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In der Schweiz gibt es ein bisschen mehr

Die Gehälter von Ingenieuren und Architekten in der Schweiz sind leicht gestiegen. Rund 117.000 CHF bzw. 94.600 Euro beträgt das Bruttojahresgehalt dieser Berufsgruppen, wie eine aktuelle Studie des Berufsverbands Swiss Engineering zeigt. Die Mehrheit der Befragten ist denn auch mit ihrer Vergütung überwiegend zufrieden. Dennoch wechseln sie im Schnitt alle sechseinhalb Jahre den Job.

Sonja Smalian
19. September 2013
Bild: H.D. Volz/pixelio.de

Um 1,5% sind die Jahresgehälter der Ingenieure und Architekten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Durch eine leichte Deflation sei der Reallohnzuwachs sogar noch etwas höher, heißt es in der aktuellen Studie des Berufsverbands. Im Baugewerbe reicht die Gehaltsspanne von umgerechnet rund 68.760 Euro für Mitarbeiter ohne Führungsfunktion bis zu rund 105.160 Euro für Geschäftsführer. Deutlich höhere Gehälter können Ingenieure und Architekten jedoch im öffentlichen Dienst erzielen mit bis zu gut 137.520 Euro für die erste Führungsebene.

An der Umfrage haben sich in diesem Jahr 2.950 Ingenieure und Architekten beteiligt und damit deutlich weniger als im Vorjahr (ca. 3.700). Für die Gehaltsangaben wird immer der Median verwendet, um statistische Verzerrungen zu verringern.

Mehr Geld gibt es in großen Unternehmen und mit dem Alter

Zwei grundsätzliche Trends zeigt die Studie: Je größer ein Unternehmen ist, desto höher sind auch die Gehälter. Das kann im Mittel schon etwa 10.500 Euro pro Jahr ausmachen, wie der Vergleich zwischen Großunternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und Kleinunternehmen mit zehn bis 49 Beschäftigten zeigt.

Je älter ein Beschäftigter ist, desto höher ist sein Gehalt, lautet der zweite Trend. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Das Gehalt steigt nicht bis zum Ende des Berufslebens an, sondern hat seinen Höhepunkt bei etwa 55 Jahren erreicht. So erhalten die teilnehmenden Bauingenieure, die 34 Jahre alt sind oder jünger, im Median 72.400 Euro. In der Altersgruppe 45 bis 54 Jahre klettert das Gehalt auf ca. 110.000 Euro. Nur wenig mehr verdienen jedoch die Bauingenieure, die älter als 55 Jahre sind (113.100 Euro).

Ein Blick auf die Auswertung nach Alter und Branche zeigt, dass die Gehälter für junge Ingenieure und Architekten bis 34 Jahre in der Bauwirtschaft mit 69.400 Euro die zweitniedrigsten nach dem öffentlichen Dienst sind (67.100 Euro), während in der Energiewirtschaft fast 77.700 erreicht werden. Im öffentlichen Dienst steigen die Beschäftigten zwar mit einem niedrigeren Gehalt ein, aber dafür erzielen sie in der Altersgruppe 55plus etwa 117.300 Euro, während es im Baugewerbe für diese Altersgruppe nur 105.200 Euro gibt.

Wer selbstständig tätig ist, verdient nur in jungen Jahren mehr als ein gleichaltriger angestellter Kollege. Ab der Altersgrenze 45 wendet sich das Blatt. Dennoch kann sich jeder zweite angestellte Ingenieur und Architekt eine Selbstständigkeit vorstellen.

Variable Vergütungsbestandteile sind bislang wenig verbreitet: Ein Drittel aller Teilnehmer erhält gar keine Boni. Besonderes Gewicht erhalten Boni vor allem in der obersten Führungsebene, wo sie jährlich knapp 10.000 Euro ausmachen. Allerdings erhalten auch 26% der Chefs keinerlei Boni.

Berufseinsteiger verdienen im Median 66.250 Euro, im Baugewerbe mit 64.713 Euro etwas weniger. Der Berufseinstieg verläuft für Hochschulabsolventen recht unproblematisch: Innerhalb des ersten Monats nach Studienende fand die Hälfte eine Stelle, ein Drittel innerhalb von drei Monaten.

4,6 Bewerbungen brauchen Einsteiger für den Jobwechsel

Nach zwei Jahren haben 16% der Berufseinsteiger die Stelle einmal und weitere 14% mehrere Male gewechselt. Dafür schrieben sie im Schnitt 4,6 Bewerbungen. Bei jedem fünften Befragten erfolgte der Wechsel ohne formale Bewerbung.

Damit gehen die Wechsel bei jüngeren Berufstätigen einfacher vonstatten. Im Schnitt müssen wechselwillige Ingenieure und Architekten nämlich 6,7 Bewerbungen schreiben. Sie wechseln alle sechseinhalb Jahre die Stelle. In der Baubranche geschieht dies eher unterdurchschnittlich oft, während die Wechselrate in der Verwaltung am höchsten ist. Obwohl 59% davon überzeugt sind, dass häufige Stellenwechsel die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt mindern, spielen doch mehr als ein Drittel der Befragten mit dem Gedanken, sich eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Als Gründe hierfür nennen sie spannende Projekte (41%), Entwicklungsmöglichkeiten (30%), etwas Neues (28%), attraktive Arbeitsbedingungen (22%) sowie Aufstiegsmöglichkeiten: Erst an sechster Stelle steht das Gehalt. Denn damit ist nur jeder Fünfte unzufrieden.

Die Studie „Saläre für Ingenieure und Architekten 2013/14“ kann für 95 CHF zzgl. Porto beim Verband Swiss Engineering bestellt werden (E-Mail: info@swissengineering.ch).

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