Digital und doch privat
Eva-Vanessa Ernst ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der IZ-Karrierewoche. Die Moderatorin und Projektleiterin bei der IZ-Tochter Heuer Dialog schätzt die Vorteile des digitalen Formats.
Eva-Vanessa Ernst: Ich fühle mich, als hätte ich zweimal die Expo Real hinter mir. Ich hatte vor der Karrierewoche großen Respekt, sie war auch sehr anstrengend, aber es hat alles richtig gut funktioniert. Das war ein tolles Gefühl.
Ernst: Durch die Bank waren die Unternehmenspräsentationen und Talks gut besucht. Herausgestochen sind Personalberater Frank Groß mit seinen Tipps zu Gehaltsverhandlungen und Monika Ulmer, die über agile Karrieregestaltung gesprochen hat. Zu diesen Themen hat das Publikum besonders viele Fragen gestellt.
Ernst: Wir hatten sehr viele Asset-Manager im Programm, das war auch gut so. Aber ich glaube, Architekten und Bauingenieure kamen etwas zu kurz. Wir könnten zudem Start-ups und Proptechs noch stärker in den Blick nehmen.
Ernst: Es hat mich überrascht, wie gut die Unternehmenspräsentationen digital liefen, vor Ort waren sie selten ein Publikumsmagnet. In Frankfurt mussten sich die Besucher vielleicht eher zwischen zwei Terminen entscheiden, wo sie präsent sein wollten. Digital ist das leichter. Da kann der Zuhörer die Präsentation nebenher wie einen Podcast laufen lassen. Fragen zu stellen, fiel den Teilnehmern ebenfalls digital leichter. Dafür musste niemand vor dem Publikum aufstehen und etwas aus dem Stegreif formulieren. Und die Hemmung für Nachfragen fiel auch weg.
Ernst: Ich glaube, die Sprecher haben sich im digitalen Format wohler gefühlt. Wir haben das Tagungsprogramm per GoToWebinar angeboten. Dort sehen weder Redner noch Teilnehmer, wer sonst noch um sie herum an der Sitzung teilnimmt. Der Redner bekommt also auch nicht mit, wenn jemand den Raum verlässt oder eine Frage stellt. So entsteht für ihn der Eindruck eines vertrauten Gesprächs zwischen ihm und mir. Ich habe das Gefühl, so erfährt der Zuhörer auch mehr Insides – gerade auch dann, wenn der vielleicht künftige Chef aus dem eigenen Homeoffice zugeschaltet ist. Das gibt dem Ganzen eine persönlichere Note.
Die Fragen stellte Anke Pipke.