René Benko festgenommen
Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben René Benko, Gründer des Immobilienentwicklers und -investors Signa, festnehmen lassen.
Als Gründe für die Festnahme von René Benko durch das österreichische Bundeskriminalamt an diesem Donnerstag nennt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr. Sie wirft dem Signa-Gründer unter anderem vor, in seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht zu haben, dass er Berechtigter der Laura Privatstiftung ist. So soll Benko Vermögenswerte verschleiert haben.
Außerdem soll er laut der Staatsanwaltschaft Beweismittel gefälscht haben, indem er eine Rechnung hergestellt hat, um den Zugriff von Behörden und Gläubigern auf wertvolle Schusswaffen zu verhindern.
„Geldkarussel“ in der Signa Holding
Die Strafverfolger sprechen zudem von einem dringenden Tatverdacht mit Blick auf ein „Geldkarussel“ in der Signa Holding. Deren Gesellschafter habe Benko zu Investments für eine Kapitalerhöhung verleitet, diese Investments später aber als seinen eigenen Beitrag ausgegeben. Weiter geht es um einen Untreuevorwurf im Zusammenhang mit einer Villa am Gardasee, die die Holding ohne ausreichenden Gegenwert an die Ingbe Stiftung abgegeben haben soll.
Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft arbeitet in einem Investigationsteam eng mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München zusammen. Die Ermittlungen wurden zuletzt auf das Signa-Projekt Franz am Münchner Bahnhofsplatz erweitert. Dort geht es um einen potenziellen Investmentbetrug und möglicherweise zweckwidrig verwendete Anleihenerlöse.