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Bewusste Entscheidung für Immo-Studium

Die Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft können sich freuen. Denn neben ihrer akademischen Ausbildung bringen die Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer meist schon mehrjährige Berufserfahrung mit. Auch Praktika und Werkstudententätigkeiten stehen beim Nachwuchs hoch im Kurs. Das bietet Unternehmen gute Chancen: Wer dem Nachwuchs entsprechende Angebote macht, kann bereits vor dem Studienabschluss Berufseinsteiger kennenlernen – und versuchen, diese von sich zu überzeugen.

Sonja Smalian
29. September 2011
"Da will ich hin!" Wer sich für ein immobilienwirtschaftliches Studium bzw. eine branchenspezifische Weiterbildung entscheidet, tut dies ganz bewusst. 59% der 615 Befragungsteilnehmer kennen die Branche und haben einen ersten Abschluss in der Tasche.
Bild: Fotolia.de/Kadmy

Wer sich für ein immobilienspezifisches Studium entscheidet, der weiß, worauf er sich einlässt: 59% der insgesamt 615 Umfrageteilnehmer an der diesjährigen Joboffensive (siehe „Die Joboffensive 2011„) haben bereits einen ersten immobilienspezifischen Abschluss in der Tasche – manch einer sogar gleich mehrere. Am häufigsten haben die Studenten zuvor eine Ausbildung zum/r Immobilienkaufmann/-frau absolviert. Fast jeder Fünfte hat darüber den Kontakt zur Branche gefunden. Die Ausbildung ist somit ein wichtiger Zugang für ein späteres Immo-Studium.

Doch nicht selten haben die Teilnehmer an der Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage bereits ein erstes Studium absolviert: Knapp 13% der Befragten haben einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss erworben und 11% haben Architektur, Geografie oder Ingenieurwissenschaften studiert. Einen Abschluss in einem anderen immobilienspezifischen Studiengang haben 11% in der Tasche. Meistens haben sie in diesem Erststudium den Bachelorgrad erworben, seltener den durch die Umstellung auf das gestufte Bachelor-Master-System auslaufenden Abschluss Diplom. Zwischen Männern und Frauen sind Qualifikationsunterschiede sichtbar: Die männlichen Studenten verfügen etwas häufiger (62%) über einen ersten Abschluss als ihre Kommilitoninnen (56%).

Zudem haben sich die Männer öfter für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium (15%) entschieden als die Studentinnen (9%). Dafür verfügen 22% der Frauen über eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau, während nur 17% der Männer diese Erstqualifikation mitbringen. Interpretationsmöglichkeiten bieten die Zahlen einige: Entdecken die Männer erst später ihr Interesse für die Immobilienwirtschaft als die Frauen und entscheiden sich deswegen zunächst für ein allgemeines wirtschaftswissenschaftliches Studium? Ist ihr Aufstiegswille vielleicht stärker ausgeprägt? Möchten Frauen früher ihr eigenes Geld verdienen und wählen deswegen eher die Ausbildung?

Auffällig ist auch, wie sich der erworbene Erstabschluss auf die Wahl der Bildungsinstitution auswirkt: Unter den Studenten an Universitäten haben mehr als die Hälfte bereits einen akademischen Erstabschluss erworben, u.a. 24% in BWL oder verwandten Studiengängen, 17% in den Ingenieurwissenschaften oder Ähnlichem sowie 16% in einem anderen immobilienspezifischen Studienfach. Unter Studenten an Fachhochschulen und Berufsakademien ist der am häufigsten erworbene Erstabschluss die Ausbildung. Jeder vierte FH-Student und fast jeder dritte BA-Student hat zunächst die Ausbildung zum/r Immobilienkaufmann/ -frau absolviert. Wer sich also für eine akademische Erstqualifikation entschieden hat, der wählt eher eine Universität für das Studium. Wer hingegen zunächst eine Ausbildung durchlaufen hat, der fühlt sich anscheinend von den Angeboten an den praxisorientierteren Fachhochschulen und Berufsakademien angesprochen.

37% der Studenten verfügen über mehrjährige Berufserfahrung

Angesichts dieser hohen Qualifizierungsrate überrascht es nicht, dass 37% der Befragten bereits über Berufserfahrung vor Aufnahme ihres jetzigen Studiums verfügen. Im Durchschnitt vier Jahre haben sie bereits Branchenerfahrung gesammelt. Offensichtlich gefällt ihnen die Branche – denn sie haben sich für ein Studium mit Branchenfokus entschieden. Besonders Studenten im Aufbaustudium können mit ihrer Praxiserfahrung punkten: 57% von ihnen haben bereits in Immobilienunternehmen gearbeitet, und das durchschnittlich viereinhalb Jahre lang. Wer an einer sonstigen Bildungseinrichtung studiert, kann sogar im Mittel auf mehr als sechs Jahre Praxiserfahrung zurückblicken. Männer verfügen im Schnitt über eine etwas längere Berufserfahrung (4,3 Jahre) als Frauen (3,6 Jahre).

Jeder zweite Student arbeitet in der Branche parallel zum Studium

Aber auch parallel zum Studium tummeln sich die Umfrageteilnehmer in den Unternehmen. Gut die Hälfte der Studenten arbeitet durchschnittlich seit rund zwei Jahren neben dem Studium, das die meisten in Vollzeit absolvieren. Studenten im Aufbaustudium arbeiten häufiger nebenbei als Studenten im Erststudium, Frauen häufiger als Männer und Uni-Studenten häufiger als FH-Studenten. An sonstigen Weiterbildungseinrichtungen arbeiten sogar 94% der Studenten neben dem Studium.

Doch auch wer nicht arbeitet, kann Praxiserfahrung sammeln: durch Praktika. Drei Viertel der Studenten nehmen diese Chance wahr, um sich ein Bild von den Unternehmen und den verschiedenen Tätigkeitsfeldern zu machen. Besonders beliebt ist diese Form bei FH-Studenten, von denen 81% ein Praktikum absolviert haben.

Diesen Trend machen sich die Unternehmen zunutze, um frühzeitig Kontakt zum qualifizierten Nachwuchs aufzubauen: 72% bieten Praktikumsplätze an. Nach dem Schalten von Stellenanzeigen ist es das zweithäufigst angewandte Rekrutierungsinstrument.

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