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Karrierefaktor Kleidung

Sonja Smalian
28. Juni 2010

So wie sich Verliebte für ein Date fein machen, um sich von ihrer „bes­ten Seite“ zu zeigen, so sollte der Berufseinsteiger den Branchen-Dresscode kennen und beachten. Viele Tipps zur richtigen Kleiderwahl im Berufs­leben gab es von Modejournalist Bernhard Roetzel.

Auch wer kein großes Interesse an Modetrends hat – als Ausrede für ein zweifelhaftes Auftreten im Berufsleben taugt das nicht. „Kleidung betritt mit oder sogar vor Ihnen den Raum – Kleidung ist ein Karrierefaktor“, schärfte Roetzel den vielen Zuhörern gleich zu Beginn seines Vortrags ein.

Der Partnerlook mit der Zielgruppe sei sehr wichtig: „Warum sollten Sie eine Barriere aufbauen, die Sie ausbremst?“, fragte der Modejournalist. Trage jedoch nur der Vorstand ein Einstecktuch in der Brusttasche, dann sollte der Trainee sich diese modische Rafinesse besser verkneifen.

Denn Businesskleidung sei zwar eine Uniform, aber wie beim Militär an den Schulterklappen lassen sich auch beim Businesslook die Rangunterschiede leicht an Einzelheiten ablesen. Der Teufel steckt also wie so oft im Detail. Und „Stil ist mit Aufwand verbunden“, macht also Mühe, betonte Roetzel. Wer sich für das nicht ganz so passende Hemd zum Anzug entscheidet, weil das gute noch in der Wäsche ist, tue sich damit keinen Gefallen.

Im Berufsleben rät Roetzel eher zum klassischen Stil, denn der demonstriere Beständigkeit und erfordere nicht ständig, neue Trends zu beachten. Ob die Teilnehmer die Grundregeln bereits beherrschen, konnten sie vor Ort prüfen: Die Hosenlänge bei Männern sei genau dann richtig, wenn die Hose vorne einmal aufsetzt und hinten in der Mitte der Fersenkappe endet. Kurzarmhemden oder Socken statt Strümpfe sind für Männer tabu – auch bei sommerlichen Temperaturen. Gerade Männer schafften kleidungstechnisch den Sprung ins Berufsleben manchmal nicht. Aber auch für die Damen gab es ein paar Tipps: Beim Jackettkauf auf den schmalen Sitz der Jacke achten und auf das plakative rote Kostüm besser verzichten. „Wenn Sie sich fragen, ob der Rock zu kurz ist – dann ist er zu kurz“, so Roetzel.

Kleidung im Beruf hat nicht dieselbe Bequemlichkeit wie im Freizeitbereich, so

Roet­zel. Er rät dennoch dazu, im Business-Bereich lieber etwas overdressed aufzutreten als zu sportlich. Zum Schluss bittet er alle diejenigen auf die Bühne, die glauben, alles perfekt gemacht zu haben – und bleibt alleine. (sma)

Tipp

Woran erkenne ich ein klassisch geschneidertes Herrenhemd und welche Knöpfe bleiben am Jackett offen? Solche Fragen, gepaart mit viel Hintergrundinformation zur Geschichte der Herrenausstattung, hat Bernhard Roetzel in „Der Gentleman: Handbuch der klassischen Herrenmode“ (h.f. ullmann publishing; ISBN: 9783833152696; 19,95 Euro) zusammengetragen.

Und auch der Kleiderfrage hat er sich gemeinsam mit Claudia Piras angenommen in „Die Lady: Handbuch der klassischen Damenmode“ (Dörfler; ISBN-13: 9783895551932; 9,95 Euro).

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