Für Umsetzung des Sondervermögens Infrastruktur fehlt Personal
Das Sondervermögen für Infrastrukturprojekte soll Bau und Sanierung antreiben. Doch um das Geld zielgerichtet einsetzen zu können, muss laut dem Institut der deutschen Wirtschaft zunächst Fachpersonal aufgebaut werden.
Um Bauprojekte mit den zugesagten jährlichen 30 Mrd. Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIK) in den kommenden zwölf Jahren umzusetzen, fehlen in Deutschland rund 10.000 passende Fachkräfte. Das besagt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Berechnungen des Instituts zeigen, dass die Vergabekapazitäten beim Bau von Brücken und Straßen um fast zwei Drittel ansteigen müssten, damit das Geld auf den Baustellen ankommt. Dafür fehle es jedoch vielerorts an Personal, denn die Fachkräftelücke lag schon zwischen Juli 2024 und Juni 2025 bei 69.000 Arbeitern.
Bauplaner und Tiefbauexperten fehlen
Um das Sondervermögen sinnvoll einsetzen zu können, seien zwei Berufsgruppen besonders relevant. Zum einen Planungsexperten wie Bauingenieure, Prüfstatiker und Bauleiter. In diesen Tätigkeitsfeldern sind 81% der offenen Stellen durch den Fachkräftemangel nicht besetzbar. Das entspricht 10.000 Positionen.
Zum anderen braucht es Fachkräfte aus dem Tiefbau, um Straßen, Schienen und Brücken zu sanieren. In diesem Bereich gibt es momentan bundesweit mehr als 4.000 Stellen, die nicht mit Facharbeitern oder Tiefbau-Ingenieuren besetzt werden können. In beiden Feldern lässt die Zahl von nachrückenden Nachwuchskräften nach und auch die Zuwanderung von Kräften aus Ländern der EU-Osterweiterung kann die Lücke laut IW nicht rechtzeitig schließen.
Risiko einer Inflation
Dabei sieht das Institut die Gefahr einer wachsenden Inflation, wenn die Nachfrage nach Bauleistungen schneller steigt als die vorhandenen Kapazitäten. So würden Kosten für Bau- und Sanierungsvorhaben steigen. Dabei reichen laut der Studie schon drei Prozentpunkte mehr aus, um Baukosten um 100 Mrd. Euro des Sondervermögens zu entwerten.
IW-Experte und Mitautor der Studie Alexander Burstedde zieht daher den Schluss: „Der Bund muss sich um mehr Fachkräfte kümmern und Bauen einfacher machen. Sonst werden durch Preissteigerungen Milliarden verpuffen.“
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