Der persönliche Eindruck zählt
Karrieremesse. Gespräche zwischen Nachwuchskräften und ihren potenziellen Arbeitgebern standen im Vordergrund beim IZ Karriereforum 2025. Studenten fühlten Recruitern genauso auf den Zahn wie sie ihren Bewerbern.
Über 500 Besucher, überwiegend Studenten aus immobilienwirtschaftlichen Studienfächern, trafen vergangenen Samstag beim 15. IZ Karriereforum (KFO) in Frankfurt auf Vertreter von 40 Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft. Auf der Messe wollten sich die Nachwuchskräfte nicht nur über freie Stellen und Einstiegsmöglichkeiten in die Branche informieren, sondern vor allem die Mitarbeiter der Aussteller persönlich kennenlernen. Umgekehrt suchten diese den Kontakt zum Nachwuchs, um zu sehen, was den Berufseinsteigern bei der Arbeitgeberwahl besonders wichtig ist.
Den persönlichen Austausch schätzte der Recruiting-Spezialist Simon Thebelt am Stand von HIH Real Estate besonders, denn: „Ich möchte die Motivation von Nachwuchskräften verstehen.“ Diese in einem Anschreiben bei einer Bewerbung zu erklären, sei in vielen Fachbereichen des Unternehmens nicht mehr notwendig. „Durch den vermehrten Einsatz von KI-Tools beim Verfassen kann man sich in den Schreiben nicht mehr sicher sein, was wirklich vom Bewerber stammt und was nicht.“ Er selbst lege deshalb ein stärkeres Augenmerk auf Erstgespräche und einen gut strukturierten Lebenslauf.
Wie dieser im Idealfall aussieht, ließen sich die Besucher von Personalexperten beim CV-Check erklären, auch passende Bilder konnten sie von der Messe mit nachhause nehmen. Die ersten Vorstellungsunterlagen bekam Benjamin Breitkreuz am Stand der Deutschen Zinshaus schon am Messevormittag zu sehen. „Wir sind heute gut durchgetaktet. Viele Besucher haben im Vorfeld schon Termine für ein Kennenlernen ausgemacht“, berichtet er. Und diese seien in die Tiefe gegangen. „Im Gegensatz zum letzten Jahr merke ich, dass die Studenten mit ganz konkreten Anliegen zu uns kommen. Sie haben sich schon ein Bild vom Unternehmen gemacht und sind größtenteils gezielt auf der Suche nach einer festen Einstiegsstelle im Asset-Management“, berichtet er. Unrealistisch sei ein Einstieg im Unternehmen und in der dazugehörigen Hausverwaltung Wevato nicht. „Nach der letzten Karrieremesse, an der wir teilgenommen haben, haben wir gleich zwei Einsteiger gefunden, die inzwischen fest bei uns arbeiten“, sagt Breitkreuz.
Dass beide sich während des Messebesuchs für die Stelle entschieden haben, verwundert seine Kollegin von Wevato nicht. „Hier haben Interessenten die Möglichkeit, mit uns als bestehende Mitarbeiter zu sprechen und nicht mit dem Chef, der später über die Einstellung entscheidet. So ist die Hemmschwelle, Fragen – auch zum Arbeitsalltag – zu stellen, niedriger und das Kennenlernen fühlt sich weniger wie eine Prüfungssituation an“, sagt sie.