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Kunz-Schulze sucht den Super-Azubi

Künftige Werbetexter müssen Copy-Tests absolvieren, angehende Top-Models ihre Einsatzbereitschaft bei „Challenges“ unter Beweis stellen und wer sich einen Ausbildungsplatz als Immobilienkaufmann/-frau bei Kunz-Schulze Immobilien in Karlsruhe sichern will, der muss den AusbildungsContest bestehen. Damit geht das Maklerhaus in diesem Jahr einen ganz neuen Weg bei der Rekrutierung seiner Auszubildenden.

IZ
07. Mai 2009

Für manchen Schulabgänger ist in diesen Wochen schon allein die Zusage auf einen Ausbildungsplatz wie ein Hauptgewinn im Lotto, doch Kunz-Schulze Immobilien setzt in diesem Jahr noch einen drauf: Die drei besten Bewerber um die zwei Ausbildungsplätze zum/r Immobilienkaufmann/-frau erhalten zudem noch einen Gewinn: Der erste Preis wird mit 500 Euro versüßt, der zweite Preisträger reist für ein Wochenende nach London und der Drittplatzierte erhält zwar nicht den ersehnten Ausbildungsplatz, dafür aber zwei Tickets für den Europa-Park Rust.

Maklerberuf sei nicht unattraktiv, aber Kunz will die Besten locken

Ist der Maklerberuf so unattraktiv, dass Einsteiger mit Prämien gelockt werden müssen? Das verneint Thomas Kunz, Geschäftsführer von Kunz-Schulze Immobilien. Aber wer in seinem Beruf oben mitschwimmen wolle, der müsse auch guten Nachwuchs rekrutieren. Und Kunz hofft, dass ihm das mit seinem Ausbildung-Contest gelingt. Inspiriert haben ihn die Casting-Shows im Fernsehen wie „Deutschland sucht den Superstar“. Und so machte er sich daran, sein eigenes Casting zu entwickeln.

Die erste Hürde, die die Bewerber nehmen müssen, ist ein Multiple-Choice-Test, der insgesamt 31 Fragen umfasst und jeweils drei Antwortmöglichkeiten vorgibt. Die Fragen seien rein psychologischer Natur, so Kunz, der den Test selbst entwickelt hat. „Leistung ist etwas total Variables. Wenn sich jemand für etwas begeistert, dann ändert er sich“, ist sich Kunz sicher. Deswegen will er mit diesem Test in erster Linie herausfinden, ob der Bewerber zum Unternehmen passt und was für einen Charakter er hat. Damit die Kandidaten nicht zu lange grübeln, sondern tatsächlich intuitiv antworten, ist die Maske nur 30 Minuten offen. Die 50 besten Bewerber qualifizieren sich dann für die nächste Auswahlrunde. Obwohl das Maklerhaus bereits mehr als 80 Anmeldungen für den Test verzeichnet hat, haben sich erst rund 30 Bewerber wirklich rangetraut. Da die Abiturprüfungen nur wenige Tage zurückliegen, wird Kunz das Portal für Nachzügler noch einige Tage auflassen.

Damit auch genügend Schulabgänger auf den Ausbildung-Contest aufmerksam werden, hängen seit März Plakate an rund 200 Gymnasien und Fachhochschulen in Baden-Württemberg. Kunz sucht Abiturienten, „fleißige Realschüler“ oder Schüler im berufsvorbereitenden Jahr. In der Vergangenheit hatte er Probleme, geeignete Kandidaten zu finden, sagt Kunz, der derzeit drei Auszubildende beschäftigt, und bemängelt „die Einstellung“ der jungen Berufseinsteiger. Er möchte diese mitziehen, begeistern und weiß, dass dafür „in Dir brennen muss, was Du in anderen entzünden willst.“ Deswegen möchte er zu Beginn herausfinden, ob jemand teamorientiert denken kann und kooperativ ist.

Auf den Theorie-Test folgt der erste Praxistest im Büroalltag

Kunz verlangt viel von seinen Auszubildenden. Aber, sie hätten bei ihm auch die Möglichkeit, sehr viele Tätigkeiten gleich selbst auszuführen. Mit jedem seiner Auszubildenden, die eine verkürzte Ausbildung von zwei Jahren absolvieren, erstellt er einen schriftlichen Entwicklungsplan über fünf Jahre. Dazu zählt zum Beispiel eine Weiterbildung zum Immobilienwirt oder der Bachelor of Real Estate. „Wenn man sich als Unternehmen entwickeln möchte, braucht man Leute, die über einen Zeithorizont von einem Jahr hinausdenken“, betont Kunz seine Motivation. Deswegen definiert er die Ziele mit seinen insgesamt 15 Mitarbeitern gemeinsam, fixiert diese schriftlich und führt wöchentlich Vier-Augen-Gespräche. Dafür hat er sogar ein eigenes Excel-Werkzeug entwickelt. So manchen Trick hat er sich dabei von dem Trainer und Hotelier Kobjoll abgeschaut und dann entsprechend abgewandelt – so wie den neuen Contest von den Castingshows.

Nach dem 31-Fragen-Test geht der Wettbewerb für die Bewerber erst richtig los: Die 50 Kandidaten, die dort überzeugen, erhalten eine Einladung ins Büro der seit 15 Jahren in Karlsruhe ansässigen Firma. Dort wird der Kandidat geprüft im Umgang mit Computerprogrammen, Tippen mit zehn Fingern, Telefonieren und auch in den ersten Maklertätigkeiten: Wer kann am besten aus dem Stehgreif ein Exposé mit Fotos erstellen? In dieser Runde werden weitere 30 Kandidaten ausgesiebt. Die verbleibenden 20 Bewerber werden auf die Messe Einstieg Abi nach Karlsruhe eingeladen. Dort präsentiert sich das Unternehmen in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Stand der IHK. Hier müssen die Kandidaten in fiktiven Verkaufsgesprächen eine dreiköpfige Jury von sich überzeugen. Dann trennt die Anwärter um die beiden Ausbildungsplätze nur noch wenige Stunden von der Entscheidung, bevor es am 16. Mai auf der Bühne im Foyer der Messe Karlsruhe heißt: „And the winner is …“ (sma)

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