So landen Einsteiger in der Immobilienbranche
Studie. Mit ihren Tätigkeitsfeldern schafft es die Branche, Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen. Auf ein genaues Arbeitsgebiet legen sich die meisten Einsteiger aber erst im Laufe ihres Studiums fest. Bei der Wahl ihrer Hochschule achten sie von Anfang an auf den guten Ruf und das Ausbildungsangebot.

Mehr als die Hälfte der Nachwuchskräfte, die in die Immobilienbranche einsteigen, entscheiden sich für diesen Weg aus Interesse an der Branche und ihren Tätigkeiten. Das zeigt die diesjährige Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ). Für die Studie hat die IZ im Frühjahr insgesamt 467 Studenten von Hochschulen in ganz Deutschland befragt, die kurz vor dem Abschluss eines Studiengangs in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug stehen.
Auch Quereinsteiger, die bereits eine nicht akademische Ausbildung hinter sich haben, gab es unter den Teilnehmern. Sie haben sich bewusst für einen Branchenwechsel entschieden und arbeiteten zuvor etwa als Kfz-Mechatroniker, Verwaltungsangestellte und sogar in der Physiotherapie.
Unter den Berufseinsteigern, die direkt nach dem Schulabschluss einen Beruf in der Immobilienwirtschaft wählten, waren es deutlich mehr Männer als Frauen, die angaben, dass sie in die Fußstapfen von Familienmitgliedern oder Bekannten treten wollen. Während von den jungen Männern 19% erklärten, dass Vorbilder aus dem persönlichen Umfeld sie zu ihrem Berufswunsch inspiriert haben, waren es bei den Frauen nur 9%, also knapp halb so viele. Berufsberatungen spielten bei der Entscheidung für einen Brancheneinstieg kaum eine Rolle. Nur 2,8% aller Umfrageteilnehmer wurden über diesen Weg auf die Karrierechancen in den Branchenberufen und die passenden Studienangebote aufmerksam. Dabei war es bei etwa jedem fünften Absolventen der Studiengang selbst, der ausschlaggebend für eine Einschreibung an der Hochschule war.
Das wirkte sich auch auf die Wahl der Hochschule aus. Sowohl Einsteiger, die einen grundlegenden Bachelorstudiengang belegten, als auch diejenigen, die ihre akademische Ausbildung über einen Master fortsetzten, waren sich einig: Wichtigster Punkt bei der Wahl der Ausbildungsstätte war für fast die Hälfte der Absolventen das Studienfachangebot. Aber auch der Standort des Campus und der Ruf der Hochschule zählten für die Befragungsteilnehmer zu den drei wichtigsten Entscheidungsgrundlagen. Von Empfehlungen oder gar Vorgaben durch den Arbeitgeber – etwa als Dualer Student oder im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums – ließen sich fast nur Bachelorstudenten beeinflussen.
Auch persönliche Hochschulempfehlungen durch andere Studenten oder Alumni waren fast nur für Bachelor relevant. 19% von ihnen haben sich von direkten Empfehlungen bei der Entscheidung helfen lassen, von den Masterstudenten nicht einmal jeder zehnte. Finanzielle Gründe beeinflussten lediglich für vier Teilnehmer, die kurz vor dem Bachelorabschluss standen, die finale Hochschulwahl.
Und genau dort – an der Hochschule – entsteht für viele das Zielbild ihres Berufswunsches. Um den Übergang von theoretischer Ausbildung zum Praxisalltag fließend zu gestalten, wünschen sich rund 40% der befragten Absolventen ein Thema für ihre Abschlussarbeit, das einen praktischen Bezug hat. Unter den dualen Studenten, die bereits regelmäßige Einblicke in die Berufswelt haben, waren es sogar mehr als die Hälfte (53,13%).
Das Studium prägt den finalen Berufswunsch
Auf ein konkretes Einsatzgebiet in einer Sparte der Branche waren zum Befragungszeitpunkt noch nicht alle Absolventen festgelegt. Von den Teilnehmern, die noch im Laufe des Jahres 2025 ihr Studium abschließen werden, hatte sich nur etwa jeder Dritte schon auf eine Assetklasse festgelegt, mit der er sich im späteren Berufsleben schwerpunktmäßig befassen will.
Das schlägt sich auch auf die Überlegungen auf der Suche nach einem Abschlussthema nieder: Nur rund 16% der Studenten setzt sich zum Ziel, dass die Arbeit einen direkten Bezug zum späteren Beruf hat und somit zum eigenen Tätigkeits- und Aufgabenbereich passt. Dafür offen, ganz neue Themen anzugehen, zeigten sich die meisten Studenten, wenn es um das Abschlussthema ging. Nur etwa jeder Fünfte wollte sich in seiner Thesis mit einem Thema beschäftigen, bei dem er auf bereits vorhandenes Wissen aus Praktika oder aus Vorlesungen und Seminaren zurückgreifen konnte.