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HOHE ANFORDERUNGEN AN ABSOLVENTEN

Nachwuchssorgen hat Hochtief als bestplatziertes Unternehmen der Top-Arbeitgeber-Umfrage keinesfalls. Etwa 25.000 Bewerbungen standen den 619 Neueinstellungen in Deutschland 2010 gegenüber. Wer bei einem der größten Bau- und Dienstleistungsunternehmen Europas einen Job ergattern will, muss einiges an Erfahrungen und Voraussetzungen mitbringen.

Katja Bühren
07. Juli 2011
Bild: Hochtief

„Ganz entscheidend ist die Persönlichkeit der Bewerber“, sagt Karl-Heinz Beckhoff, der als Leiter der Personalabteilung von Hochtief Solutions Real Estate für diesen Unternehmensbereich spricht. Denn auf die komme es zum Beispiel bei Projektentwicklern besonders an, da sie viel Kontakt zu Kunden und Geschäftspartnern haben. Auch Flexibilität ist wichtig. Das heißt, das Unternehmen erwartet von Mitarbeitern auch, von einem Standort zum nächsten zu wechseln, zum Teil in ganz Europa. „Das vermisse ich manchmal“, sagt Beckhoff. Verstehen kann er es nicht, denn genau das mache die Arbeit in einem weltweit agierenden Konzern doch interessant.

Um eine Stelle im Segment Real Estate zu ergattern, ist – wen wundert’s – natürlich „die Affinität zur Immobilienbranche“ wichtig. Die sollten Studenten auch schon an der Hochschule gezeigt haben. Zudem setzt Beckhoff bei Bewerbern auch die Dauer ihres Studiums ins Verhältnis zu den Noten, denn das gebe einen Hinweis auf deren Leistungsbereitschaft. Und wer im Konzern erfolgreich ein Praktikum absolviert hat, sammelt einen weiteren kleinen Pluspunkt.

Das spezifische Fachwissen wird in der Einarbeitungsphase erworben. Grundsätzlich geht es darum, dass neue Mitarbeiter schnell in das Tagesgeschäft einsteigen – sei es im Trainee-Programm, bei dem die Teilnehmer bestimmte Abteilungen durchlaufen, oder auf einer konkreten Stelle, zum Beispiel als Junior-Projektentwickler. Sind die wichtigsten Inhalte vermittelt, arbeiten die Neuen an konkreten Projekten. Wenn sie mit dem Tagesgeschäft einige Zeit vertraut sind, bietet der Konzern ihnen Fortbildungsprogramme an. Zudem gibt es bei entsprechender Eignung ein Förderprogramm für die Experten- oder Führungslaufbahn. (tja)

PROJEKTMANAGEMENT

Gebäude wachsen sehen

Am Anfang sind alle Projekte nur auf Papier zu sehen. Wenn Frederik Wegner aber auf der Baustelle steht und sieht, wie ein Gebäude in die Höhe wächst, die Pläne Realität werden, ist das für ihn das Besondere an seinem Job als Senior-Projektmanager beim Projektentwickler HTP von Hochtief Solutions. „Es war mein Wunsch, draußen auf der Baustelle zu sein, deshalb habe ich mich entschieden, Bauingenieur zu werden.“

Nach dem Studium des Bauingenieurwesens (RWTH Aachen) und berufsbegleitend dem Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur (TU Freiberg) arbeitet er nach zwei Zwischenstationen bei Bauunternehmen seit 2005 bei Hochtief – zunächst im Bereich Construction, seit 2008 bei HTP. Der 39-Jährige verhandelt in der Akquisitionsphase die technischen Vertragsinhalte und ist in der Bauphase vor Ort für die Abstimmung mit Investoren, Behörden, Mietern und bauausführenden Firmen verantwortlich. Sein Schreibtisch ist „Schnittstelle für alle, die an der Realisierung eines Projektes beteiligt sind“. Der steht aber nur für ein Drittel der Arbeitszeit im Düsseldorfer Büro von HTP Rhein-Ruhr. Den Rest der Zeit arbeitet Wegner im Containerbüro auf dem Projektgelände oder direkt auf der Baustelle – wie derzeit beim Neubau der Firmenzentrale für den IT-Dienstleister Atos Origin in Essen. (tja)

VERTRIEB

Wechselchancen nutzen

Hochtief gehört zu den größten Bauunternehmen Europas – und genau diese Internationalität und Vielseitigkeit war für Astrid Happel ein Grund, sich bei dem Essener Unternehmen zu bewerben. „Ich wollte schon damals verschiedene Sparten kennen lernen und feststellen, was ich erreichen kann“, sagt die ausgebildete Immobilienkauffrau sowie Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Mittlerweile ist die 44-Jährige seit 17 Jahren dabei und hat innerhalb des Bau- und Dienstleistungskonzerns Positionen sowie den Bereich gewechselt: Gestartet ist sie in der Projektentwicklung, heute arbeitet Happel als Leiterin des Vertriebs bei formart NRW, einem Bereich, der Wohnimmobilien entwickelt, plant und verkauft. Und zwar „bis zu 1.000 Einheiten pro Jahr“, sagt Happel.

In ihrem Job gehe es darum zu ermitteln, „wo der Kunde sein Geld investieren will“, also welche Produkte marktgerecht und kundenorientiert sind. Dabei arbeitet Happel von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt mit Planern, Gutachtern, Kunden und Vertrieblern zusammen. „Das reizt mich“, sagt sie. Das heißt aber nicht, dass sie in Zukunft in dieser Position bleiben will. Hochtief böte viele Möglichkeiten, im Job voranzukommen – und die wolle sie nutzen. (tja)

PROJEKTENTWICKLUNG

Der klassische Einstieg

Lars Follmanns Einstieg bei Hochtief war der Klassiker: Nach dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens, Fachrichtung Bauingenieurwesen (TU Braunschweig), hat er bei Hochtief im Bereich Projektentwicklung ein Praktikum absolviert und die Diplomarbeit geschrieben. Das war dann 1999 – neben seiner Qualifikation – die Eintrittskarte für seinen Job im Projektcontrolling. Seitdem hat er sich dort über verschiedene Stationen und eine Weiterbildung zum Immobilienökonom zum Leiter strategische Projektentwicklung/Mergers & Acquisitions bei Hochtief Real Estate Solutions entwickelt.

Mit einem kleinen Team ist er strategischer Berater für Vorstand und Geschäftsleitungen. Dafür erstellt es Reports zu den Bereichen Markt, Kunden/Investoren, zu entwickelnde Produkte und Kapital. Für den Punkt Kunden heißt das zum Beispiel zu analysieren, welche Investoren über Kapital verfügen und so aufgestellt sind, dass sie sich „für unsere Produkte interessieren“. Hier und in den anderen drei Feldern schätzt er die Vielfältigkeit. Denn der Markt setze immer wieder neue Prioritäten, auf die man reagieren müsse. Zudem böte der Konzern Möglichkeiten, sich persönlich und fachlich fortzubilden. So komme man von der Teilverantwortung bei kleinen Projekten zu Beginn der Karriere „immer weiter nach oben“. (tja)

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