Prof. Horst Franke
Prof. Horst Franke verbrachte seine Kindheit in Mainz und schloss dort auch sein Jurastudium ab. An der Verwaltungshochschule in Speyer absolvierte er ein postuniversitäres Studium und erhielt 1978 die Zulassung als Rechtsanwalt. Seine Karriere begann er als persönlicher Mitarbeiter des damaligen Bundeswirtschaftsministers Dr. Hans Friderichs. Später wurde er Leiter des Bonner Büros des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, dann Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und schließlich von 1986 bis 1994 Hauptgeschäftsführer des Verbands. Seit 1994 ist Franke Seniorpartner in der Kanzlei HFK Rechtsanwälte. Der 59-Jährige engagiert sich in zahlreichen baurechtlichen und anwaltsrechtlichen Institutionen, u.a. ist er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Baurecht, Vorstandsmitglied im forum vergabe und Präsidiumsmitglied des Instituts für Deutsches und Internationales Baurecht. Zu seinen Hobbys zählt das langjährige FDP-Mitglied zeitgenössische Kunst, Musik und Kulinarisches. Franke ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern.
Bitte beschreiben Sie Ihre Wohnung mit ein paar Sätzen?
Zweifach und im Gegensatz: Zum einen auf einer Mole zwischen Main und ehemaligem Westhafen mit Aussicht auf der einen Seite auf die FrankfurterHochhauslandschaft, auf der anderen Seite auf die Uniklinik (Respicefinem). Zum anderen in einer restaurierten Burg in Südtirol auf 1.000 m Höhe, 300 m über dem Tal mit herrlichem Weitblick auf Äpfel und Reben einerseits und andererseits hohe Berge und Gletscher. Unsere beiden Wohnungen hat meine Frau, die sehr viel innenarchitektonisches Wissen und Gefühl besitzt, eingerichtet. Zeitgenössisches Mobiliar, darunter einige Stücke der klassischen Moderne, wird ergänzt durch zeitgenössische Kunst.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?
Lounge Chair von Charles & Ray Eames in meiner Bibliothek. Ich bin ein Bücherwurm. Im Sommer ist mein Lieblingsplatz ein anderer: auf 1.000 m Höhe an einem Pool, dessen Wasser scheinbar ins Tal abstürzt, mit Blick auf die schon erwähnten Berge und Apfelplantagen. Unbedingt gehören dazu: meine liebe Frau und ein oder besser mehrere Gläser Wein.
Wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?
Am liebsten in Südtirol. Obwohl meine Mutter mit fast 95 noch geistig und auch körperlich fit ist, will ich jedoch auch für den gebrechlichen Teil des Alters vorplanen: Ich habe eine Seniorenresidenz ganz fest mit meiner Frau ins Auge gefasst.
Wie feiern Sie Ihre Erfolge?
Essen und Trinken, gemeinsam mit mir nahe stehenden Menschen. Dies ist ein wesentlicher Teil meines Lebensgenusses.
Was stört Sie in der Immobilienbranche am meisten?
Wenige Zocker und Kriminelle werden in der Öffentlichkeit um einVielfaches übersteigert wahrgenommen. Die Branche „verkauft“ sich in ihrem seriösen Kern viel zu schlecht.
Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?
Ja, viele! Manche Hochhäuser in Frankfurt am Main oder Chicago, alte Paläste und alles von Tadao Ando.
Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen?
Viele Gebäude, die in den 50er, 60er und 70er Jahren gebaut worden sind,verdienen das Anlegen der Spitzhacke. In Frankfurt stört mich am meisten das Technische Rathaus. Wie konnten wir dies einmal nicht nur für funktional, sondern auch für schön halten?
Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?
O Gott, ich will nicht jammern. Es ist ja so modern, über Zeitmangel zuklagen, um die eigene Bedeutung zu erhöhen. Ich will allerdings verraten,was meine Frau hierzu meint: Ich hätte zu wenig Zeit für Sport (Gott sei Dank, denn Sport ist für mich kein Vergnügen!).
Welche kürzlich besuchte Veranstaltung hat Ihnen besonders gut gefallen?
Es ist schon einige Monate her. Die Biennale 2007 in Venedig, vor allen Dingen der Teil im Arsenal lässt heute noch viele Erinnerungen in mir aufleuchten.
Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie gerne einmal einen Abend verbringen?
Mit dem Benediktinerabt Ludger Wolf: Noch mehr als den Tod verdrängen wir das Sterben. Angst besiegt hier das Wissen um das Endliche. Mit Abt Wolf würde ich dies gerne vertiefen.
Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?
Warum sollte ich mit anderen tauschen wollen, wenn ich doch mit meinem Leben und seinen Umständen sowie den Personen, mit denen ich zusammenlebe, so zufrieden bin. Nein, ich möchte nicht tauschen.
Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?
Die Menschen dieses Landes neigen dazu, immer wieder unzufrieden zu sein. Wenn sie jedoch von Reisen zurückkommen, schätzen sie sehr Effizienz und Organisation in Deutschland. Sogar die Polizisten sind weit weniger unangenehm als z.B Carabinieri mit vorgehaltener Maschinenpistole und arrogantem Auftreten in Italien. Sicherlich vermisse ich in Deutschland die Weiträumigkeit Nordamerikas.