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Ian Banwell wird CEO der Hamburg Commercial Bank

Der langjährige CEO der Hamburg Commercial Bank (HCOB), Stefan Ermisch, legt nach zehn Jahren sein Amt nieder. Ihm folgt der bisherige CFO Ian Banwell nach.

Ulrich Schüppler
18. August 2022
Quelle: Bildschirmfoto der Pressekonferenz der Hamburg Commercial Bank

Die Vorstellung der Halbjahreszahlen der HCOB, einem der großen deutschen Immobilienfinanzierer, fiel mit rund sieben Minuten überraschend kurz aus und begann mit einem Knalleffekt: Aufsichtsratschef Juan Rodriguez Inciarte teilte mit, dass das Kontrollgremium der Bank dem Rücktritt des langjährigen CEO Stefan Ermisch (Jahrgang 1966) zugestimmt habe.

Ermisch blickt auf rund 20 Jahre Erfahrung in Vorstandspositionen bei privaten Geschäftsbanken und im öffentlichen Sektor zurück. Bei der Bayern LB war er ab 2008 drei Jahre lang Vorstandsmitglied, und zwar als Chief Financial Officer (CFO), Chief Operating Officer (COO) sowie stellvertretender und zeitweise kommissarischer Vorstandsvorsitzender.

Zum 1. Dezember 2012 wurde Ermisch als Finanzvorstand der damaligen HSH Nordbank berufen, seit dem 1. Juni 2015 war er deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Am 10. Juni 2016 wurde Ermisch CEO der HSH Nordbank, deren Privatisierung zur HCOB er federführend umsetzte. Als deren letzter Schritt erfolgte im vergangenen Jahr die Überführung der Bank vom öffentlich-rechtlichen in das privatwirtschaftliche Einlagensicherungssystem.

Ian Banwell fungierte bisher als CFO der Bank

Ermischs Nachfolger wird zum 1. Oktober der bisherige Chief Financial Officer (CFO) der Bank, Ian Banwell (Jahrgang 1963). Der US-Amerikaner war seit April 2019 in der Position des Chief Operating Officer (COO) Vorstandsmitglied der Bank. 

Davor war Banwell Senior Managing Director beim Finanzinvestor Cerberus gewesen, der über mehrere Fonds gut 42% des Aktienkapitals  der HCOB kontrolliert. Im Frühjahr hatte es Medienberichte gegeben, denen zufolge Cerberus und der Finanzinvestor JC Flowers einen Verkauf der Bank erwägen, die HCOB unkommentiert gelassen hatte.

Banwell ist zudem CEO und Eigentümer der Round Table Investment Management Company, einem von ihm im Mai 2007 gegründeten Investment- und Beratungsunternehmen. Zwischen 1998 und 2007 war er in mehreren Funktionen bei der Bank of Amerika tätig.

Ermisch hinterlässt solide Zahlen

„Nach zehn Jahren ist es irgendwann genug“, begann Ermisch seine Abschiedsworte vor den an den Bildschirmen versammelten Journalisten. Er bedankte sich für „tolle und dolle Jahre“, verwies darauf, die Bank mit Topzahlen zu hinterlassen und verabschiedete sich mit einem hanseatischen „Tschüss“. 

Das HCOB-Halbjahresergbnis vor Steuern stieg von 168 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 178 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten 2022. Im Segment Real Estate stieg das Halbjahresergebnis von 37 Mio. auf 40 Mio. Euro. Das Segmentvermögen verringerte sich geringfügig von 8 Mrd. Euro zum Jahresende 2021 auf 7,9 Mrd. Euro. Das Bruttoneugeschäft stieg von 0,4 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf  0,7 Mrd. Euro, wobei sich die Margen positiv entwickelten. Der Segment-RoE nach Steuern sank, bedingt durch die Umstellung der Ratingmodelle, von 12,8% auf 12,4%. Über die Zukunftspläne der Bank soll der neue CEO ab 1. Oktober berichten. Laut Aufsichtsratschef Rodriguez Inciarte werde es keine Änderung der Strategie der Bank geben.

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