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"Berufskleidung zeigt, wo ich hin will"

„Business Looks für Einsteiger und Aufsteiger – Der erste Eindruck zählt“ – lautet der Titel des Eröffnungsvortrags von Bernhard Roetzel am Messe-Donnerstag im Forum (9:30 Uhr). Warum gerade auch der Nachwuchs Wert auf angemessene Kleidung legen sollte, erläutert der Stilexperte im Interview.

IZ
03. Februar 2011

Immobilien Zeitung: Herr Roetzel, die FM-Messe besuchen jedes Jahr auch Schüler, die erstmals Kontakt mit der Branche aufnehmen und sich über Ausbildungsmöglichkeiten informieren möchten. Welches Outfit ist dafür angemessen?

Bernhard Roetzel: Ein Schüler muss nicht im dunkelblauen Anzug erscheinen, er sollte aber mit der Kleidung zeigen, dass es ihm ernst ist, sich auf der Messe zu informieren und auch zu präsentieren.

IZ: Das jugendliche Alter und die ungewohnte Rolle erlauben keinen legeren Freizeitlook?

Roetzel: Nein, es gibt keine Entschuldigung für ein Outfit, das der Situation nicht angemessen ist, auch wenn es in der Branche selbst vielleicht nicht so formell zugeht. Wenn die Leute mit 17 Jahren den Führerschein machen, dann können sie sich auch für den Besuch einer Fachmesse kleiden. Bei Zara oder H&M gibt es auch für ein kleines Budget die passende Garderobe. Von Studenten wird ein seriöses und gepflegtes Auftreten sowieso erwartet.

IZ: Warum ist der Business-Look heute immer noch so wichtig?

Roetzel: Der Business-Look ist nichts anderes als eine besondere Form der Berufskleidung. Businesskleidung ist eine Uniform, und Uniform steht für Einheitlichkeit im Auftreten. Individualität wird im Freizeitlook ausgelebt.

IZ: Es soll also die Zugehörigkeit zu einer Gruppe deutlich gemacht werden?

Roetzel: Ja, und deswegen gibt es auch einen ganz egoistischen Grund, den Partnerlook mit der Zielgruppe anzustreben, die man ansprechen möchte: Man fühlt sich selbst gleich wohler und nicht so fremd, sodass eine Kontaktaufnahme am Stand dann etwas leichter fällt.

IZ: Potenzielle Bewerber sollten also schon einmal probeweise in die neue Berufskleidung schlüpfen?

Roetzel: Ja. In Deutschland gibt es immer die Neigung zu denken, dass es albern wirkt, wenn ein junger Mensch im Business-Look angezogen ist. Dabei ist das nur ein Zeichen dafür, dass der potenzielle Bewerber seine Hausaufgaben gemacht hat und versucht, den Erwartungen der Zielgruppe zu entsprechen. Berufskleidung zeigt nach außen, wo ich hin will. Das heißt nicht, dass sich der Nachwuchs wie der Vorstand kleiden sollte, aber wer im Freizeitlook erscheint, strahlt Desinteresse aus.

IZ: Herr Roetzel, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sonja Smalian.

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