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Coaching für den sicheren Auftritt auf der Expo Real

Wer die Expo Real bewusst für die Jobsuche nutzen will, sollte sich gezielt vorbereiten. Bei der Planung der Selbst-Präsentation kann ein Einzelcoaching helfen, um seine Zeit auf dem Jahrestreffen der Branche optimal nutzen zu können.

Sonja Smalian
03. September 2010

„Messen sind eine ideale Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und einen neuen Job zu finden, aber dazu bedarf es einer gezielten Vorbereitung“, sagt Carolin Eichholz. Die Psychologin und ehemalige Personalverantwortliche eines Immobilienunternehmens hat im vergangenen Jahr zehn Personen für die informelle Vorstellung auf der Expo Real fit gemacht. Auch in diesem Jahr bietet sie gestandenen Immobilienprofis wieder Einzelcoaching zur Vorbereitung auf das Branchenevent an.

Hilfe für sicheres Auftreten

Eichholz unterstützt Berufserfahrene, die einen Wechselwunsch hegen oder aber gerade eine Kündigung zu verarbeiten oder zu befürchten haben. Ziel ist die eigene Standortbestimmung, sodass sich der Kandidat sicher, entspannt und professionell bewegen kann. Denn bei manch einem ihrer Kunden liegt die letzte Bewerbungsphase mitunter schon Jahre zurück, und der Kandidat ist einfach aus der Übung – oder hat den Jobverlust noch nicht verarbeitet. Dann sei es wichtig, diesen Verlust als „Lebensereignis“ zu verbuchen, so Eichholz. Und sich eine Sprachregelung für den Markt zu erarbeiten, um trotzdem sourverän und glaubwürdig auftreten zu können.

Zwei bis drei Termine à dreieinhalb Stunden dauert ein Coaching im Schnitt und kann von der Verarbeitung der Kündigungssituation, einer persönlichen und beruflichen Standortbestimmung bis zur Analyse der Bewerbungsunterlagen und der Entwicklung einer Bewerbungsstrategie reichen.

Den neutralen Blick von außen auf die eigene Person haben auch Peter Müller* und Ralf Bauer* im vergangenen Jahr in Anspruch genommen, um Denkanstöße für die eigene Entwickung zu erhalten. Bei beiden war die Expo Real ein wichtiger Bestandteil ihrer Bewerbungsstrategie, die sie sehr unterschiedlich genutzt haben:

Peter Müller möchte seine Tage als „Suchender“ auf der Expo Real nicht missen. Denn für ihn war es wichtig zu erfahren, dass seine Expertise nach wie vor gefragt ist. Nach fast 20 Jahren in demselben Unternehmen war ihm mit der Kündigung auch ein Stück „gewachsene Identität“ verloren gegangen. Umso wichtiger war es für ihn, sein Netzwerk auf der Immo-Messe zu pflegen und Teil des Netzwerks zu bleiben. Zur Vorbereitung hat er sich über große neue Projekte in seinem Gebiet informiert und die Unternehmen gezielt besucht sowie seine eigene Visitenkartensammlung durchforstet. Konkrete Bewerbungsgespräche hat er nicht geführt, aber im Nachhinein bei den Gesprächspartnern telefonisch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit erfragt. Die gab es zwar nicht, wohl aber immer wieder wichtige Hinweise über seine Kontakte, denen er nachgegangen ist. Heute ist er wieder im Job und kann jedem nur raten, sein Netzwerk aktiv zu pflegen, und zwar das echte, persönliche, nicht das virtuelle.

Systematische Vorbereitung

Auch Ralf Bauer war nach seiner Kündigung als technischer Leiter zunächst „in ein tiefes Loch“ gefallen. Den Tipp mit dem Coach erhielt der Mittvierziger durch einen Personalberater. Gemeinsam besprachen sie seine Situation und entwickelten einen „Schlachtplan“ für die Expo Real, um dort nach neuen Chancen Ausschau zu halten. Bauer durchforstete systematisch das Ausstellerverzeichnis der Messe nach Unternehmen, die ihn interessierten, und erfragte die auf der Messe anwesenden Ansprechpartner. Dann verfasste er kurze, individuell formulierte „Lock-Mails“, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren – insgesamt 35. Immerhin sechs Gespräche konnte er so fixmachen und weitere 15 ergaben sich auf der Messe. „Ich war auf der Expo fast euphorisch“, beschreibt er seine Gefühle. „Es lief mit den Gesprächen.“ Aufgrund der persönlichen Kontakte versandte er im Nachgang sechs Bewerbungsmappen – jedoch ohne eine neue Anstellung zu finden. Dennoch würde er die Treffen in München als Erfolg verbuchen, denn die vielen Gespräche haben ihm eine Lockerheit gebracht, die ihm für die Bewerbungsphase genützt und sein Durchhaltevermögen gestärkt hat. Heute hat er einen neuen Job und glaubt, dass es Bewerber in diesem Jahr wieder etwas leichter haben werden. (sma)

*Name von der Redaktion geändert.

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