im Schnitt 22.170 Euro und bei Fachkräften 9.260 Euro.

Hohe Gehälter in Rhein-Ruhr

Lage, Lage, Lage – die Losung der Immobilienbranche gilt auch für das Ingenieursgehalt: In Düsseldorf, München, Köln und Dortmund liegen die Vergütungen für Führungskräfte 10% bis 14% über dem Bundesdurchschnitt. Fachkräfte können sich in Dortmund, dem Ruhrgebiet, Düsseldorf, München und Hannover über eine überdurchschnittliche Bezahlung freuen. Die Ost-West-Schere ist jedoch deutlich spürbar: Die Ost-Gehälter erreichen nur 70% des Bundesdurchschnitts.

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