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"Wir hatten uns vorgestellt, dass der Markt 2022 wieder Schwung aufnimmt"

Alexander Berg ist seit einem Jahr Marketingchef beim Bau- und Bauträgerunternehmen Kleespies. Das ist etwas besonderes – weil es vor ihm gar keine Marketingabteilung gab. Entsprechend breit fällt sein Tätigkeitsbericht aus.

Volker Thies
22. Dezember 2022
Quelle: Kleespies GmbH & Co. KG

Zum Jahresbeginn 2022 ist Alexander Berg als Marketingchef beim Bau- und Bauträgerunternehmen Kleespies im hessischen Jossgrund angetreten. Das familiengeführte Unternehmen besteht seit über 70 Jahren und bietet alle Leistungen rund um den Bau an, von der Vorentwurfsplanung bis zur Erstellung der Außenanlage. „Architekten, Projektentwickler, Bauplaner, kaufmännische Mitarbeiter:innen für alle Aufgabenstellungen beim Bau haben wir im Unternehmen“, erklärt Berg. „Die Geschäftsführung, in vierter Generation mittlerweile, dachte sich, dass es an der Zeit ist, auch Marketing und Vertrieb selbst in die Hand zu nehmen.“ Zuvor hatte Kleespies für den Vertrieb vor allem von Eigentumswohnungen mit externen Maklern zusammengearbeitet.

Das Jahr 2022 hat Berg daher insbesondere damit verbracht, die nötigen Strukturen im Haus aufzubauen. Das reichte von der Neugestaltung der Webseite und dem Einstieg in Social Media bis zu Details wie Visitenkarten, Kugelschreiber und den Kekse, die die Kunden zum Kaffee bekommen. Bei manchem altgedienten Baufachmann war die Überzeugungskraft Bergs gefragt, um klarzumachen, dass Marketing nicht bloß schmückendes Beiwerk ist, sondern erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt. „Aber inzwischen ziehen alle sehr gut mit“, bilanziert er mit einem Augenzwinkern.

Berg hat als Radiojournalist begonnen, ist dann in die Public Relations gewechselt und war zuletzt sechs Jahre bei der Sparkassen-Finanzgruppe tätig. Dabei hatte er bereits viel mit Immobilien zu tun. Bei Kleespies bringt er seine Fachkenntnis auf einer neuen Ebene ein. „Ich arbeite jetzt viel näher am Endkunden als zuvor. Vor allem aber reizt mich, das Marketing in einem Unternehmen von Grund auf neu aufzubauen und hier meine Ideen verwirklichen zu können. Das ist viel Arbeit, aber eine spannende Herausforderung.“ Dafür nimmt er auch in Kauf, nun von seiner Heimat Frankfurt aus in den Spessart zu pendeln – gerade im Mittelgebirgswinter eine nicht immer einfache Aufgabe.

Die Begeisterung für die kreative Schwerpunktsetzung hat er sich seit Januar erhalten, auch wenn nicht alles nach Wunsch verlief. „Ich habe mir das eigentlich so vorgestellt, dass wir aus Corona herauskommen, 2022 der Markt wieder Schwung aufnimmt und wir dann mit dem neuen Marketing im Vertrieb richtig viel umsetzen können. Das hat so leider nicht funktioniert“, räumt Berg ein. Wie die gesamte Branche merkt auch Kleespies den deutlichen Einbruch auf dem Wohnungsmarkt. „Das schlägt schon etwas auf die Stimmung“, sagt Berg. Kundenkontakte seien durchaus vorhanden, nur bleibe die Kaufentscheidung oft aus.

Der Marketingchef bleibt aber zuversichtlich, ebenso wie das gesamte Unternehmen. Auch wenn das Tempo wegen der Zurückhaltung der Kunden gebremst ist, geht es mit der Entwicklung des Landwehrquartiers in Hattersheim im ersten Bauabschnitt weiter. Drei weitere Baufelder sollen folgen. Darüber hinaus entwickelt Kleespies auch kleinere Objekte bis hinab zu sieben Wohneinheiten. Dass der Markt viel komplizierter geworden ist, schreckt Berg für die nächsten zwölf Monate nicht ab. Er ist überzeugt, dass Wohnungsentwicklungen und damit auch seine Marketing- und Vertriebsarbeit eine Zukunft haben – gerade im Rhein-Main-Gebiet. „Ich gehe davon aus, dass die Leute im neuen Jahr zuversichtlicher werden und in Wohnungen investieren. Schließlich bin ich selbst ein positiv eingestellter Mensch.“

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