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MAKLER IRGENDWO IN SÜDAFRIKA

Wie makelt es sich eigentlich in Südafrika? Die Immobilien Zeitung sprach mit Riaan van Deventer (51), Head of Real Estate von Engel & Völkers Südafrika. Der gebürtige Südafrikaner ist seit 27 Jahren Makler.

Lars Wiederhold
10. Juni 2010

IZ: Herr van Deventer, wie sind Sie Makler geworden?

Van Deventer: Mein Vater war in der Immobilienbranche tätig. Nach meiner Universitätsausbildung half ich ihm, für ein Gebäude einen Tag der offenen Tür zu veranstalten. Ich habe das Haus schon am ersten Tag verkauft. Dieser Job hat mich sofort gepackt.

IZ: Was genau vermitteln Sie?

Van Deventer: Wir sind vor allem im hochpreisigen Wohnungsmarkt aktiv. Aber auch in Wildparks und Golfresorts gelegene Freizeitimmobilien gehören zu unserem Geschäftsfeld.

IZ: Welche Ausbildung benötigt ein Makler in Südafrika?

Van Deventer: Die Regierung schreibt ein so genanntes NQF4-Diplom vor, das man nach einem einjährigen Kurs erhält. Zudem müssen sich Makler im Estate Agents Affairs Board registrieren, bevor sie Provisionen verlangen dürfen.

IZ: Wie ist das Image von Maklern in der südafrikanischen Öffentlichkeit?

Van Deventer: Leider nicht besonders gut, da viele Menschen von uns denken, dass wir die Provisionen nicht verdienen.

IZ: Wie lange dauert es normalerweise zwischen dem ersten Kundenkontakt und dem Vertragsschluss?

Van Deventer: Schätzungsweise vier Termine und die Besichtigung von zwölf Immobilien. Wir überwachen die Vertragsunterzeichnung und die Verhandlungen. Erst wenn die Finanzierung gesichert ist, bekommt der Notar den Vertrag. Aus 40% der Verträge wird nichts, weil die Kaufinteressenten zu wenig geboten haben. (Anmerkung d. Red.: In Südafrika gibt der Kaufinteressent ein bindendes Angebot ab, das durch die Unterschrift des Verkäufers wirksam wird.)

IZ: Wie wirkt sich die bevorstehende Fußball-WM auf ihre Arbeit aus?

Van Deventer: Nicht mehr, als dass die Käufer warten, bis die Massen wieder heimfahren. Auch wenn einige Immobilieneigentümer denken, dass sie ihre Objekte während der WM gut an Auswärtige verkaufen oder vermieten können, wird das wohl nicht der Fall sein.

IZ: Haben Sie oft deutsche Kunden?

Van Deventer: Ja, die kennen die Marke Engel & Völkers aus Deutschland und schauen bei uns vorbei. Dazu zählen prominente Kunden. Einer unserer Lizenzpartner hat etwa die 12 Mio. Euro teure Großwildpark-Immobilie eines bekannten deutschen Geschäftsmanns verkauft.

IZ: Welche Nationalmannschaften sind bei der WM ihre Favoriten?

Van Deventer: Ich denke, England und Brasilien werden das Finale unter sich ausmachen, da sie fantastische Spieler haben, die in Top-Form sind. Ich hoffe, dass Südafrika bis zur zweiten Runde durchhält, da sonst das Interesse der Bevölkerung erlahmt.

IZ: Wir danken für das Gespräch.
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