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Erfolgreich im Job mit der richtigen Körpersprache

Die ersten 100 Tage im Job sind eine Herausforderung: Die Lernkurve ist steil und von dem neuen Mitarbeiter wird rasch immer mehr Selbstständigkeit erwartet. Für den Neuzugang heißt es, sich in zahlreichen Rollen einzufinden, ohne anzuecken. Wie er dafür seine Körpersprache sinnvoll einsetzen kann, demonstrierte Schauspieldozent und Coach Stefan Spies auf dem dritten IZ-Karriereforum.

Sonja Smalian
24. Mai 2012
Bild: Melanie Bauer

„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler“, heißt es in Shakespeares Stück „Wie es euch gefällt“. Auch in der ritualisierten Kommunikation im Büro-Alltag werden von den Protagonisten bestimmte Rollen(-spiele) erwartet. Wer sich im Ton vergreift, der eckt an. Wichtiges Element der Kommunikation ist die Körpersprache, die sich auch in der Stimme niederschlägt. Coach Stefan Spies demonstrierte dies auf dem Podium anhand von typischen Alltagssituationen, die er jeweils in zwei verschiedenen Versionen präsentierte.

Hoch- und Tiefstatus erkennen

Spies spielt einen Chef, der gerade schlechte Unternehmensergebnisse verkünden muss. Während die eine Version glaubhaft wirkt, überzeugt die andere das Publikum nicht, sondern löst vielmehr Misstrauen aus, obwohl der gesprochene Text beide Male identisch war. Wie kann sich die Wirkung der Person so fundamental unterscheiden? Der Unterschied liege in dem, was Spies Status nennt. Der überzeugende Chef war im so genannten Hoch-Status, der andere im Tief-Status. Während eine Person im Hoch-Status eher entspannt wirkt und eine ruhige Sprechgeschwindigkeit hat, kennzeichnet Personen im Tief-Status eher eine hohe Körperspannung und eine schnelle Sprechweise. Zudem haben Personen im Tief-Status oft ein Gefall-Lächeln aufgesetzt, auch wenn ihnen weder danach ist noch es zur Situation passt. Typischerweise befinden sich Personen, die um etwas bitten, in diesem Status. In vielen Situationen werden Personen im Tief-Status mit offenen Armen aufgenommen. Doch das ist kein Freibrief, um dies als Status quo für das Berufsleben einzusetzen.

Denn dort müssen beide Formen eingesetzt werden, je nach Aufgabe. Deswegen sei es wichtig, dass die Menschen in einem ersten Schritt ein Gefühl dafür entwickelten, in welchem Status sie sich gerade befinden. Im zweiten Schritt können sie dann ihren Status bewusst an die jeweilige Aufgabe anpassen. Müssen Verträge verhandelt oder Fehlschläge kommuniziert werden? Hat ein Dienstleister nicht geliefert oder verzögert sich das eigene Projekt? Unterschiedliche Rollen erfordern den passenden Status. „Wer unreflektiert im Hoch-Status ist, dem gelingen zwar seine Inhalte, aber die Kollegen mögen ihn nicht“, warnt Spies. Denn es bestehe leicht die Gefahr, arrogant zu wirken.

Status bewusst verändern

„Mit dem Schlüssel Status kann man seinen Auftritt sehr gut lenken“, sagt Spies. Auf den eigenen Status zu achten, hilft, die verschiedenen beruflichen Rollen auszufüllen. Der Körper folgt dabei der inneren Haltung und kann durch die Gedanken gelenkt werden. Wer sich sicher fühlt, dürfte dann auch eine sichere Körperhaltung annehmen.

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