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Erster Jahrgang absolviert neues Weiterbildungsprogramm

Sonja Smalian
06. Juli 2009

Union Investment hat am Standort Hamburg mit der Sim Academy ein neues internes Weiterbildungsprogramm für die Mitarbeiter des Immobiliensegments entwickelt. Das Besondere: Mitarbeiter unterrichten Mitarbeiter. Neben dem Erwerb von Fachwissen soll vor allem die abteilungsübergreifende Kommunikation verbessert werden. Gerade hat der erste Jahrgang das Programm durchlaufen, und die zweite Bewerberrunde steht schon in den Startlöchern.

Der Anstoß für das neue interne Weiterbildungsprogramm kam vom Vorstand selbst. Nachdem Frank Billand lange Zeit für verschiedene Hochschulen, u.a. die European Business School und die Bauakademie Biberach, Vorträge zu den Themen offene Immobilienfonds und Projektentwicklungen gehalten hatte, fragte er sich, warum man so nicht auch im eigenen Unternehmen vorgehen sollte. Zumal das Geschäft über die Jahre immer komplexer geworden sei. Die Idee wurde in ein Konzept gegossen, das mit eigenen Bordmitteln und ohne teure externe Referenten auskommen sollte. Das hat den Vorteil, dass die Mitarbeiter im Haus bleiben und mehr Personen gefördert werden können als z.B. bei der Entsendung in ein MBA-Programm. Anstoß gab auch eine innerbetriebliche Umstrukturierung zum Jahreswechsel 2006/07. Danach stellte sich die Frage, wie künftig effizienter zusammengearbeitet werden könnte.

Diese verschiedenen Ansatzpunkte flossen in die Gestaltung des Programms ein, das sich über zwei Module mit je acht Terminen erstreckt. Alle zwei Wochen mittwochabends trafen sich die insgesamt 13 Teilnehmer des ersten Jahrgangs für drei Stunden. Der Lehrplan reichte von der Strategie bis zu operationalen Anforderungen und umfasste Themen wie die Projektentwicklung, die z.B. an der Entstehung des Emporio erläutert wurde, oder das Asset-Management von Hotels oder Shoppingcentern. Auch die Krise wurde „aus aktuellem Anlass“ und aus Unternehmenssicht diskutiert.

Die hauseigenen Referenten wurden sorgfältig ausgewählt. Besonders die Abteilungsleiter hätten Interesse gezeigt, sich dort zu präsentieren, so Studienleiter Martin Leinemann, der das Programm konzipiert hat. Doch auch die Teilnehmer wurden handverlesen. Aus jeder Abteilung sollte jemand dabei sein. Bis zu drei Kandidaten durften vorgeschlagen werden. Eine hohe Eigenmotivation und mindestens ein Jahr Betriebszugehörigkeit waren Voraussetzung. Rein rechnerisch kommen unterhalb der Abteilungsleiterebene rund 200 Personen für das Programm infrage – und so fanden sich einige Interessenten zunächst auf einer Warteliste wieder – mit der Chance, sich im zweiten Jahrgang einen Platz zu sichern.

Leinemann, der die Abteilung Beteiligungen und Finanzen leitet, sorgte für den möglichst überschneidungsfreien Zuschnitt der Lehrthemen. Nach einem Vortrag waren die Teilnehmer selbst gefordert und sollten sich zunächst in die Diskussion und in die Bearbeitung einer Fallstudie, z.B. der Neuauflage eines Immobilienspezialfonds innerhalb gesetzer Rahmenbedingungen, einbringen. Den Abschluss bildete eine zweistündige Klausur sowie ein 45-minütiges „Fachgespräch“, das an einen aktuellen Zeitungsartikel anknüpft – und sich aber doch eher wie eine Prüfung angefühlt habe, erzählt die 28-jährige Eva Schulten-Baumer. Schließlich diskutierten die Teilnehmer mit einer fünfköpfigen Jury, der u.a. Leineman und die beiden Vorstände Billand und Reinhard Kutscher angehören.

Durch das Programm hätten sich die Kommunikation zwischen den Abteilungen und das Verständnis für die Arbeitsabläufe verbessert, bestätigt Schulten-Baumer, die seit mehr als fünf Jahren bei Union Investment tätig ist und vor anderthalb Jahren von Düsseldorf nach Hamburg wechselte. Die Multiplikatorenausbildung, die ein abteilungsübergreifendes Netzwerk fördern soll, ist denn auch eines der wichtigsten Ziele der betrieblichen Weiterbildung: Das Programm verstehe sich explizit nicht als Elitenausbildung, betont Leinemann. Die Feuerprobe habe das Konzept nun mit der Zertifikatsübergabe an den ersten Jahrgang mit Bravour bestanden – und lasse sich auch gut in der Rekrutierung vermarkten, so Leinemann weiter. Denn bei allen kürzlich geführten Bewerbungsgesprächen waren die angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten ein Thema. (sma)

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