Dr. Norbert Herrmann
Dr. Norbert Herrmann, Jahrgang 1943, ist in Hamburg aufgewachsen. Nach seinem Studium in der Hansestadt begann der Beriebswirt seine berufliche Laufbahn im Einzelhandel. 1979 suchte er eine neue Herausforderung und gründete einen Großhandelsbetrieb für Textilien. Drei Jahre später zog esi hn zurück in den Handel, und er übernahm den Vorsitz der Geschäftsführung der Divi-Basar SB-Warenhaus KG, einer Tochtergesellschaft der AskoDeutsche Kaufhaus AG (heute Metro-Group). 1991 erfolgte der Wechsel in die Immobilienbranche, als er gemeinsam mit einem Partner die GWB ImmobilienAG gründete. Heute ist Herrmann Vorstandsvorsitzender der GWB. Er veröffentlichte mehrere Bücher über Handelskonzepte und Führungssysteme, u.a. „Konsens-Management – Der Spagat zwischen Autorität und Abhängigkeit“. In seiner Freizeit geht er bergwandern, läuft Ski alpin, spielt Golf (C-Trainer-Lizenz) und engagiert sich im LTGKLübeck-Travemünder Golf-Klub in der Jugendarbeit. Herrmann ist seit 42 Jahren verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.
Wo wohnen Sie zurzeit?
Seit 1976 im eigenen Haus am östlichen Stadtrand von Hamburg, das Haus mit Hanglage und unverbaubarem Blick ins Grüne. Das Grundstück ist umgeben von 20 großen Eichen. Wohnfläche 200 m2 in großzügiger Anordnung. Besonderheit: Die große, technisch perfekt ausgestattete Küche (Hobbykoch).
Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Haus?
In unserem Esszimmer. Man hat einen herrlichen Blick in den Garten und gleichzeitig einen Blick quer durch das Haus, so dass man von diesem Platz (am Kamin) die Großzügigkeit genießen kann.
Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt?
Im Jahre 1976 wurde das Haus gebaut, und da musste genau gerechnet werden. Ich habe den gesamten Keller mit ca. 120 m2 selbst gefliest (mache ich nie wieder), eine Dusche für die Sauna eingebaut inkl. der sanitären Installationen (konnte ich, denn mein Vater war Klempnermeister).
Was muss das perfekte Haus unbedingt haben?
Eine große Eingangsdiele. Ich hasse es, wenn man nach der Haustür in einem engen Flur steht. Für mich als Hobbykoch eine große Küche mit Essplatz und einen direkten Zugang von außen zu Küche und Keller.
Wo möchten Sie im Alter gern wohnen?
Bei meinem Lebensalter eine gute Frage. Zurzeit fühle ich mich in unseren vier Wänden wohl. Denkbar ist, dass wir in einigen Jahren uns „verkleinern“, und dann muss es die Innenstadt von Hamburg in Alsternähe sein.
Womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?
Die Frage ist, was man unter „Geld verdienen“ versteht. Das erste Geldhabe ich mit 16 Jahren bei der Apfelernte verdient. Richtig Geld verdienthabe ich das erste Mal 1967, als ich für die Vermittlung eines Geschäfts ca. 3.000 DM erhielt. Das war seinerzeit eine unglaubliche Summe.
Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?
In den Jahren 1990 und 1991 war ich vorwiegend mit der Entwicklung von neuen Handelsflächen in den neuen Bundesländern befasst und habe in dieser Zeit intensiver, als es geplant war, das Immobiliengeschäft unmittelbar kennen gelernt. Der Wechsel war eher zufällig, denn mein Geschäftspartnerund ich hatten immer mal wieder die Aussage getroffen: „Wir machen mal etwas zusammen“. Da eine Tätigkeit im Management von Handelsbetrieben sehr viel mit ständigem Wohnortwechsel zusammenhängt, hat auch dieses zu der Entscheidung und der Unternehmensgründung beigetragen.
Was braucht man, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?
Wie in jedem Job: Fleiß, Einsatz, klare Vorstellungen von dem, was man will, und vor allem Marktkenntnis. Die Fähigkeit, die richtigen Mitarbeiter auszuwählen, diese zu respektieren und zu fördern.
Was stört Sie in der Immobilienbranche am meisten?
Dass man in dieser Branche zu wenig differenziert. Es gibt keine einheitlichen Trends und Entwicklungen, wenn man z.B. den Wohnungsmarkt und den Markt für Handelsimmobilien betrachtet. Dass es nur“außerordentlich erfolgreiche“ Unternehmen gibt; Selbstkritik hat in dieser Branche wenig Raum.
Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?
Wahrscheinlich wäre ich im Management einer großen Einzelhandelsgruppe; aber wenn ich es mir wünschen könnte: Flugkapitän.
Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?
Das Rockefeller-Center in New York.
Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?
Privat: Arroganz und Angeberei. Beruflich: Rechthaber mit Halbwissen.
Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?
Mit unserer Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel. Ich würde eine Sondersitzung des Bundestages einberufen lassen und endlich einmal die Themenansprechen, über die man in diesen Kreisen zu wenig öffentlich redet und die mich beschäftigen.
Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?
Optimismus, Toleranz, Gelassenheit und Glaube an das Land.
Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplettausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?
Ich würde in die USA fliegen und in den Rockys einen Hubschrauberchartern, der mich und meine Tochter auf die Schneeberge fliegt, wir mit den Skiern abfahren, es genießen und das so lange wiederholen, bis das Geld alle ist.